Türkei

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Nach einigen Tagen, bin ich zum Schluß gekommen, daß es besser gewesen wäre wenn der Putsch geklappt hätte. Mit Recht hat was dort gerade passiert nichts mehr zu tun. Verhaftungen ohne jeden Verdacht und ich nehme an man wird einige Verhaftetenie nicht (nie) mehr sehen oder von ihnen hören. Eine Menge von gut ausgebildeten Leuten einfach mal festnehmen und Ausreiseverbote ! für alle die an einer Uni waren. Das mögen manche für i.O halten, es erinnert mich zu stark an Diktaturen Als solche würde ich jetzt die Türkei bezeichnen eine Präsidialdiktatur, der große Vorsitzende ist sakrosankt.

Sehe ich durchaus anders. So sehr ich für freien Handel, derzeit möchte ich keinen Handel mehr mit den Türken aus der Türkei treiben. Es stimmt, die Meisten können nichts dafür, aber so ist es nun mal wen man in einem Land lebt “mitgefangen – mitgehangen”, und das mit so gut wie keinem Schutz mehr durch Gerichte, denn die Richter wurden ja auch zum größten Teil verhaftet. Es bleibt auch immer dabei - auch Erdogan wurde gewählt (wie auch  andere Diktatoren BTW)

Meine Erachtens muß es zu einer massiven Rezession kommen und es wurde schon sehr viel Wohlstand vernichtet. Wenn es nach mir ginge wäre ich derzeit mit allen Absprachen mit Erdogan sehr sehr vorsichtig. Es ist auch an der Zeit sich darauf vorzubereiten das eine Menge “Syrer” kommen werden oder solche die sich als Syrer ausgeben.

Von den hier lebenden Türken bin ich eher negativ entäuscht, ich sehe keine Aufrufe zu Mässigung. Auch das würde mir als Polizist zu denken geben. Wäre es denkbar, daß es einige oder sogar mehrere Anhänger von Erdogan auch nach Deutschland geschafft haben? Ich meine von Zahlen von 60 % Zuspruch für Erdogan gelesen zu haben. Denn die in Deutschland Lebenden Türken haben an der Wahl teilgenommen und mit diesem Prozentsatz für Erdogan (IIRC) gestimmt.

Insgesamt lese ich eigentlich nur Gewalt sei nicht "typisch"für den Islam. Dann sehe ich immer wieder den Versuch von Einzelfällen zu reden, und ich sehe auch wie man uns dazu zwingen möchte tolerant zu sein oder gar zu akzeptieren; während ich den einfachen Satz: “Wenn es Euch/Ihnen hier in einem christlichen Land nicht gefällt, steht es Ihnen frei zu gehen”, meine ich im ÖR und in den meisten Zeitungen noch nicht gelesen habe oder zumindest immer seltener.

Es geht immer nur darum "man" (als Deutscher) müsse es akzpetieren. Das sehe ich durchaus anders, ich muß nicht akzeptieren als Frau von einem Moslem als "Besitz" behandelt  zu werden, ich muß nicht akzeptieren, von wem auch immer bestohlen zu werden. Ich muß auch nicht im Keller grillen weil es irgendeinem Moslem nicht gefällt. Und ich muß auch nicht dafür sein Scharia als Gesetz zu akzeptieren.

Es steht mir frei mich gegenüber diesen Leuten freundlich zu verhalten und es steht mir genauso frei unfreundlich zu werden wenn ich unfreundlich behandelt werde. Ich brauche auch kein Appeasement betreiben. Wenn es eben meine Meinung ist Erdogan ist ein Diktator oder tendiert in diese Richtung, muß ich mich bei keinem Türken für die Verunglimpfung “Ihres Staatschefs” entschuldigen.

Und ich lehne mich jetzt noch mal aus dem Fenster und behaupte wir werden in nächste Zeit einen massiven Zuzug aus der Türkei erleben. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt für mich bei 66/33. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß es diesmal tatsächlich die “besser ausgebildeten” sein werden. Also Moslems die es wahrscheinlich eher wie die Meisten Deutschen mit dem Glauben in dieser Weise nehmen. “Man ist halt in der Kirche” …

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: FDominicus

@Coyote38. Entschuldigung, keine Ahnung warum die anderen Absätze nicht bei mir angekommen sind.

Gravatar: Coyote38

@ FDominicus:
Dafür brauchen Sie meinen ersten Beitrag nur zu Ende zu lesen.

@ Alfred:
"Es kommt nicht darauf an, wer WÄHLT, sondern nur darauf, wer AUSZÄHLT."
Das wusste schon Lenin.

Militär ist jenseits dessen nicht auf den Regierungschef oder den Staatspräsidenten als PERSON vereidigt, sondern auf die VERFASSUNG.
Insofern ist Ihr Beitrag inhaltlich vollkommen "an der Sache vorbei". Wenn Sie wissen möchten, was ich damit meine, dann lesen Sie doch bitte mal im deutschen Grundgesetz Artikel 20, Absatz 4 nach.

Gravatar: Thorben Hendrik

Wer nicht Türke ist und GEGEN den Putsch war, hat NULL Ahnung von der Türkei.

Das Militär hat seit Atatürk immer darauf geachtet, das die jeweilige Regierung nicht durchdreht. Daher war es bis1980 dreimal notwendig, zu putschen. Wobei gerade der 1980er Putsch tatsächlich die Wende einleitete, die die Türkei zu einem besseren Ort werden lassen sollte.
Zugegeben, die Putsche davor waren von zahlreichen Greueln begleitet.
Aber wie gesagt - 1980 kam die Wende. Demokratie entwickelte sich allmählich, aber beständig in der Türkei. Die Menschen wurde freier. Womöglich ging es vielen, sehr vielen konservativen islamischen Türken zu schnell, diese Modernisierung.

Und dann wurde erneut eine Wende eingeleitet. Das war 2003, als Erdoğan Ministerpräsident wurde. Ich habe damals schon gesehen, das diese Wahl kein gutes Ende für die Türkei nehmen sollte. Es war auch für jeden zu erkennen, das der Sultan einen unstillbaren, aggressiven Machthunger hatte. Das er sich ständig an der Macht halten konnte, und diese sogar noch ausbaute, ist nicht auf demokratischen Beinen gewachsen. Aber die Welt schaute immer zu und hat niemals dagegen gehandelt.

Nun scheint es zu spät zu sein. Erdowahn hat eine fanatische Anhängerschaft um sich gescharrt, die sich in der transzendentalen, Trance, ähnlich wie dem Rausch der Derwische bei ihren Kreistänzen zu befinden scheinen und ein unberechenbares Gefahrenpotential für alle "nicht-Erdogan-Türken" darstellen. Sie stellen eine größere Macht dar, als das gerade in die Schranken gewiesene Militär. Das ist neu in der Türkei.

Aber wird der große Sultan vom Borporus denn auch die Geister, die er rief, im Zaume halten können? Ich bezweifle das sehr. Und in dieser Unkontrollierbarkeit liegt auch genau dieselbe Todesgefahr für Deutschland durch die hier lebenden Türken.

Gravatar: MGR

Bei all der Tragik für die Türkei gibt es deutscher Interessensperspektive evtl. einen positiven Aspekt:
Nach Jahrzehnten der Einwanderung aus den ruralen Gebieten der Türkei kommt nun vielleicht endlich diejenige Bevölkerungsgruppe die wir von vornherein viel besser hätten brauchen können - das geblidete und oftmals säkulare Bildungsbürgertum aus den urbanen Regionen.
So wie damals aus Teheran nach der Ausrufung der islamischen Republik Iran. Einigen Kindern dieser iranischen Flüchtlingen bin ich während meines IngenieurStudiums begegnet - hochgebildete und intelligente Jungs, daher wenig religiös und eine ECHTE Bereicherung für unser Land!
Erdogan weiß um das Problem und sucht es zu verhindern wie im Artikel auch beschrieben wird

Gravatar: FDominicus

@Coyote38
"Für die politische Analyse, "dass es besser gewesen wäre, wenn der Militärputsch geklappt hätte", braucht man nicht "einige Tage", sondern nur ein Minimum an historischer Kenntnis ... was unsere "Regierung" natürlich mal wieder NICHT hat."

Könnten Sie das bitte ausführen? Es leuchtet mir so nicht ein. Danke

Gravatar: Lars Rosinsky

Meines Erachtens wird von vielen Politikern und Kommentatoren bei der Beurteilung der aktuellen Zustände in der Türkei nicht sauber zwischen den inneren Angelegenheiten der Türkei und der deutschen Aussenpolitik getrennt. Ich meine damit, daß man aus deutscher Sicht einerseits das Regime von Erdogan ablehnen kann und sich gleichzeitig doch aussenpolitisch freuen kann, daß der Putsch von Teilen des Militärs gescheitert ist. Wobei man sich die öffentlichen Kommentare zu Erdogans Innenpolitik auch schenken kann, denn wie sagte der frühere bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauss einst so schön: "Wir reden den anderen nicht herein und wollen auch nicht, daß die anderen uns hereinreden."

Gravatar: Alfred

Erdogan ist rechtmäßig gewählt worden. Ein Putsch gegen ihn ist Hochverrat.
Ein Putsch gegen Frau Merkel wäre auch angebracht? Wir waren lieber auf die nächste Wahl, bei der die OSZE uns besser zur Seite stehen sollte - denn gewählt ist gewählt.

Gravatar: Coyote38

Für die politische Analyse, "dass es besser gewesen wäre, wenn der Militärputsch geklappt hätte", braucht man nicht "einige Tage", sondern nur ein Minimum an historischer Kenntnis ... was unsere "Regierung" natürlich mal wieder NICHT hat.

Das türkische Militär ist seit Zeiten von Mustapha Kemal "Ata Türk" der Garant einer säkularen, laizistischen und demokratisch-republikanischen Gesellschaftsordnung im modernen westlichen Sinne gewesen.
Alle drei Mal, als sich die türkischen Militärs in der Vergangenheit an die Macht putschten, haben sie - nachdem sie die Islamisten verdrängt hätten - die Macht wieder zurück in die Hände des Volkes gelegt ... und zwar FREIWILLIG.

Wie sich eine deutsche Bundesregierung am 20. Juli im Bendlerblock hinstellen und über die Freiheits- und Menschenliebe der Putschisten um Stauffenberg 1944 "faseln" und gleichzeitig die Aktionen des türkischen Militärs als "undemokratisch" in Bausch und Bogen verdammen kann, wird ein ewiges Geheimnis unsere Alternativlosen bleiben.

Für mich ist es eine Kombination von historischer Rückgratlosigkeit und fortgeschrittener Idiotie.

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