Strafanzeige gegen einen Bischof

Anfang der Woche stellte eine schweizer Homosexuellenbewegung Strafanzeige gegen Bischof Vitus Huonder.

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Der Bischof hatte in seinem bibeltheologischen Vortrag zum Thema Ehe und Familie auf dem Kongress „Freude am Glauben“ in Fulda aus dem Buch Levitikus zitiert. Die Homoaktivisten sahen unter völliger Vernachlässigung exegetischer Aspekte sowie in totaler Ahnungslosigkeit einer auch nur halbwegs sinnvollen Hermeneutik alttestamentlicher Rechtsvorschriften einen Aufruf des Bischofs die Todesstrafe für Homosexualität einzuführen. Wir leben (zumindest derzeit noch) in einer freien Gesellschaft und jedem sei es unbenommen, seine eigene Ignoranz offen zu Markte zu tragen.

Die Strafanzeige hat zumindest nach derzeit geltendem Recht auch in der Schweiz keine Aussicht auf Erfolg. Es geht vermutlich auch hauptsächlich darum, einen unangenehmen Bischof einzuschüchtern. Damit allein ist es allerdings nicht getan. Langfristig ist das Ziel der einschlägigen Lobbyisten und Aktivisten jegliche Kritik an einer homosexuellen Lebensführung grundsätzlich gesetzlich zu unterbinden.

Das schweizerische Fernsehen brachte am 10.8.2015 unter dem Titel „Gesetze gegen Homophobie“ einen Beitrag zu dem Thema. Der Beitrag ist recht ausgewogen und durchaus sehenswert. Es ist lehrreich, was die einzelnen Protagonisten zur Sache sagen.

Nun ist der Begriff „Homophobie“ sehr unklar und wenig sinnvoll. Homo, Homines = lat. der Mensch, der Mann. Phobie vonφόβος, grch. = Furcht steht für eine Angststörung. Homophobie ist also Angst vor Männern, vielleicht sogar Angst vorm Schwarzen Mann? Gebraucht wird das Wort synony für eine Aversion gegen Homosexualität ganz allgemein. Sonderlich sinnvoll ist der Begriff nicht, denn es findet weder eine Differenzierung zwischen Person und Sache noch eine Differenzierung zwischen Veranlagung und Praxis statt. Beide Komplexe sind allerdings durchaus differenziert zu betrachten.

Es existieren also, so zeigt der Beitrag, zumindest in der Schweiz Bestrebungen, Kritik jeglicher Form an Homosexualität strafrechtlich zu unterbinden. Zitate wie die von Bischof Huonder vorgetragenen könnten dann also in der Tat unter Strafe gestellt werden. Ebenso könnte die katholische Lehre, daß homosexuelle Handlungen in sich ungeordnet sind, unter einschlägige Strafrechtsnormen fallen.

Natürlich die Kirche ihre universale Lehre nicht unter dem Druck einer positivistisch gesetzten staatlichen Rechtsnorm, die zudem noch dem Naturrecht widerspricht, verändern.Dies wird auch dann nicht geschehen, wenn sich einzelne Bischöfe anbiedern oder einknicken. Die Theophopie einiger Lobbyisten und Aktivisten, nicht nur aus dem Lager der homosexuellen Zeitgenossen, scheint manchmal geradezu dramatisch.

Die Gefahr in der Sache liegt in einem ganz anderen Bereich. Es handelt sich bei einer derartigen, hoffentlich niemals realisierten Gesetzgebung, um massive Einschränkung von Grundrechten. Betroffen ist hier zunächst die Meinungsfreiheit. Doch auch die Freiheit der Religionsausübung ist von einer solchen Gesetzgebung betroffen. Das sollte man wissen. Für die Schweiz vermag ich es nicht sicher zu sagen, doch in Deutschland, davon gehe ich aus, wäre eine solche Gesetzgebung verfassungswidrig. das heißt nicht, daß wir uns entspannt zurücklehnen können. Der gesellschaftliche Diskurs, ob eine Minderheit von wenigen Prozent an der Gesamtbevölkerung, die allerdings über eine starke Lobby, bis hinein ins sogenannte Bundesfamilienministerium reicht, Denk- und Sprechverbote bezüglich ihrer Lebensform durchsetzen darf, ist zu führen.

Es kann nicht angehen, daß man in einem freien, demokratischen Land den Katechismus oder die Heilige Schrift nicht mehr offen und ohne Zensur zitieren darf. Unser Land und unser Kontinent basieren auf einer christlichen Kultur. Die Angriffe auf diese Kultur sind zweifelsfrei nicht mehr zu leugnen. Der gesellschaftliche Grundkonsens bricht zunehmend weg. In diese Lücken stoßen selbstredend neue „Wertestifter“ vor. Sie treten in Konkurrenz zur Kirche. Sie versuchen, insbesondere im ethischen Bereich, aber auch durchaus politisch, ihre Agenda an die Stelle christlicher Wertorientierungen zu setzen. Toleranz gegenüber Randgruppen und Minderheiten sollte in einer demokratischen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Doch es kann nicht akzeptiert werden, daß auf Bestrebung von Minderheitenlobbyisten Denk- und Sprechverbote in den Rang von Strafrechtsnormen erhoben werden.

Die Praxis über (sinnlose) Strafanzeigen Einschüchterungsdruck ausüben zu wollen, muß ebenfalls offen kommuniziert werden. Auch hier wird mit allen Mitteln darum gekämpft, die Lufthoheit über die veröffentlichte Meinung zu bekommen. Niemandem kann es gleichgültig sein, plötzlich in das Räderwerk der staatlichen Strafverfolgungsbehörden zu geraten. Die damit ausgelöste psychische Belastung vereint mit einer tendenziösen Berichterstattung in vielen Medien kann durchaus vereinzelt dazu führen, daß sich betroffenen aus Angst nicht mehr äußern mögen.

Bischof Huonder hat heute noch einmal Stellung bezogen. Man kann dem Bischof nur viel Kraft wünschen, damit er sich nicht einschüchtern läßt und auch weiterhin im Sinne von Tim 4,5 (Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verkünde das Evangelium, erfülle treu deinen Dienst!) handelt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: aLuckyGuy

Die Übersetzung von Homophobie ist meines Erachtens nach falsch.

Das Wort "Homosexualität" ist eine hybride Wortneubildung aus dem Jahre 1868, geprägt vom Schriftsteller Karl Maria Kertbeny (1824–1882, bürgerlich: Karl Maria Benkert). Es setzt sich aus den Wörtern homo und sexus zusammen. Die Vorsilbe homo (von griech. ὁμός homós „gleich“) steht dabei lediglich für „gleich“. Sexus kommt aus dem Griechischen und bedeutet nichts weiter wie Geschlecht (also männlich oder weiblich) Zusammengesetz heißt also homosexuell - auf das gleiche Geschlecht gerichtet. Wenn sich also jemand als homosexuell bezeichnet, dann hat das zunächst mal keinerlei Aussage über seine sexuellen Vorlieben. Homophobie ist demnach einfach nur die Phobie gegenüber dem Gleichen.

Gravatar: Markus Evers

@ German Angst:
In Ihrer Aufzählung haben Sie die Dekadenz vergessen.

Gravatar: German Angst

@ harald44

Vor Allem stellen die Betreffenden sich selber, ihre Existenz und die Existenz anderer Menschen permanent in Frage, die aus einer homosexuellen Beziehung ja nie hätte hervorgehen können, die gewissermaßen also aus einer falschen Beziehung zweier Menschen hervorgegangen ist, aus der sie nie hätte hervorgehen dürfen.

Im Grunde genommen handelt es sich um eine weitere Facette der morbiden Weltanschauung und des morbiden Selbstverständnisses der rotgrünbraunen Linken, dieser widerwärtigen Schmiere aus 68ern, der RAF und der ganzen desperaten, deutsch - herbstlichen Terroristinnen - und Terroristenbrut, todes - und endzeitsehnsüchtige Faschistinnen und Faschisten allesamt.

Die sind in Deutschland bis in die aktuelle Politik des Jahres 2015 mit nichts anderem beschäftigt, als allem, jeder und jedem mit den Mitteln der Volksaufklärung und Propaganda, vulgo Politik, zu erklären, dass es sie nicht geben dürfte, nie hätte geben dürfen, weil es schon ihre Eltern und Großeltern nie hätte geben dürfen.

Die Deutschen sind morbide, verrückt und / oder kriminell.

Man sollte das Land wohl wirklich besser verlassen, falls und solange das noch irgendwie möglich ist.

Die Pläne für die Bildung und Ausbildung schon derart verflucht auf die Welt kommender Menschen sagen eigentlich alles.

https://app.box.com/s/8xg7f3fwn8d66brpoukm

Gravatar: Amadeus Anzeiger

Ist Benedikt XVI noch zu seiner Zeit als Papst nicht bei der Münchner StA angezeigt worden wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Kindern, weil er als Kardinal nicht konsequent genug gegen tatverdächtigtes oder verurteiltes Kirchenpersonal vorgegangen sein soll?

Da wird man doch wohl noch eine Strafanzeige gegen einen lächerlichen Bischof erstatten dürfen, wenn das, was der äußert, als politisch nicht korrekt aufgefasst werden könnte.

Gravatar: Jürg Rückert

Der Bischof von Vancouver erhielt schon vor Jahren einen Besuch von der Polizei, nachdem er angedeutet hatte, dass aus katholischer Sicht gelebte Homosexualität Sünde sei. Kanada kommt auch über uns.
Während es von Lehrern erwartet wird vor Schulkindern über alle Formen von Sexualität "wertfrei" zu sprechen, darf kein Religionslehrer mehr vor der Hölle warnen, da das die Kinder schädigen könne.

Gravatar: harald44

Das Problem ist doch dieses: Tritt man Homosexuellen billigend gegenüber, dann werden diese oder deren Sprecherverband, immer anmaßender und frecher fordernd auftreten. Und das treiben diese dann solange, bis sie nach einigen Jahrzehnten durch eigenes Verschulden wieder in der historischen Schmuddelecke landen werden. Man weiß, daß es sie gibt, aber sie erfreuen sich keiner Achtung, weil schwule Männern nunmal keine richtigen Männer und lesbische Frauen keine richtigen Frauen sind.
Hinzukommt, daß das Bekenntnis zur Homosexualität die größte Beleidigung für deren Eltern darstellt, die denkbar ist, weil diese dadurch um die natürliche und schönste Belohnung für's Kinderkriegen und Kindergroßziehen gebracht werden, die die Natur vorsieht Eigene Enkelkinder, welche die wärmende Sonne im Leben eines jeden alternden Menschen sind.

Gravatar: Christoph Mike Dietel

Der Begriff Homophobie ist keineswegs die maultierdoofe Erzeugung einer fahrlässigen griechisch lateinischen Paarung. Homo ist in dieser Verbindung nämlich nicht lateinisch (Mensch), sondern griechisch (homoios) als gleich oder gleichartig zu verstehen.
Maultierhybrid ist jedoch das Stammelchen HOMOSEXUALITAET hier wird das Griechische lateinisch vergewaltigt. Wer, guter Mann, Kirche samt Bischöfen lehren will, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen, sollte die Sprache der Evangelien (koinonia, d.i. Straßengriechisch) kennen und in einem Begriff wie Homophobie auch wiedererkennen können. Andernfalls gelte Wilhelm Busch: wenn einer der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vöglein wär, dann irrt sich der!

Gravatar: fegalo

Nachhilfe in Etymologie:

Das „homo“ in Homosexualität oder Homophobie kommt vom griechischen „homos“ (ὁμός) und bedeutet „gleich“, im Unterschied zu „heteros“ (ἕτερος), was „verschieden“, „entgegengesetzt“ bedeutet. Das lateinische „homo“ – für Mensch, Mann, hat damit nichts zu tun.

Gravatar: Karl Brenner

Die HS Lobbyisten nerven wieder und brauche ihre tägliche Portion Aufmerksamkeit. Die ganze Welt ist ja soooo... gemein. Das man selber Schuld an seinem Unwohlsein haben könnte, bleibt natürlich fern jeder erkenntniss.

Wenn das keine psychatrische Störung ist...

Keiner dieser hysterischen Anzeigen hat jemals Erfolg gehabt. Man sollte Schritte gegen die Anwälte, welche sich zu solche einen Unfug verleiten lassen, einleiten lassen.

Es geht nicht, dass die komplette Juristerei für politische und krankhaft-neurotische Zwecke missbraucht wird. Jedenfalls ist das nicht richtig.

Gravatar: aLuckyGuy

Das Problem an der Sache ist leider nun einmal, die Welt hat sich in den letzten 4.000 Jahren drastisch geändert. Viele Dinge die Moses noch als moralisch einwandfrei betrachtete, man nehme nur als Beispiel die Sklavenhaltung, ist heutzutage zu Recht als unmenschlich. Die Schweiz ist wie viele andere Länder ebenfalls, ein freiheitlich demokratischer Staat der Aufklärung in der Religionen jeglicher Art erlaubt sind. Aber daraus kann man nicht den Umkehrschluss ziehen, Religionen hätten in rechtlicher Hinsicht eine Art Sonderstatus und stünden gewissermaßen über dem Grundgesetz.
Und was die zitierte Stelle in der Bibel angeht, die Gesetze des alten Bundes wurden doch von Jesus, der mit Gott den neuen Bund einging, abgelöst. Moses hat für sein Volk damals hunderte Gesetze erlassen, an die heute kein Mensch auch nur denken würde. Weshalb man sich ausgerechnet immer an dem Thema Homosexualität hochzieht, ein Wort das zudem in der gesamten Bibel nicht ein einziges Mal vorkommt ist mir ein großes Rätsel.

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