Trotz vierfacher Überkapazität

Windkraftstrom kann Kernkraftstrom nicht ersetzen

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Die installierte Windkraftkapazität übersteigt die der Kernkraftwerke bereits um mehr als den Faktor 4. Trotz dieser massiven Überkapazität blieb die gelieferte Windstrommenge unter der aus Kernkraftwerken. Dafür erhöhte sich – wegen der hohen zufälligen Volatitilität des „EE“-Stromes- die Zahl der zur Netzstabilisierung erforderlichen Netzeingriffe um über 80 % auf rd. 6200.

 

Tabelle Stromerzeugung des BMU, zum Vergrößern anklicken

Auch im Jahr 2015 wurde der Ausbau der Windkraftstromerzeugung mit Hochdruck vorangetrieben. Zum Jahresende waren Windkraftanlagen (WKA) mit einer Gesamtkapazität von 44,95 GW oder 44.950 MW installiert. Demgegenüber sank die installierte Leistung aus Kernkraftwerken (Abschaltung des KKW Grafenrheinfeld) auf nur noch 10,78 GW oder 10.780 MW. Also auf weniger als 25 % oder < ¼ der Windkraftanlagenleistung.  Trotzdem blieb die von den WKA eingespeiste Menge an Elektroenergie um immer noch rd. 5 % unter der von den Kernkraftwerken erzeugten Energiemenge. Siehe Tabelle 1

Tabelle 1 (siehe Bild rechts). Erzeugungskapazität und gelieferte Energiemenge der Kernkraftwerke gegenüber den installierten Windkraftanlagen 2015.

Doch das ist noch nicht alles. Bestimmt durch die hohe zufällige Volatilität der Windstromeinspeisung  musste der gesamte konventionelle Kraftwerkspark zum Ausgleich auf extremen Verschleiß wegen notwendiger häufiger und schneller Lastwechsel gefahren werden. So sank bspw. im Januar 2016 die Windeinspeisung auf nur noch 0,8 % der installierten Leistung, um dann in der Spitze auf 71 % hochzuschnellen.

Um Netzeinbrüche zu vermeiden mussten die Netzbetreiber daher ca. 6.200 Ausgleichsmaßnahmen (Redispatch) vornehmen. Und übertrafen damit die Anzahl von Redispatchmaßnahmen des Vorjahres um rd. 80 %. (Siehe Bild 1) Wenn diese Entwicklung so weitergeht, und davon ist mit Sicherheit aus  dann wird die Zahl der Redispatchmaßnahmen im Jahre 2016 bereits die Zahl von ca. 9000 überschreiten. Wann das Netz kollabiert ist daher nur noch eine Frage der Zeit.

 

Bild 1: Notwendige Redispatchmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität von 2005 bis 2015. Quellen (ab 2012)  Netztransparenz und (zuvor) Medien und private Infos. Grafik Michael Limburg 

Im Januar 2016 setzt sich diese ökonomisch wie technisch schädliche Entwicklung fort, wie die Einpeisegrafik für den Monat deutlich zeigt. Die „EE“ Anlagen sind extrem weit davon entfernt  den Bedarf zu decken, obwohl ihre installierte Leistung von rd. 85 GW diesen bereits um den Faktor 2 übertrifft.

 

Bild 2: Einspeiseleistung Wind+ Solar im Januar 2016 gegenüber Last und installierter Leistung

Daten Entso-e; Grafik und Werte Rolf Schuster

Tabelle 2 Erzeugungskapazität und gelieferte Energiemenge von Wind + Solar  gegenüber den dem Verbrauch für Januar 2016. Daten Entso-e; Grafik und Werte Rolf Schuster

Beitrag zuerst erschienen auf eike-klima-energie.eu

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Udo Stemmer

Otto Weber schreibt am 08.03.2016 - 19:28
„Sonst würden Sie nicht so laienhaft sogar von „Strommengen“ (elektrischer Strom wird nicht in kWh, sondern in Ampere gemessen) „

Herr Otto Weber,
in der Energiewirtschaft ist die „Strommenge“ die Menge elektrischer Energie, Einheit Kilowattstunden, kWh.

Strom = Ampere
Stromstärke = Ampere

Die Angaben von Herr Hans Peter Klein sind zutreffen und auch üblich der Energiewirtschaft.

99% aller Leute wissen um was es geht bei Herr Hans Peter Klein, gibt immer das letzte 1% das keine Ahnung hat vom Sachverhalt.

MfG

Gravatar: Klaus Kolbe

Sieh an, sieh an, H. P. Klein, der Forentroll, hat sich offensichtlich mit rosenthal Verstärkung geholt.

Gravatar: Otto Weber

@Hans Peter Klein
Natürlich ist Ihnen, H. Hans Peter Klein, der Unterschied zwischen elektrischer Arbeit (kWh), die bei EE irgendwann (meistens, wenn sie gar nicht benötigt wird) anfällt und elektrischer Leistung (kW), die in jedem Augenblick entsprechend dem Verbrauch bereitgestellt werden muss, völlig unbekannt. Sonst würden Sie nicht so laienhaft sogar von „Strommengen“ (elektrischer Strom wird nicht in kWh, sondern in Ampere gemessen) schreiben und dieses undifferenziert und unbedarft miteinander vergleichen

Gravatar: Gernot Radtke

Verehrter Herr Limburg! Wer Ihre vielen sachlichen Beiträge liest und dazu die Kommentare von HPK & Co, bemerkt den kategorialen Qualitätsunterschied. Immerhin: Ex negativo läßt sich über ideologische Verbohrtheit auch einiges lernen. Hier im Forum weiß jeder seit langem, wes Geistes Kind Herr Klein ist und für welchen Diskurstypus er steht. Es schadet nichts, wenn sich auch noch andere ein anschauliches Bild davon machen können. Totalzensur - auf so was verfallen nur linke Flachflieger wie Maas und seine Antifa-Hilfstruppen. – HPK vertritt den dogmatischen Typus, der seine Annahmen immunisieren will; Sie, Herr Limburg, den Typus, der Theorien der Falsifikation unterzieht. Da steht Ideologie (meist mit handfesten wirtschaftlichen Interessen) gegen Wissenschaft. Vermittlung nicht möglich und nicht nötig. Was stört’s den Mond, wenn ihn ein heiseres Hähnchen ankräht?

Gravatar: Michael Limburg

Klein & rosental
Außer Schmähungen ist nichts Substanzielles in ihren Kommentaren zu finden. Mich wundert, dass der Admin Ihre Kommentare überhaupt freischaltet, denn zur Sache tragen Sie überhaupt nichts bei.

Gravatar: rosenthal

Meinung des Autors offensichtlich ideologisch. Erstaunlich, da Dipl.Ing.!

Gravatar: Hans-Peter Klein

Hallo Herr Limburg,
seines Zeichens Vize-Präsi von
„Größte Energiewende-Gegner Europas - GEIGE“ e.V.,

Ihre Beiträge werden ja kürzer, fällt Ihnen nichts Neues mehr ein?
Dabei lautet die Kern-Botschaft von GEIGE e.V. , in ‘zig Beiträgen und ellenlangen Artikeln hier herunter geleiert, schlicht und einfach:
Erneuerbare Energien bringen nur „Flatterstrom“, der viel zu teuer ist und das Netz destabilisiert.

Nun kann man die Zahlen Ihres Artikels auch durchaus als Erfolgsmeldung interpretieren,
FÜR die Erneuerbaren versteht sich.
Aus besagter BMWI-Tabelle geht nämlich ebenfalls hervor, dass die Erneuerbaren insgesamt in 2015 mit einer Strommenge von (!): 194 Mrd.kWh mehr als das Doppelte der aus Kernkraft (91,5 Mrd kWh) produziert haben, mit entsprechender Einsparung an Atommüll.

Alles eine Sache der Perspektive und Wahrnehmung.

Auch gegenüber Steinkohle (118 Mrd kWh) und Braunkohle (155 Mrd kWh) kann sich das Ergebnis der Erneuerbaren (194 Mrd kWh) in 2015 somit sehen lassen, bezüglich Rauchgas- und Ressourceneinsparung.

GEIGE e.V. hat mal wieder ein Paradebeispiel abgeliefert, wie man mit selektiver Wahrnehmung den Gesamt-Zusammenhang regelrecht:
verGEIGEn kann.

MfG, HPK
Link zur Tabelle:
http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Strommarkt-der-Zukunft/zahlen-fakten.html

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