Die Hessen-Bilanz

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Es bedarf nicht der Kommentare der Parteivorsitzenden, um sich seinen Reim auf das Ergebnis dieser Landtagswahl zu machen, denn es spricht für sich. Dass CDU und FDP gemeinsam die nächste Landesregierung stellen, war schon vor der Schließung der Wahllokale so gut wie gewiss, die erste Hochrechnung konnte das nur noch bestätigen. Natürlich geben sich alle Parteien zufrieden, oder – insofern die SPD betroffen ist – zumindest zuversichtlich, dass nun alles besser wird. Aber auch für die Sozialdemokraten bringt das Ergebnis  einen Gewinn: der Alptraum Ypsilanti ist ausgestanden und mit ihr –hoffentlich- die Entwicklung der hessischen SPD zu einer Partei mit Sektenmentalität. Ihr Nachfolger, Schäfer-Gümbel hat – unabhängig vom Ergebnis, einen guten Eindruck hinterlassen.

 Für Koch ist sein Erfolg eine Enttäuschung. Er hat zwar zusammen mit der FDP im Landtag eine solide Mehrheit für die nächsten fünf Jahre. Die Stimmen, die hierfür hinzugewonnen werden mussten,  bringt aber die FDP. Die CDU muss sich eingestehen, dass sie verglichen mit dem miserablen Ergebnis, das sie vor einem Jahr erzielte, kaum etwas hinzugewonnen hat. Die Wähler haben   vielmehr ihr Urteil über Koch  einmal mehr  bestätigt. Das zieht seinen bundespolitischen Möglichkeiten enge Grenzen. Die Befürchtung, in Koch einen Konkurrenten zu bekommen, ist  Frau Merkel für die nächsten beiden Legislaturperioden los. Was ihr Probleme bereiten dürfte ist, dass das CDU-Ergebnis deutlich unter der 40-Prozent-Grenze blieb. Im September bei der Bundestagswahl benötigt sie mehr – es sei denn, die FDP kann auch in den Bundestag mit fünfzehn oder mehr Prozent einziehen. Bis dahin aber gilt es, einen Wahl-Marathon zu bestehen, denn nun müssen die Landtagswahlen in Thüringen, in Brandenburg, in Sachsen und an der Saar bestanden werden. Sie alle sind für unangenehme Überraschungen gut.

 

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