Soll man jetzt griechische Aktien kaufen?

Der berühmte Nobelpreisträger Shiller rät zu griechischen Aktien.

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Die Kurse griechischer Aktien seien «niedriger als alles, was ich in den USA jemals gesehen habe. Das spricht für ein spektakuläres Investment», so Shiller auf einer Veranstaltung der Barclays in London. Aber da war doch noch diese alte Börsenweisheit, „Never catch a falling knife“, oder?

Shiller hat natürlich Recht. Manchmal kommt es am Markt zu Überreaktionen. Preise können hierbei „zu tief“ oder „zu hoch“ sein. Eine Aktie der Volkswagen AG kostete kurz nach dem Skandal etwas mehr als 92€, heute steht sie knapp unter 120€, obwohl der Skandal noch läuft. Es kann Sinn machen, dann zu kaufen, wenn alle anderen verkaufen. Hierzu bedarf es Mut und konsequentes Vorgehen. Auch muss man sich sicher sein, dass eine Überreaktion der Marktteilnehmer vorliegt, ansonsten greift man tatsächlich ins fallende Messer.

Schaut man sich den Aktienkurs von zum Beispiel bestimmten Banken an, dann hätte man schon mehrfach denken können, dass es „nicht mehr billiger wird“. Doch manchmal kommt es anders. Unternehmen oder Volkswirtschaften, deren Existenz bedroht ist, werden keine Rendite bringen. Ihre Preise sind mit großer Sicherheit korrekt. Eine Überreaktion liegt oftmals dann vor, wenn die Investierenden panisch von Medien, Hetze, Stimmungen, Politik oder aufgrund des Herdentriebs zu einer Handlung verleitet werden.

Anfang 2015 eskalierte die Ukraine-Krise. Damals konnte man russische Staatsanleihen zu 78% des Nennwertes kaufen und strich seither 7,50% Zinsen ein. Heute steht die Anleihe bei 98%. Obwohl der Rubel in der Zeit etwas abgewertet hat, haben die Anlegenden (in CHF oder EUR) ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Hier hat es sich also gelohnt! Anders bei vielen Anleihen von zum Beispiel „nachhaltigen und ökoligischen“ Mittelständlern, die immer wieder in die Insolvenz gehen.

Das fallende Messer zu fangen kann sich durchaus lohnen. Man muss aber mutig sein und immer damit rechnen, dass das Messer noch einige Zeit weiter fallen wird. Ein heftiger Preisrückgang geschieht ja nicht grundlos. Dennoch kann man sich auf Crashtage freuen, um Schnäppchen zu machen. „Fishing from the Bottom“ lohnte übrigens auch bei griechischen Staatsanleihen. Die 2017 fälligen Papiere stiegen von 62% im Sommer 2015 auf aktuell 98%. Der griechische Aktienmarkt, gemessen am ATHEX, tendiert hingegen nahe seines 10-Jahres-Tiefs. Ob das nun Kaufkurse sind, wird sich zeigen.

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: karlheinz gampe

@ von Buchenhagen
Kleiner Tip man sollte bei Bootsführerscheinen mit See anfangen und dann nach Binnen gehen. Wird billiger, denn man muss z. Bsp. die Fahrstunden nicht doppelt machen. Die Motorfahrstunden entfallen dann für Binnen. See ist etwas schwieriger, umfangreicher als Binnen.

Gravatar: Freigeist

Nur eine Aktie kommt in Frage: National Bank of Greece. Die war mal bei ca. 5.000 € und ist jetzt bei ca. 20 Cent. Auf die größte Bank eines Landes, auch wenn es Griechenland ist, kann ein Staat nicht verzichten.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na ist denn das...
Legt euer Geld in Sicherheit,ein Boot zum darauf leben,oder ein Grundstück neben Merkel in Chile an.Meine Buch Empfehlung zu Punkt 2.:ISBN 978-3-8370-6744-6 Überleben auf See/Seenomaden und ISBN-13: 9783739244068 -Segel-Handbuch

Gravatar: Dirk S

Wem hardcore-zocken Spaß macht, sollte zugreifen. Wer sein Geld weniger unsicher anlegen will, geht ins Casino...

Zockende Grüße,

Dirk S

Gravatar: karlheinz gampe

Nein, da DAX + DOW überkauft sind sollte man lieber abwarten.

Gravatar: mathlog

Ich weiss nicht ob Sie's wussten ...

Shillers Empfehlung stammt vom Januar 2015, liegt also knapp zwei Jahre zurueck.

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