"Time"-Magazin bittet um Verzeihung für Abstimmung über den Feminismus

Wenn man also die Bürger außerhalb einer selbsternannten Elite in den Medien über eine Ideologie abstimmen lässt, dann ist das eine "Ablenkung von einer wichtigen Debatte"? Im Ernst? Die Debatte ist nur dann sinnvoll, wenn das Ergebnis vorher feststeht?

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Zumindest einige Ketzer in den Medien hat die feminstische Inquisition wieder unter Kontrolle gebracht:

Time Magazine has apologized for including the word "feminist" in its annual list of words to ban for the new year. Nancy Gibbs, the magazine’s managing editor, penned an apology that is included as an editor’s note above the article:

"Time apologizes for the execution of this poll; the word ‘feminist’ should not have been included in a list of words to ban. While we meant to invite debate about some ways the word was used this year, that nuance was lost, and we regret that its inclusion has become a distraction from the important debate over equality and justice."

Hier geht es weiter. Die Umfrage wird nicht weitergeführt, das Ergebnis nicht offiziell bekanntgegeben. (Als ob es nicht halb Amerika durch die intensive Berichterstattung der vergangenen Tage bereits wüsste ...)

Wenn man also die Bürger außerhalb einer selbsternannten Elite in den Medien über eine Ideologie abstimmen lässt, dann ist das eine "Ablenkung von einer wichtigen Debatte"? Im Ernst? Die Debatte ist nur dann sinnvoll, wenn das Ergebnis vorher feststeht? Ich glaube nicht, dass der Feminismus durch diese Art der Auseinandersetzung an Ansehen gewonnen hat – im Gegenteil.

Zuerst erschienen auf genderama.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Blobfisch

Naja, die Time hat ja auch einen Grund angegeben, warum man für das Wort Feminismus stimmen soll oder könnte, und ist somit selber nicht neutral geblieben, oder zumindest kann man sagen, dass dieser Begründungs-Absatz unangemessen war.

Außerdem war die Umfrage ja auch sehr unausgeglichen, immerhin gab es da wohl eine Reihe von Redewendungen und Floskeln auf der einen Seite und dann die Bezeichnung für eine Bewegung auf der anderen Seite.

Etwas anderes wäre es, wenn man z.B. über verschiedene Bewegungen hätte abstimmen können, also meinetwegen "welches Wort soll gebannt werden? Feminismus, Männerrechtsbewegung, Umweltschutz, etc."

Oh und ein Großteil der restlichen Wörter sind außerdem Floskeln, die wohl nur meiner Generation der Internetsüchtigen wirklich etwas sagen wird, ältere/andere Leute werden da nichts mit anfangen können. Feminismus dagegen kennt jeder, also auch insoweit keine ausgeglichene und faire Umfrage.

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