Spekulationsblasen sind derzeit kein Thema in den Medien

Lassen Sie sich von dieser Ruhe vor dem Sturm nicht einlullen.

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Mit David Einhorn hat sich kürzlich ein sehr bekannter und erfolgreicher US-Hedgefondsmanager zu Wort gemeldet und vor einer zweiten Technologieblase gewarnt. Laut Einhorn handele sich derzeit ohne Wenn und Aber um eine Echoblase des Originals der späten 90er Jahre. Im Unterschied zu damals seien allerdings weniger hochkapitalisierte Aktien betroffen und der öffentliche Enthusiasmus sei deutlich geringer. Er halte jetzt den Zeitpunkt für gekommen, um auf fallende Kurse eines ganzen Korbs von Technologieaktien zu setzen. Dabei habe er eine Auswahl von Aktien getroffen, deren Kurse mindestens um 90% fallen müssten, wenn sie in den Bereich traditioneller Bewertungsmaßstäbe zurückfallen sollten – was früher oder später unausweichlich passieren werde. „Viel Glück!“, lautete der ironische Kommentar eines Bloggers auf diese Meldung.

Die aktuelle Blase ist größer als alle ihre Vorgängerinnen

Ich zitiere Einhorn hier nicht in erster Linie, weil er zu ähnlichen Analyseergebnissen kommt wie ich, zumal ich das Ausmaß der aktuellen Spekulationsblase für sehr viel größer halte, als er es zu tun scheint. Insbesondere sehe ich die Blase nicht auf den Technologiesektor beschränkt. Dort haben in den vergangenen Monaten zwar die offensichtlichsten Exzesse stattgefunden, wie ich es meinen Lesern bereits im Krisensicher Investieren Wochenupdate vom 12. April deutlich gemacht habe. Aber im Unterschied zu den späten 90er Jahren geht die fundamentale Überbewertung dieses Mal sehr viel mehr in die Breite, da nahezu alle Sektoren betroffen sind.

Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die aktuelle Spekulationsblase sogar noch größer ist als damals. Außerdem kommen im laufenden Zyklus Exzesse an den Rentenmärkten hinzu, deren realwirtschaftliche Folgen sich als noch gravierender herausstellen werden als die spekulativen Übertreibungen an den Aktienmärkten. Schließlich sind die Rentenmärkte nicht nur erheblich größer als die Aktienmärkte, ihre realwirtschaftliche Bedeutung ist auch wesentlich größer.

In den Medien ist das Thema Spekulationsblase außer Mode

Was ich an Einhorns Ausführungen so interessant finde, ist der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung. Dank moderner Technik gibt es inzwischen Statistiken, mit denen die Printmedien sehr detailliert ausgewertet werden können. Eine solche Statistik besagt, dass in den dafür untersuchten englischsprachigen Publikationen die Kombination der Begriffe „Aktie“, „Markt“ und „Blase“ derzeit eher selten auftaucht. Unter Journalisten ist das Thema Spekulationsblase also out.

Das war im Jahr 2000 ähnlich. Damals nahm das Medieninteresse erst nach dem Platzen der Blase deutlich zu und erreichte seinen Höhepunkt erst im Herbst 2001, also nach dem Kurseinbruch, der den Terroranschlägen vom 11. September vorausging. Zu einer zweiten, etwas geringeren Häufung der gesuchten Begriffe kam es sogar erst im Frühjahr 2002. Für die Massenmedien war es damals offensichtlich erst interessant über die Spekulationsblase zu berichten, nachdem sie geplatzt war und massive Verluste zu beklagen waren.

Etwas anders verhielt es sich im Jahr 2007. Bis Anfang des Jahres war das Thema Spekulationsblase ebenfalls völlig aus der Mode. Dann erreichte das Thema aber ganz schnell eine Popularität, die fast an die Höhepunkte der Jahre 2001 und 2002 herankam und mit den Höchstkursen an der Börse zusammenfiel. Ein Blick unter die Oberfläche dieser Statistik zeigt aber einen interessanten und wichtigen Unterschied: Der Großteil der damals erschienenen Artikel versuchte seine Leser nämlich davon zu überzeugen, dass es keine Spekulationsblase gebe.

Mit dem Platzen der Blase nahm das mediale Interesse in diesem Fall allerdings ganz schnell wieder ab. Dafür erlebte es dann Anfang 2010 ein beeindruckendes Comeback und erreichte eine Medienpräsenz, die weit über die früheren Spitzenwerte hinausging. Auch in diesem war es also erst die mediale Aufarbeitung der geplatzten Blase, die das Thema Spekulationsblasen in die Schlagzeilen brachte. Welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen?

Spekulationsblasen sind erst nach ihrem Platzen für die Medien interessant

Aus Sicht der Massenmedien werden Spekulationsblasen offenbar erst nach ihrem Platzen so richtig interessant. Aber als Anleger ist Ihnen natürlich nicht damit gedient, von einer Spekulationsblase erst nach deren Platzen zu erfahren. Dann ist es bekanntlich zu spät.

Derzeit sind die Aktienmärkte nach allen traditionellen und treffsicheren Kennzahlen der Fundamentalanalyse drastisch überbewertet. Das Spekulieren auf Kredit hat die Rekorde der Jahre 2000 und 2007 gebrochen, was auch für zahlreiche Stimmungsindikatoren gilt. Deutliche Signale, die für das baldige Platzen der Blase sprechen, kommen jetzt auch vom US-Neuemissionsmarkt. Darüber hinaus hat in den USA bereits Ende Dezember 2013 eine geldpolitische Wende stattgefunden. Damit stehen alle Zeichen auf Sturm.

Das derzeit sehr geringe Medieninteresse am Thema Spekulationsblasen passt perfekt in dieses Bild. Es ist nicht etwa ein Grund zur Beruhigung, sondern die Ruhe vor dem Sturm und ein zusätzliches Warnsignal.

Ich kann Sie daher nur warnen: Schützen Sie Ihr Vermögen jetzt

Mit welchen Investments Sie Ihr Vermögen jetzt schützen, verrate ich Ihnen in der aktuellen Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Es ist Zeit zu handeln, wenn Sie nicht wieder zusehen möchten wie die Blase platzt und Ihr mühsam angespartes Vermögen innerhalb weniger Wochen nur noch einen Bruchteil wert ist. Schützen und mehren Sie Ihr Vermögen jetzt und testen Sie noch heute KRISENSICHER INVESTIEREN 30 Tage kostenlos.

Ihr

Claus Vogt

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Gravatar: H.R. Vogt

Auch ohne Börsenbrief kann man Aktien- Spekulationsblasen erkennen, wenn man sich die Dividenden -Rendite einzelner Aktien anschaut.
Vorsicht bei Aktien - Werten, welche keine Dividende angeben!

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