Therapiefreiheit

Die Bundesfraktion der Grünen will therapeutische Angebote verbieten lassen, die minderjährigen Homosexuellen helfen wollen, ihre sexuelle Orientierung zu ändern.

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Die Fraktion werde dazu einen eigenen Gesetzentwurf einbringen, erklärte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Volker Beck. Nach dem Entwurf sollen Verstöße mit einer Geldbuße von mindestens 500 € geahndet werden. Sogenannte „Konversionstherapien hätten „ein erhebliches gesundheitliches Risiko,“ so hieß es in der Verlautbarung - wie die WELT online berichtet. „Wenigstens Kinder und Jugendliche müssten davor geschützt werden“.
Das ist ein schockierendes Ansinnen gegenüber der Zunft der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Das Institut für Jugend und Gesellschaft in Reichelsheim hat deshalb am 20.3.13 mit einer Presseerklärung reagiert. Nach einer Zurückweisung
“einer falschen und unsachlichern Terminologisierung und unzulässigen Verknüpfungen“ wird darin darauf hingewiesen, dass „ der Gesetzentwurf auf einen unzulässigen Eingriff in die gesetzlich gewährleistete Autonomie jeder Therapie zielt, deren Ziel und Methode zwischen Therapeut und Klient vereinbart werden.“ Die Verlautbarung von Volker Beck unterstelle, dass Therapeuten nicht fähig seien, das Anliegen und die Motivation von minderjährigen Kindern angemessen einschätzen zu können. In einer Stellungsnahme des Bundesgesundheitsministeriums von 2008 heiße es:
“Wenn homosexuell empfindende Menschen eine psychotherapeutische Behandlung wünschen oder in Anspruch nehmen, sind sie in der Wahl ihrer Therapie und ihres Therapeuten nicht eingeschränkt. Die Ziele einer Therapie werden grundsätzlich zwischen der Patientin oder dem Patienten und der Therapeutin oder dem Therapeuten vereinbart. Die Therapiefreiheit ist verfassungsrechtlich durch Artikel 5 Absatz 3, Satz 1 und Artikel 12 Absatz 1 Satz 1 des Grundgesetzes geschützt.“
Eine solche rechtliche Zusicherung der Therapiefreiheit des Bundesbürgers gewinnt angesichts des Vorschlags von Volker Beck an Gewicht. In der Praxis kommt es zwar selten – aber doch immer einmal wieder - vor, dass Eltern Beratung suchen, weil eins ihrer Kinder im Vor- und Grundschulalter ostentativ erklärt, es wolle kein Junge sein und kein Mann werden, sondern lieber eine Frau. Solche Wünsche verbergen sich häufig auch hinter den Aktionen solcher Kinder, Kleidungsstücke aus Mamas Wäsche heimlich an sich zu nehmen und damit zu schmusen. Manchmal ergibt sich die Aufdeckung dieser Tatbestände aber auch erst, nachdem die Kinder wegen anderer Verhaltensschwierigkeiten vorgestellt werden, besonders durch eine Renitenz gegen schulische Belange. Die allmählich gewonnene Vertrautheit des kleinem Patienten erst mit seinem Helfer während der Therapie führt dann zur Aufdeckung der Ursache des Problems. In solchen Fällen lässt sich meist eine unzureichende Identifikation des Jungen mit seinem Vater und nicht selten auch eine starke Verbundenheit mit der Mutter ausmachen, was meist in geschlechtsuntypischen Verhaltensweisen der Eltern ihre Ursache hat.
Wenn diese Zusammenhänge erkannt sind, ändert das Kind bei gezielter Mitarbeit der nahen Bezugspersonen – besonders aber des Vaters – meist in einer umso kürzeren therapeutischen Phase, je besser die Eltern mitarbeiten und je jünger das Kind ist umso rascher – seine Einstellung.. Dieses pflegt regelmäßig als eine seelische Entlastung sichtbar zu werden, eindeutig erkennbar in aufblühender Fröhlichkeit und Lernbereitschaft.
Die Behauptung von Volker Beck, dass die Festigung der sexuellen Identität des Kindes durch eine fachgerechte psychotherapeutische Einwirkung „Ängste, Isolation, Depressionen und eine Erhöhung der Selbstmordrate“ zur Folge habe, stellt die Fakten auf den Kopf. In der Praxis bestätigt sich gerade das Gegenteil.
Dieser Plan eines Übergriffs in eingebahnte Strukturen analytischer Kinderpsychotherapie und einer sogar besonders erfolgreichen Möglichkeit rechtzeitiger Wirksamkeit ist ein schockierendes Ansinnen einer politischen Gruppierung.
Es bedarf fachlicher Zurückweisung.
Es geht von der Behauptung einer vorhandenen allgemeinen Offenheit für sexuelle Orientierung aus, wie sie auch bei der Gender- Mainstreaming-Ideologie vertreten wird.
Aber die Hormonforschung kann dagegen belegen, dass die bereits bei der Zeugung festgelegte Unterschiedlichkeit des Geschlechts beim Fötus - und zwar wenige Wochen nach der Zeugung - im Mutterleib aktiviert wird und schon dort Einfluss auf sich einprägende Wesensunterschiede zwischen Mann und Frau in das sich nun allmählich konstituierende Gehirn nimmt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Der Marco

Es ist gut zu wissen, dass es Therapeuten gibt, die in unterschiedlichsten Bereichen tätig sind. Somit stehen die Menschen, die große Sorgen haben, nicht allein da und ihnen kann geholfen werden.

Gravatar: Der Marco

Jeder Mensch sollte doch selbst entscheiden, ob er therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Auch wenn man noch keine 18 Jahre alt ist, kann man doch die Eltern mit einbeziehen.

Gravatar: Klaus Kolbe

@ Ulli B., 06.05.2013 12:31

Wie die Melonen, außen grün, innen aber rot, das sind die Grünen!
Googeln Sie mal bei führenden Köpfen (nicht unbedingt der Frau Roth, aber Trittin und Gesinnungsgenossen) der Grünen nach deren Vita …

Gravatar: Ulli B.

@Bärbel Fischer
Sie sagen: "Der einzelne Mensch hat sich brauner, roter, grüner Ideologie zu beugen."
Die braune Ideologie würde ich streichen. Die wird so gründlich bekämpft, dass jeder schon unter Nazi-Verdacht gerät, wenn er die deutsche Nationalhymne mitsingt oder das traditionelle Familienleben verteidigt, in dem Mütter ihre Kinder noch zu Hause erziehen.
Mit der roten, vor allem aber grünen Ideologie haben Sie jeoch mehr als Recht. Diese Gutmenschen wollen uns so hartnäckig beglücken, dass sie sogar vor faschistischen Methoden nicht zurückschrecken, um uns notfalls ihre bessere Welt aufzuzwingen. Diesen Linksfaschismus halten sie natürlich für gerechtfertigt.

Gravatar: Bärbel Fischer

Die fachliche Zurückweisung eines Therapieverbotsantrags war dringend geboten. Wenn ein solcher Antrag von fachlich-medizinischer Seite gekommen wäre, so wäre das akzeptabel gewesen. Aber dass eine Partei solche Anträge stellt, ist ein einmaliger Vorgang in unserer Nachkriesdemokratie. Volker Beck liefert den Beweis dafür, über wie wenig demokratischen Respekt die Grünen noch verfügen . Therapieverbot und Zwangstherapie sind die beiden Seiten einer totalitären Medaille. Der einzelne Mensch hat sich brauner, roter, grüner Ideologie zu beugen. Er ist nicht mehr frei in seiner eigenen Entscheidung.

Gravatar: Jörg Braun

Homoheilung ist versuchter Mord! Junge Menschen denen von sogenannten "Therapeuten" eingeredet wird, sie könnten ihr sexuelles Empfinden korrigeiren begehen regelmäßig Selbstmord, die Überlebenden tragen meist psychische Schäden davon. Man kann gerne über freiheitliche Aspekte in diesem Zusammenhang diskutieren, aber ein Verbot dieser "Therapien" würde sicher so manches junge Leben retten.

Gravatar: Karin Weber

@ Freigeist:

Die Forschung ist nicht mehr selbständig und als seriös zu betrachten. "Erforscht" und "wissenschaftlich belegt" wird, was der "Kunde" bestellt. Das beste Beispiel dafür sind die vielen Studien, die hier durch die Welt geistern. Vernunft und Plausibilität werden von "Studien" verdrängt. Denken Sie nur mal an die vielen Studien zur Klima(lüge) oder Lohnlüge. Nach deren Entlarvung spricht keiner mehr darüber und selbst die Kanzlerin hat die Kür zur "Klimakanzlerin" hinter sich gelassen.

Was bleibt ist ein mehr als nur angeschlages Image der Wissenschaft, die sich sagen lassen muss, dass sie sich hat von Politik & Wirtschaft instrumentalisieren lassen.

Gravatar: Ursula P.

@NL
Zitat: "Abgesehen davon ist Homosexualität kein psychischer Zustand, der therapiert werden kann zumal es bei jungen Leuten auch nicht den Wunsch gibt die Homosexualität an sich zu behandeln."
Nehmen Sie für sich in Anspruch, darüber besser Bescheid zu wissen als erfahrene Therapeuten? Ich vermute, dass Sie da etwas großzügig von sich auf andere schließen.
Außerdem: Was spricht gegen ein Angebot, das niemand annehmen muss, wenn er kein Interesse hat?
Wer gegen ein solches Angebot votiert, kann m.E. nur wollen, dass die Gemeinschaft der Homosexuellen möglichst viele Köpfe zählt.

Gravatar: Gladstone

Grundsätzlich sollte jeder Therapien für alles anbieten dürfen, soweit niemand gezwungen wird, diese in Anspruch zu nehmen. Im psychologischen Bereich gibt es ja kein "objektives" Kriterium für Krankheit. Der eine hört Stimmen und kommt in eine Anstalt, der andere hört Stimmen und gründet eine Religion.

Gravatar: NL

Homosexuelle führen Beziehungen in gegenseitigen Einvernehmen im Gegensatz zu Pädophilen... das mal zu aller erst... Abgesehen davon ist Homosexualität kein psychischer Zustand, der therapiert werden kann zumal es bei jungen Leuten auch nicht den Wunsch gibt die Homosexualität an sich zu behandeln sondern die Negativreaktionen der (intolleranten) Mitmenschen abzustellen.

Gravatar: Paul

Wie wäre es mit einer neuen Marburger Erklärung?

Gravatar: Freigeist

In 10 Jahren werde wir aufgrund der Forschung mehr wissen und Frau Mewes wird dann erfahren können, ob sie ein Leben lang falsch lag oder nicht.

Gravatar: Karin Weber

Ja, dann soll man aber auch Therapien für Pädophile verbieten. Letztlich würden davon auch die Grünen (Cohn-Bendit) profiteren. (PS: Die Grünen sind so widerlich und der Kommentar von mir nur ironisch gemeint!)

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