The ultimate mission to Israel 14/14

Fallbeispiele des Terrors 2000-2004 und ein bahnbrechender Prozess der Opfer und Hinterbliebenen gegen die PLO/PA

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Ich möchte hier Hintergrundinformationen zu einzelnen Fallbeispielen geben und quasi „aus dem Gerichtssaal“ berichten. Es handelt sich teilweise um Originalunterlagen, deren Benutzung und Veröffentlichung mir ausdrücklich von Shurat HaDin genehmigt wurde.

Über das Vorgehen, wie Shurat HaDin zunächst die Terrorkonten einfrieren liess, um dann entsprechende Gelder zu erstreiten, habe ich bereits in Teil 11 (Briefing Nitsana) berichtet.

Einige Dokumente sprechen für sich selbst und müssen nicht übersetzt werden.

 I. Fallbeispiele

 1. Gal Eisenmann

Pnina Eisenmann, heute um die vierzig Jahre alt, musste im Jahr 2002 miterleben, wie ihre Tochter Gal und ihre Mutter Noa Opfer eines Terroranschlages in Jerusalem wurden. Heute bringt sie die Kraft auf, über diesen Tag zu berichten, der ihr Leben völlig verändert hat. Sie hat uns am letzten Abend unserer Reise in Jerusalem besucht.

„Sie waren das Wertvollste in meinem Leben, meine Tochter und meine Mutter. Ich weine so viel, ich könnte einen Ozean damit füllen.“ Pnina Eisenmannerzählt, dass ihre Tochter gerade ihren 5. Geburtstag gefeiert hat. „Sie war so ein wunderbares Kind, so hübsch mit ihren blonden Haaren. Sie war sehr intelligent; so sehr, dass ich manchmal Probleme hatte, zu verstehen, was sie wollte. Sie gab für alles so viel Erklärungen ab. Ihre Kindergartentante erzählte mir, dass sie viel zur Entwicklung beitrug. Ich denke, sie alle werden sie sehr vermissen.“

Gal Eisenmann war 5 Jahre alt, als sie zusammen mit ihrer Grossmutter Noa Alon, ihrer Mutter Pnina und ihrem kleinen Bruder von einem Kindergartenkonzert in Efrat nach Hause unterwegs war. Die Familie wohnte und wohnt immer noch in Ma’ale Adumim, einer kleinen Stadt in Judäa. Für den Weg vom Kindergarten zur Bushaltestelle am „French Hill“ in Jerusalem hatten sie einem schusssicheren Wagen benutzt, da jede Fahrt im Jahr 2002 eine akute Gefahr darstellte, Opfer eines Terrorangriffes durch Palästinenser zu werden. An der Bushaltestelle, an der auch immer viele Autostopper standen, wollten sie auf den Vater warten, der sie dort abholen sollte.

Wenige Minuten zuvor war es einem Selbstmordattentäter gelungen, die verstärkten Sicherheitskontrollen zu umgehen, die die Haltenstelle umgaben. Mit zwei Beuteln, voll mit Nagelbomben, näherte er sich der Haltestelle und sprengte sich dort in die Luft. Gal war sofort tot, Noa verstarb einige Tage später im Spital. Pnina und ihr Sohn überlebten verletzt.

Mit Hilfe eines Videos, das beim Konzert aufgenommen worden war, konnten die Leichen identifiziert werden.

Der Prozess ist noch anhängig (2015)

 

2. Yehonathon Bauer

 Yehonathan (Yoni) Bauer, damals sieben Jahre alt, spazierte am 21. März 2002 mit seinem Vater Alan über die King George Street in Jerusalem, als er Opfer eines Selbstmordattentäters wurde, der eine Nagelbombe zur Detonation brachte. Der Vater erlitt mittelschwere Verletzungen durch Schrauben die seinen Arm durchschlugen. Jonathan lag nach der Explosion jammernd mit dem Gesicht zu Boden. Jemand presste ein Handtuch gegen seinen Kopf, das sofort blutdurchtränkt war. Teile der Schädeldecke am Hinterkopf waren zerstört worden, als Schrauben in seinen Kopf eindrangen und das Gehirn teilweise zerstörten. Yoni wurde in ein künstliches Koma versetzt, damit mittels einer Drainage Flüssigkeit aus dem Hirn abfliessen konnte. Yoni war zunächst blind und linksseitig gelähmt. Heute hat er einen Teil seiner Sehfähigkeit wieder zurückgewonnen. Auch die Lähmung hat sich, bis auf eine leichte Gehbehinderung zurückgebildet.

 

3. Mark Sokolov

 Für Mark Sokolov, den Initiator und Namensgeber des Prozesses, ist es nicht der erste Terroranschlag, den er überlebt. Unmittelbar nachdem er von seinem Büro zusah, wie das erste Flugzeug am 11. September 2001 in den ersten der Twin Tower gerast war, verliess er sein Büro im zweiten Turm fluchtartig. Eine Reaktion, die ihm das Leben rettete. Als am 27.01.2002 der Selbstmordattentäter in der Jaffa Road die Bombe an seinem Körper zündete, verbrachte er gerade, gemeinsam mit seiner Familie, den letzten Ferientag in Israel.

„Beim letzten Mal hatte ich viel mehr Glück.“ Bedauerte Mark im Spital in Jerusalem. „Diesmal ist meine ganze Familie betroffen.“ Er und einige Familienmitglieder wurden beim Bombenattentat am letzten Sonntag in Jerusalem leicht verwundet.

Er war gemeinsam mit seiner Frau Rena und zwei ihrer drei Töchter zu Besuch bei der ältesten Tochter, die in Jerusalem studiert. Unmittelbar vor dem Heimflug wollten sie noch Schuhe einkaufen. „Wir sind gerade aus dem Schuhladen hinausgegangen, als ich diesen Knall hörte. Ich hörte ihn und spürte ihn, es war ein richtiges Bumm! Irgendwie irreal. Eine Menge Leute waren sofort da, um zu helfen. Ich wurde in eine Ambulanz gesetzt. Ich erinnere mich, dass ich sofort wieder ausstieg, um zu schauen, ob meine Familie ok war. Aber ich konnte sie nirgendwo finden.“

Rena hatte einen komplizierten Beinbruch erlitten und muss einige Monate im Liegegips verbringen. Das Auge von Jamie war durch Glassplitter verletzt worden, ob und wieviel sie je wieder sehen wird können, ist noch unklar. Die Verletzungen von Mark und seiner zweiten Tochter werden als leicht eingestuft.

4. Shayna Gould

Die damals 19 Jahre alte Studentin steht an der Bushaltestelle in Jerusalem und telefoniert mit ihrer Freundin in London. Sie hat von ihren Eltern das Flugticket nach London als Geschenk erhalten. Gemeinsam machen sie Pläne, was sie während des Besuches von Shayna alles unternehmen wollen.

Plötzlich bricht das Gespräch ab. Und da war dieses schreckliche Geräusch. Eine Kugel hatte ihre Brust durchschlagen und ihre Lunge verletzt.

Der ganze Gehweg ist voll mit Blut. Ein ekelerregender Geruch vermischt sich mit dem des Regens. Menschen versuchen, sich gegenseitig tränenüberströmt zu beruhigen. Shayna nimmt das Schreien, die Panik und die Sirenen gar nicht wahr. Bis sie in die Ambulanz des „Roten Magen David“ geschoben wird, hat sie beängstigend viel Blut verloren und ist in kritischem Zustand.

Sie hat nicht mehr viel Zeit und Shai, der Fahrer der Ambulanz weiss das. Er rast durch die engen Strassen von Jerusalem, dann trifft er eine Entscheidung, die wahrscheinlich Shaynas Leben gerettet hat. Er ruft seine Frau an, die an diesem Nachmittag Dienst im Krankenhaus hat. Er bittet sie, entgegen allen Krankenhausregeln, den OP Raum sofort vorzubereiten und das übliche Prozedere, wie Schock – und Traumabehandlung nicht durchzuführen.

Auf dem OP Tisch hört Shayna auf zu atmen. Ihr Herz bleibt stehen. Sie hat kein Blut mehr, um den Herzschlag aufrecht zu erhalten.

Der Vater wird später sagen, dass man seine Tochter erst wieder mit Blut auffüllen musste, um sie dann wiederbeleben zu können.

 

II.Ein historischer Prozess

Mark I. Sokolow et al v. The Palestine Liberation Organization, The Palestinian Authority (a/k/a “The Palestinian Interim Self-Government Authority” and/or “The Palestinian Council” and/or “The Palestinian National Authority”), Yasser Arafat, Marwan Bin Khatib Barghouti, Ahmed Taleb Mustapha Barghouti (a/k/a “Al-Faransi”), Nasser Mahmoud Ahmed Aweis, Majid Al-Masri (a/k/a “Abu Mojahed”), Mahmoud Al-Titi, Mohammed Abdel Rahman Salam Masalah (a/k/a “Abu Satkhah”), Faras Sadak Mohammed Ghanem (a/k/a “Hitawi”), Mohammed Sami Ibrahim Abdullah, Estate of Said Ramadan, deceased, Abdel Karim Ratab Yunis Aweis, Nasser Jamal Mousa Shawish, Toufik Tirawi, Hussein Al-Shaykh, Sana’a Muhammed Shehadeh, Kaira Said Ali Sadi, Estate of Mohammed Hashaika, deceased, Munzar Mahmoud Khalil Noor, Estate of Wafa Idris, deceased, Estate of Mazan Faritach, deceased, Estate of Muhanad Abu Halawa, deceased and John Does 1-99, No. 1:04-cv-00397-GBD-RLE

Die Kläger:

Elise Janet Gould, Shayna Eileen Gould, Jessica Rine, Henna Novack Waldman, Morris Waldman, Shmuel Waldman

  1. Januar 2002, Jaffa Road, Jerusalem

US$ 41.5 Millionen

Elana R. Sokolow, Jamie A. Sokolow, Lauren M. Sokolow, Mark I. Sokolow , Rena M. Sokolow

  1. Januar 2002, Jaffa Road, Jerusalem

US$ 26.5 Millionen

Alan J Bauer, Binyamin Bauer, Daniel Bauer, Yehonathon Bauer, Yehuda Bauer

  1. März 2002 King Georges Street

US$ 35 Millionen

Leonard Mandelkorn

  1. Juni 2002 French Hill

US$ 10 Millionen

Katherine Baker (für Benjamin Blutstein), Rebekah Blutstein, Richard Blutstein (für Diane Carter), Larry Carter, Shaun Choffel, Robert L. Coulter JR, Diane Coulter Miller, Robert R. Coulter SR (für Janis Ruth Coulterer und David Gritz), Nevenka Gritz (für sich selber und als Nachfahrin von Norman Gritz)

  1. Juli 2002 Cafeteria Hebrew University

US$ 69 Millionen

Chana Goldberg, Elieza Goldberg, Esther Goldberg, Karen Goldberg, Shoshana Goldberg, Tzvi Goldberg, Ya’acov Goldberg, Yitzhak Goldberg,

29.Januar 2004 Bus Nr 19, Jerusalem

US$ 47 Millionen

Die Kläger erhoben Ansprüche auf US$ 300 (inkl. Nebenkosten) als finanzielle Kompensation für physische und psychische Schäden, die bei diversen Anschlägen zwischen Januar 2001 und Februar 2004 durchgeführt worden waren. Im September 2008 wies der US Bezirksrichter George Daniels das Argument der PLO zurück, die Anschläge wären eher kriegerische Akte, als Terrorakte gewesen. Der Prozess begann im Januar 2015 und endete am 23. Februar 2015 mit einem Schuldspruch in allen Anklagepunkten. Als Klagesumme wurden US$ 218.5 Mio anerkannt, die entsprechend dem Anti Terror Akt von 2001 auf die Summe von US$ 655.5 Mio verdreifacht wurden.

 

III. Die Grundlagen der Forderungen:

Anti terrorism act of 2001

18 U.S. Code § 2333 – Civil remedies

Current through Pub. L. 114-38. (See Public Laws for the current Congress.)

(a)Action and Jurisdiction.—

Any national of the United States injured in his or her person, property, or business by reason of an act of international terrorism, or his or her estate, survivors, or heirs, may sue therefor in any appropriate district court of the United States and shall recover threefold the damages he or she sustains and the cost of the suit, including attorney’s fees.

(b)Estoppel Under United States Law.—

A final judgment or decree rendered in favor of the United States in any criminal proceeding under section (…) shall estop the defendant from denying the essential allegations of the criminal offense in any subsequent civil proceeding under this section.

(c)Estoppel Under Foreign Law.—

A final judgment or decree rendered in favor of any foreign state in any criminal proceeding shall, to the extent that such judgment or decree may be accorded full faith and credit under the law of the United States, estop the defendant from denying the essential allegations of the criminal offense in any subsequent civil proceeding under this section.

 

 

Unbenannt

 

 IV. Formulare des Gerichtes

 

Gericht1 

 Gericht 2V. Formulare der PLO/PA

Ohne Titel 6OHne Titel 5Ohne Titel 4Ohne Titel 3BildOhne Titel1Ohne Titel2Ohne Titel3Ohne Titel 7

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