Spät, aber doch: Scholz mischt sich in Frankreichs Wahlkampf zugunsten Macrons ein

Nein, natürlich nicht an den Cum-Ex-Skandal. Dessen Inhalt hat Scholz wohl nach wie vor vergessen. Aber anscheinend ist dem zerstreuten BRD-Bundeskanzler eingefallen, dass in Frankreich Wahlen stattfinden. Mehrere Tage nach der ersten Runde fiel Scholz ein, dass er wohl Position gegen den Rassemblement National (RN) beziehen muss.

Veröffentlicht:
von

Fast 30 Prozent bei erster Runde

Der von Jordan Bardella geführte RN erhielt beim ersten Wahlgang am 30. Juni 29,25 Prozent, und einige BRD-Mainstream-Medien befürchten nun, dass er “mit 230 bis 280 Sitzen stärkste Kraft werden” kann. Die absolute Mehrheit von 289 Sitzen zu erreichen, ist also durchaus nicht unmöglich.

Das ist offensichtlich Grund genug für SPD-Kanzler Scholz, sich in den französischen Wahlkampf einzumischen. Am Dienstagabend sprach er sich gegen den RN aus. An kommenden Sonntag entscheiden die Franzosen in Stichwahlen über die endgültige Zusammensetzung der Nationalversammlung. Bei einer Veranstaltung der Parlamentarischen Linken der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin sagte Scholz: “Ich jedenfalls drücke die Daumen, dass es den Franzosen, die ich so liebe und schätze, dem Land, das mir so viel bedeutet, gelingt, zu verhindern, dass es dort eine Regierung gibt, die von einer rechtspopulistischen Partei geführt wird.”

Scholz findet Situation “bedrückend

Die Lage in Frankreich empfindet Scholz offensichtlich als “bedrückend”. Er erwähnte, dass er täglich mit Präsident Emmanuel Macron per SMS im Austausch swei. Dieser hat ein Bündnis mit der extrem linken Volksfront geschlossen, weil er glaubt, so Wahlkreissiege des RN verhindern zu können. Außerdem meinte der BRD-Kanzler, dass Deutschland nun “ein Anker der Stabilität in Europa” sei.

Das sind natürlich Worte, die man so und so interpretieren kann. Für Scholz scheint “Stabilität” zu bedeuten, dass Leute wie er Länder regieren. Für die regierten Bürger würde Stabilität bedeuten, dass es weniger Kriminalität und dafür mehr innere Sicherheit gäbe. Etwas, woran in Deutschland gewiss nicht mehr zu denken ist. Zudem erscheint es mehr als fraglich, ob die Wahlkampf-Hilfe für Macron diesem wirklich helfen wird. Aber Scholz scheint tatsächlich zu glauben, dass die französischen Wähler Ratschläge aus Deutschland annehmen.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Karl Biehler

Ist doch klar. Beide sind in den Klauen des DS!

Gravatar: Linda

Für mich persönlich ist Herr Scholz selbst bedrückend! Ich brauche Herrn Scholz nicht, und ich schäme mich für diesen unglaubwürdigen Herrn Scholz jeden Tag! Was für ein Kasperletheater mit Herrn Scholz?

Gravatar: erich ulbrich

Als Verwalter der 'Kolonie Deutsch' wurde es Ihm befohlen.

Obama hat es doch gesagt, Deutschland wurde 'beschlagnahmt'. Also wer bestimmt hier?

Gravatar: Werner Hill

Da erhebt sich die Frage: ist Herrn Scholz das "eingefallen" oder hat "man" ihm das "nahegelegt"?

Und nachdem Herr Scholz die Situation in F. "bedrückend" findet, darf davon ausgegangen werden, daß er die Lage in Deutschland "klasse" findet und als "Anker der Stabilität in Europa" sieht

Wenn doch nur die AfD schon verboten wäre ...

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang