Sturm und Zuversicht

Bundesweit liegen die Grünen zurzeit mit 28 % noch vor der SPD. Und in Baden-Württemberg hat der Souverän den Grünen das Mandat erteilt, die „Modernisierung“ weiter voranzutreiben; und die wird heftig. Wenn auch viele beruhigen, die Grünen seien doch „lieb“ – wer Robben und Sonnenblumen schütze, der sei auch gut zu Menschen.

 

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Ohne Zweifel: In den Reihen der Grünen gibt es engagierte Idealisten und tüchtige Realpolitiker. Grüne Politik aber erschöpft sich längst nicht in Windrad, Feldhamster- und Borkenschutz. Ihr Ziel bleibt die andere Republik, das „moderne Deutschland“, getragen von Ideen, Geist und Lebensgefühl, die vor 30 Jahren in Studentenparlamenten, Teach-Ins, Kneipen und autonomen Zentren geboren wurden. „Macht kaputt, was euch kaputt macht!“ Das ist nicht vergessen. Jetzt ist man älter, hat Macht, sitzt tatsächlich „drin“ und schaut mal, wie weit man denn so gehen kann, bis es knallt. Es scheint wie ein Spiel pubertierender Jugendlicher, die Spaß am Testen von Grenzen haben.

Wie viel Ideologie verträgt der Mensch? So marschiert man, aus unterschiedlichen Motiven, doch Hand in Hand, der Sonne entgegen – Ideologen und Naive, Idealisten und Neider, Verführte und Machtgierige – gegen den einst von der Frankfurter Schule erklärten ärgsten Feind der Menschheit: die Autorität. Es ist ein gefährliches Gift, ein schwer verträglicher Moralismus, den rote, aber vor allem auch grüne Ideologen seit Jahren in die Muskulatur der Republik spritzen: in die Familie, Kirche, Schule, Ehe, Sexualität, Erziehung. Ein Schmunzeln für den Schöpfer – und Verklärung seiner Schöpfung. Hohn für den Dekalog und Gehorsam gegenüber den Geboten des politisch Korrekten: den Joghurtbecher vor dem Entsorgen nicht tüchtig auszuspülen, so etwas gehört zu den „Neosünden“.

Hier wird der Klimawechsel spürbar. Und der prägt Mentalität und Gewissen: Zu den höchsten Gütern zählen sexuelle Orientierung und Frühaufklärung, möglichst schon im Kindergarten. Den Partner betrügen, ist zwar nicht fein; entscheidend aber ist, es ihm liebevoll beizubringen. Abtreibung gilt als „normal“; wichtig aber ist, auf dem Weg zur Abtreibungsklinik für Kröten zu bremsen. Es kann heiter werden, in Baden-Württemberg – und der Republik. Schau’n wir mal!

Bitte gestatten Sie mir auch heute noch einmal ein paar Zeilen in „eigener Sache“. Nachdem schon Ende 2010 unsere Leserumfrage zu    KOMMA neben fruchtbarer Kritik und konstruktiven Anregungen gezeigt hat, dass die Leserinnen und Leser ihre KOMMA „lieben“, war nun auch das Echo auf unser „Re-Design“, die Modernisierung des Layouts, mehr als positiv.
KOMMA – ein Projekt, das einst als Abenteuer begann. Ein Projekt, das noch Macken und Schwächen hat. KOMMA, ein Projekt, das viel Freude, aber auch viele Anstrengungen und psychische Belastung mit sich gebracht hat. Drohungen und Attacken. Das aber war zu erwarten. Wer heiß kocht, sollte sich nicht beschweren, wenn er schwitzen muss. Doch vor allem haben wir viel Lob und Ermutigung erfahren. Stets konnte ich mich auf die Professionalität und Zuverlässigkeit unserer freien Journalisten und auf Fleiß und Zuverlässigkeit meiner Mitarbeiter und der Druckerei verlassen.

Auch, wenn wir uns keineswegs als „Kreuzritter“ fühlen, so werden wir uns weiter engagieren. Für die Würde des menschlichen Lebens, für die Freiheit von staatlichen Knebeln, für die Freiheit von Kirche und Familie. Gegen Laizismus, Islamismus, Rechts- und Linksradikalismus sowie Verunglimpfung des christlichen Glaubens. Manch einer nannte uns in den vergangenen Jahren „Stimme der Résistance“. Ein schöneres Kompliment gibt es für uns nicht.

Es toben Stürme in Europa. Und es ist zu erwarten, dass die Windstärke zunehmen wird. So manches ist inzwischen so grotesk und auch bösartig, dass man ins Stottern oder gar ins Verzweifeln gerät. Doch, es gibt auch genug Grund für Zuversicht. Neue Bewegungen, Netzwerke, Autoren, die mutig ihr Wort tun, Engagements junger Menschen und eine Renaissance eines ideologiefreien Glaubens, der nicht nur die alten theologischen Zöpfe zu Tode diskutiert, die gerade vielen jungen Menschen aus dem Hals hängen. Viele spüren: Es geht um mehr als um diese verstaubten Evergreens, die an Attraktion endlich verlieren. Sie suchen Authentisches! Und auch deshalb sind Hunderttausende am 1. Mai in Rom dabei sein gewesen, als Papst Benedikt XVI. unseren geliebten Papst Johannes Paul II. seliggesprochen hat!

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