Sozialismus ist der Kosename des Kommunismus (II)

Dieses hierzulande unbekannte Diktum Viktor Orbáns sollte man gründlicher bedenken. Denn im Grunde verfolgen auch sogenannte „sozialistische“ Parteien kommunistische Ziele, nur subtiler.

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Die Linke, deren Grundimpuls vom Historiker Ernst Nolte als das „Aufbegehren“ beschrieben wurde, hat neben vielen Paradoxien doch auch viele Gemeinsamkeiten. Trotz einer Aufsplitterung in verschiedenste Gruppierungen können identische Ziele festgemacht werden, die bei aller Differenz der Methoden von praktisch allen verfolgt werden. So hat zum Beispiel der russische Mathematiker Igor Safarewitsch als eine alle historischen Epochen überbrückende Gemeinsamkeit unterschiedlichster Erscheinungen des „Sozialismus“ den „Todestrieb“ ausgemacht: Er lebt immer über seine Verhältnisse und auf Kosten der Zukunft.

Die lange Zeit beherrschende Richtung der Linken war marxistisch; heute kommt eine ex-marxistische Zeitgeistlinke dazu, die weniger ökonomisch, dafür mehr identitätspolitisch und kulturrelativistisch ausgerichtet ist: fast noch schlimmer. Der wesentliche behauptete Unterschied zwischen „sozialdemokratischen“, „sozialistischen“ und kommunistischen Parteien war das Verhältnis zur revolutionären Gewalt. Doch konnte ein neutraler Beobachter nie genau sagen, ob es sich um einen ehrlichen Wandel oder lediglich um taktische Vorgaben handelte. Ein Herbert Wehner war eben doch Genosse eines Erich Honecker gewesen und die Bildung einer Einheitspartei in der DDR war kein Zufall, der einen vollkommen überrascht hätte. Schon Menschewiki und Bolschewiki zeigten eine gefährliche Nähe.

Das Godesberger Programm der SPD war der Erkenntnis geschuldet, mit offenem Klassenkampf in einer von den angelsächsischen Siegermächten gelenkten Bundesrepublik keinen Staat machen zu können. Doch hat die „Sozialdemokratie“ in ihrem „goldenen“ Zeitalter 1966 - 1982 zum Beispiel mit der Nivellierung, das heißt: Ruinierung des deutschen Bildungssystems und dem ethischen Kahlschlag unter anderem mittels Abtreibungs-„Reform“ genuin kommunistische Ziele „erfolgreich“ umgesetzt. Sie war dabei in ihren Mitteln nicht zimperlich bis zur Illegalität, wie der Stimmenkauf beim Misstrauensvotum bewies.

Während die Karrieren von ehemaligen Nationalsozialisten in der alten BRD (spät, aber immerhin und zurecht) angeprangert wurden, war man bei den kommunistischen Wendehälsen nach 1990 seltsam (oder vielleicht doch erwartungsgemäß?) milde gestimmt. Die kommunistischen Massen- und Völkermorde durften jederzeit relativiert werden was das Zeug hielt. Und der westdeutschen Linken war das System der DDR im Grunde, bis auf ein paar Unbequemlichkeiten des Alltags, gar nicht so unsympathisch gewesen. Da wuchs in der DDR 2.0 wirklich zusammen, was zusammengehörte.

Die 100% Zustimmung für Martin Schulz anno 2017 sind ein klares Zeugnis dafür, dass die SPD eine Kaderpartei geblieben ist, da mag an der Oberfläche geschehen sein was will. Die anstehende Vereinigung mit den kulturrevolutionären Grünen und dem „elenden Rest dessen, was überwunden schien“ (Wolf Biermann) zu einer Rotfront-Regierung wird zeigen, dass über allen vermeintlich trennenden Gräben doch dieselbe rote Fahne des „Aufbegehrens“ gegen alles, was den Menschen lieb und teuer ist, weht. 

Die Feinde aller Linken sind immer die Ehe, die Familie, die Religion, das Eigentum, das Volk und die Nation, die abzuschaffen sind: beispielsweise Volk oder Nation zugunsten einer gesichtslosen „Menschheit“, Ehe und Familie zugunsten einer beliebig austauschbaren „Verantwortung“, Religion (und Kultur) zugunsten eines hedonistisch infantilisierenden „Glücks“. Man kann fast alle politischen Maßnahmen linker Regierungen daraufhin überprüfen. Alle natürlichen und gewachsenen Bindungen des Menschen sollen offiziell zugunsten von mehr „Freiheit“, in Wirklichkeit zur besseren Beherrschbarkeit dergestalt fragmentierter Individuen zerstört werden. Denn die entstandenen Lücken müssen und können mit mehr Staat gestopft werden. Das Kollektiv dieser gleichgemachten Ameisen leistet diesem keinen Widerstand mehr. Letztlich sind die neuen psychopolitischen Methoden, dies zu erreichen, viel subtiler und wohl auch effektiver als die revolutionäre Gewalt. Das Endziel ist und bleibt der Kommunismus. Man nennt es im 21. Jahrhundert nur nicht mehr so, denn man hat gelernt, die Leute nicht zu verschrecken.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat diese kommunistische Taktik, einer immergleichen Sache durch einen harmloseren, sympathischeren Namen mehr Zugkraft geben zu wollen, durchschaut. Er formuliert: „Sozialismus ist der Kosename des Kommunismus“. Es handelt sich um das gleiche Verfahren wie bei dem Wort „Freistellung“ für Entlassung. Ersteres klingt einfach besser. Dass unsere Qualitätsmedien, als der Mann aus Würselen beschämende 605 von 605 Stimmen bekam, nicht aufgeschrien haben, dies erinnere an Kim Jong-un und andere Größen, disqualifiziert sie ein weiteres und wohl nicht letztes Mal. Wer das genannte Wort Orbáns verinnerlicht hat, dem geht ein Licht auf, denn es handelt sich nur um das Bekenntnis der SPD zu ihren kommunistischen Wurzeln. Armes Deutschland, wie werden deine Söhne und Töchter dich zurichten! In deinem Hause wird laut gebrüllt, was Lüge ist. Aber die Wahrheit muss schweigen. Ist es so?

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klimax

Völlig unbemerkt von der medialen Öffentlichkeit ist übrigens der genannte russische Mathematiker und Autor des Buches über den sozialistischen Todestrieb heute vor vier Wochen, am 29. Februar, im Alter von 93 Jahren gestorben. Er mögen in Frieden ruhen und: gelesen werden.

Gravatar: Adorján Kovács

@Freigeist
Sie haben insofern recht, als es zuviele Menschen gibt. Deshalb greift übrigens auch das Demographieargument für Deutschland nicht, das sich gesundschrumpfen müsste. Leider geht aber dann Ihr Denken in die Irre. Erstens kann man die Überbevölkerung auch ohne Abtreibung bekämpfen. Zweitens wird die Abtreibung nur in "westlichen" Staaten propagiert, es treiben aber praktisch keine in diesen Staaten lebenden Muslime ab. Das zeigt wieder einmal die Stoßrichtung der Legalisierung.

Gravatar: Freigeist

Die Abtreibung zu brandmarken führt gedanklich in die Irre. Abreibung ist ein Mittel dazu, dass der Mensch durch Überbevölkerung diesen Planeten nicht gänzlich auffrisst und dann qualvoll stirbt. Wenn man in die weite Geschichte schaut, sieht man klar, dass zu viel Menschen große ökologische Katastrophen angerichtet haben. Damals war das Wort Sozialismus oder Kommunismus noch gar nicht bekannt.

Gravatar: Immanuel

R. Avis: Dem Gesagten stimme ich zu. Aber vielleicht konvertieren die Roten auch freiwillig. Warum sollen sie sich mit dem Islam prügeln, wo man doch das gleiche Ziel hat. Um ein Haar hätten Stalin und Hitler auch gemeinsam die Welt überrollt. Die politische Ordnung des Islam ist eine kommunistische. Und die Vorzüge der Vielweiberei wußten die Achtundsechziger auch zu schätzen.

Gravatar: Gast

Ich möchte nur wenige Hinweise zu dem Artikel geben:

Igor Safarewitschs Buch „Der Todestrieb in der Geschichte: Erscheinungsformen des Sozialismus“ ist seit Oktober 2016 in einer Neuherausgabe des Lichtschlag-Verlags erschienen. Unbedingte Leseempfehlung.

Was das Spielchen „rechts“ und „links“ anbelangt, fand ich ernstzunehmende deutschsprachige Literatur bislang nicht. Da können aber z.B. Kuehnelt-Leddihns „Leftism“ (Eine erweiterte und aktualisierte Version erschien unter dem Titel „Leftism Revisited“.) oder „The Betrayel of the American Right“ von Murray N. Rothbard neue Horizonte des Denkens eröffnen. (Beides gibt es bei https://mises.org -von K-L nur die Ursprungsfassung- als kostenlose PDF). Rothbards Buch ist inzwischen in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Der Verrat an der amerikanischen Rechten: Aus der Geschichte der libertären Bewegung“, gleichfalls im Lichtschlag-Verlag, gerade im März 2017 erschienen.

Wer sich für die Vereinnahmung von Begriffen seitens der Kollektivisten, deren Füllung mit neuen Inhalten –oft gänzlich entgegengesetzter Bedeutung- oder für die Maskerade der sozialistischen Apologeten (in CDUCSUFDPSPDGRÜNEDIELINKE und wohl auch Teilen der AfD) interessiert, mag sich mit den sozialistischen Transformationsstrategien befassen. Auch dazu scheinen –zumindest deutschsprachige -Veröffentlichungen rar zu sein. Das Beste, was ich bislang fand, ist ein Beitrag von Lothar Bossle mit dem Titel „Sozialistische Transformationsstrategien als Destruktionselement in der offenen Gesellschaft“ in Bossle/Radnitzky „Selbstgefährdung der offenen Gesellschaft“, Nauman, 1982. Leider ist das Buch allenfalls noch antiquarisch zu ergattern. Aber die sozialistische Maskerade an sich wußte auch R. Baader in „Kreide für den Wolf“ zu beschreiben und das Buch – welches auch über das Fiat-Money-(Falsch-) Geldsystem aufklärt- gibt es im Netz sogar als kostenlose PDF.

Solche PDFs und anderes mögen Grund genug für Merkel/Schulz und deren „Genossen“, die Sozialisten in allen Parteien, wie es Hayek einmal ausdrückte, sein, ihren –so scheint es mir - gegen die den Untertanen zugängliche Informationen gerichteten Kampf auf „Neuland“ auszudehnen.

Gravatar: R. Avis

Ob Sozialismus, Nationalsozialismus, Kommunismus oder Globalismus (= International-Sozialismus), es sind nur andere Etiketten für die gleiche Ideologie; menschenverachtend, grausam und gewaltbereit. Da betrachten einige Ideologen ganze Völker und Staaten, als seien es Zinnsoldaten oder Puppenstuben, mit denen man herumspielen und experimentieren kann. Sicher hat sich Frau Merkel als Kind gerne mit Puppen umgeben und niemand anderen mitspielen lassen.
Naturgesetze, Biologie, Geschichte und geographische Gegebenheiten werden von Kommunisten nicht zur Kenntnis genommen, weil man die komplexe Realität durch die ideologische Matrix ersetzt hat.
Nun ist aber etwas Wichtiges im Bewußtsein dieser Menschheits-Beglücker noch nicht angekommen: sie stehen in Konkurrenz mit einer anderen Ideologie, die seit über tausend Jahren andere Ideen, Ideologien und Religionen auslöscht, verfolgt und unterdrückt. Beim Islam ist der einzelne Mensch als Individuum genauso unwichtig wie bei den Kommunisten. Der Islam schert sich weder um Menschenrechte noch um persönliche Freiheit, er will herrschen, sonst nichts. Darum wird in sehr naher Zukunft eine Auseinandersetzung beginnen zwischen den atheistischen Puppenspielern der Großfinanz als Global-Sozialisten und dem Islam als religiösem Gegenstück. Dieser Kampf wird bei uns und auf unserem Rücken ausgetragen, ohne Rücksicht auf Verluste. Es wird auch nur einen Sieger geben, ohne Trostpreis für den "Zweiten". Es ist für uns, die wir ohnmächtige Zeugen/Opfer sind, leider zweitrangig, welcher Seite wir Erfolg wünschen, denn es ist wie die Wahl zwischen Merkel und Schulz oder wie zwischen Pest und Cholera.
Aber wir sollten uns über eines im Klaren sein: wenn es 1989 andersherum gegangen wäre, nämlich wenn die SED die Bundesregierung übernommen hätte, dann wären Säuberungen ihre erste Maßnahme gewesen, in Form von Massen-Erschießungen. Die Listen lagen vor und nichts anderes wird mit unseren Geistlichen, Links-Grünen und atheistischen Hirnakrobaten geschehen, sobald der Islam nach der Macht greift. Rette sich, wer kann!

Gravatar: Andreas Berlin

Als etwas älterer Herr kann ich mich noch gut an den Auftritt von Wolf Biermann 1976 in Köln erinnern, in dem er die sozialistischen Machthaber in ihrer Leere und Dummheit, aber auch in ihrer Gefährlichkeit angeprangert hat. Tosender Jubel und endloser Beifall war die Antwort auf ebenso zutreffende wie poetische Texte. Zustimmung von 100% sozusagen. Man sollte das heute wieder aufführen, so passend ist das. "Habt Ihr Dreck im Kopf, oder Stroh, seid Ihr so dumm oder tut ihr nur so?" hat er damals die Sozialismusverfechter gefragt. Schaut man sich heute die Bilder von "Martin...Martin...Martin"-Rufen und die positive Berichterstattung über eine Zustimmung von 100% an, dann sind die Honecker-Enkel allgegenwärtig und die Demokratie wird zum Teufel gejagt.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Ginge es einzig um unsere Polit-Vortänzer und medialen Kulturmarxisten, man könnte kopfschüttelnd abwinken und sich wieder der Wirklichkeit zuwenden.

Aber da ist einmal noch der übermächtige "Apparat" unmittelbar und direkt dahinter. Hier hat vor allem der Marsch durch die Institutionen stattgefunden und gewirkt bzw. er wirkt übermächtig in die Gegenwart hinein. Hier wird die Umsetzung der politischen Vorgaben konkretisiert, hier wird entschieden nach welcher Seite in Grenzfällen das Pendel ausschlägt.

Dann ist, bzw., war da mal der einst so stolze Deutsche Mittelstand, Rückrat und Vorbild unserer Volkswirtschaft und für die gesamte Gesellschaft, da wo Qualitätsbewusstsein, Traditionsbewusstsein, Deutsche Tugenden einst zu Hause waren. Gerade hier hat der linke Zeitgeist unisono mit dem internationalen Globalistentum zugeschlagen und unsere innere Mitte, unsere innere Stabilität mächtig angenagt.

Abschaffung bzw. Überflüssigmachung von Meistertiteln , Diplom-Studiengängen zugunsten von "Billiger Jakob" -, Bachelor- , "Geiz ist Geil"- und sonstiger Zeitgeist- Mentalität, ferndirigiert aus Brüssel (EU) und New York (UNO), da stehen wir heute, das ist unser Hier und Jetzt.

Schon 3 mal habe ich mein ( X ) -chen verweigert,
aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt,
und bis zum 24. September kann ja noch viel passieren:

Sowohl außerhalb der sich bietenden Alternativen,
als auch innerhalb.

MfG, HPK

Gravatar: Danton

Ist eigentlich nichts Neues.
Seit es Menschen gibt, streben einige von ihnen nach Macht. Sie benutzen nur unterschiedliche Vehikel.
Die Politik in allen bisher dagewesenen Formen stützt dieses Machtstreben - egal ob auf ökonomischem, religiösem oder parteipolitischem Weg.
Und wer glaubt, dass die Spitzenpolitiker sich als Diener des Volkes betrachten, kann im harmlosesten Fall als naiv gelten.
Solange nur machthungrige Menschen bereit sind, moralische Grundsätze (wir müssen an dieser Stelle ja nicht die Dehnbarkeit dieses Begriffes diskutieren...) über Bord zu werfen, werden sie bekommen, was sie wollen.
Der erste Ansatz, die Phalanx der Machtbesessenen zu durchkreuzen, wäre echte Bildung - und was sehen wir? -Die schon Mächtigen bestimmen die Bildung. Man versetze sich mal in den Geist derer, die wie aus dem Nicht sich zu Martin Schultz`s SPD bekennen, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, für was dieser Mensch eigentlich steht, oder was seine Ankündigungen für unser Land bedeuten können.
Oder man versetze sich in die Personen beim Parteitag: Matin, Martin, Martin...! 100%
Nein - der denkende Mensch hat letztlich immer schon verloren, zumindest gesellschaftlich betrachtet. Er wird immer einer Minderheit angehören, aber das ist ja irgendwie auch in Ordnung!

Gravatar: Anton

Dr.Orbán´s Definition: "Sozialismus ist der Kosename
für Kommunismus ist perfekt.
Man könnte andere Beispiele hernehmen, die s.g.
Kunstbegriffe, bzw. Kunstwörter, die von dazu eigens
errichteten Gruppen im Auftrag von Parteien, meistens
von regierenden Parteien verwendet werden, so z.B.:

PENSIONSHARMONISIERUNG = PENSIONSKÜRZUNG

MINDESTSICHERUNG = BEWUßTE VERARMUNG

Man kann und muß darüber nachdenken, was der
Unterschied zwischen Kommunismus und Kapitalismus
sei, ganz einfach:

KAPITALISMUS HAT SOZIALE FEHLER........?

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