Trittins etwas zu einfache Gleichung

“Es gibt keine Schulden ohne Vermögen.” nennt Jürgen Trittins seine einfache volkswirtschaftliche Gleichung, weshalb er zur Lösung der Finanzierungsprobleme des Staates eine Vermögenssteuer einführen will.

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Doch nähme er diese Erkenntnis wirklich erst, würde er von dieser Lösung tunlichst Abstand nehmen.

Wer Kapitalanlagen und nicht Konsum besteuert, der riskiert nicht nur die zukünftige Investitionsfähigkeit der Volkswirtschaft, weil er den Bürgern systematisch das Sparen madig macht. Nein, der entlastet auch nicht diejenigen Bürger, denen er ursprünglich das Leben leichter machen wollte. Wer Vermögen steuerlich belastet, der schichtet nichts weiter als Bankguthaben um und lässt sie im Budget des Staates enden. Damit wird lediglich der Spielraum der Banken zur Vergabe von Darlehen reduziert, denn es gibt ja, wie Herr Trittin richtigerweise feststellt, “keine Schulden ohne Vermögen”. Also können auch von Privatleuten weniger Kredite aufgenommen werden, müssen Hauskäufe, Urlaubsreisen und der Erwerb teurer Konsumgüter verschoben werden. Unternehmen haben weniger Kapital, um die Arbeitsplätze der Zukunft zu schaffen. Jürgen Trittin schafft mit seiner Vermögensabgabe bestenfalls, dass der Staat seine Finanzkraft ausbaut und mit seiner Ausgabenpolitik zum Konkurrenten der Bürger um Konsum- und Investitionsgüter wird. Solange Vermögende nicht dazu bewegt werden können ihren Konsum zu reduzieren, wozu eine Vermögensabgabe völlig ungeeignet ist, müssen für vermehrte Staatsausgaben andere Bürger auf Konsum verzichten. Das ist die einfache volkswirtschaftliche Gleichung, die Jürgen Trittin offenbar nicht verstanden hat.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerald

@ Karin Weber
Sie haben vollkommen Recht. Durch inflationären Gebrauch ist inzwischen auch das Wort "Kindswohl" zuschanden geritten. Wenn es sich sogar Anhänger der Krippenbetreuung auf die Fahne schreiben, kann man es auf den Müll werfen. Es dient so langsam jedem Herrn.

Gravatar: H. M.

Außerdem: Man kann auch sein eigener Arbeitgeber sein, also als Selbständiger arbeiten. Das bedeutet in der Regel jedoch mehr Arbeit und Risiko, was die meisten dann auch wieder nicht wollen.

Gravatar: H. M.

@Nicht-Neider
Vollkommen richtig!!!
Der Begriff "gerecht" wird nach Gefühl und Wellenschlag angewendet, es gibt keine Norm dafür.
Die Anhänger der ständigen Umverteilung tun aber so, als hätten sie eine, denn nur sie gebrauchen die Worte "gerecht" und "ungerecht" geradezu süchtig.

Gravatar: Nicht-Neider

@Rudi Gems
Was ist eine "gerechte" Besteuerung?
Das Wort "gerecht" erscheint mir reichlich überstrapaziert von jenen, die all das, was einer mehr hat als der andere, wegnehmen und umverteilen wollen.
Dies betrifft nicht nur das Materielle, sondern auch die Geistesgaben (Bildung).

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