Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. i.L. Stromverbraucherschutz
Im letzten Jahr wurden aus Freiflächen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 8,1 Gigawatt installiert. Damit wurde eine Fläche von über 8.000 Hektar = 80 Quadratkilometer bedeckt und der landwirtschaftlichen Produktion entzogen.
Grund ist die Freigabe landwirtschaftlicher Flächen für die Solarstromerzeugung. In unseren Breiten liefert ein Hektar im Jahresmittel Strom mit 100 kW Leistung. Die Leistung schwankt je nach Wetter und Jahreszeit unberechenbar zwischen Null und 700 kW/ha. Die Erzeugerleistung für Biomasse liegt dagegen nur bei 7 kW/ha. Biomasse ist jedoch viel wertvoller. Sie ist lagerfähig und kann jederzeit nach Bedarf in Wärme oder Strom umgewandelt werden.
EEG-Vergütung macht Landwirtschaft unrentabel
Nach diesen Daten liefert ein Hektar im Jahr 800.000 kWh Solarstrom, der nach den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur zurzeit mit rund 5 Cent/kWh vergütet wird. Ein Hektar Photovoltaik erlöst also rund 40.000 Euro/Jahr. Weizenanbau erreicht dagegen nur 2.500 Euro. Dieser krasse Unterschied hat den massiven Zubau von Photovoltaik auf Freiflächen angeheizt.
Profiteure suchen nach Ackerflächen und bieten bis zu 3.000 Euro für die Pacht von einem Hektar, also mehr als der Erlös für Weizenanbau. Bei dieser Schieflage wird jeder Landbesitzer das Angebot der Energiewende-Profiteure annehmen.
In Deutschland sind die landwirtschaftlichen Betriebe erst mit Flächen über 100 Hektar wirtschaftlich. Davon ist in den meisten Fällen ein Drittel Eigenbesitz. Der Rest wurde von aufgegebenen Höfen gepachtet. Die landwirtschaftlichen Pachtpreise liegen zwischen 300 bis 500 Euro/Jahr. Wenn nun Pachtverträge auslaufen, werden die Eigentümer die Angebote der Profiteure der Energiewende zur Weltklimarettung annehmen und so ihre Pachteinkünfte vervielfachen.
Landwirte werden in den Ruin getrieben
Dem aktiven Landwirt gehen Ackerflächen verloren. Die Erlöse sinken. Die Kosten für den Maschinenpark und die Anlagen bleiben gleich. Pleite ist angesagt. Mit der Freigabe von Ackerflächen für Photovoltaik wird nicht nur die Erzeugung von Nahrungsmitteln vermindert, sondern zusätzlich auch vielen Landwirten die Existenzgrundlage entzogen.
Die Energiewende erreicht eine neue Opfergruppe. Es sind die Landwirte, soweit sie nicht als Energiewirte zu den Profiteuren gehören und die Subventionen für Windstrom genießen. Den Biogas-Erzeugern droht dagegen auch die Insolvenz, wenn Pachtflächen verloren gehen.
Stromkosten steigen immer schneller
Es kann nicht oft genug gesagt werden: „Mit jeder neuen Solar-, Wind- oder Biogasanlage steigt der Strompreis schneller. Zu den hohen Einspeisevergütungen kommen steigende Regelkosten für die wechselnden Leistungen dieses unkalkulierbaren Stroms, die der Verbraucher bezahlen muss.“ Bei Sonnenschein und Starkwind wird Wind- und Solarstrom im Überschuss erzeugt, der entweder kostenpflichtig entsorgt (negative Strompreise) oder unter Verlusten teuer in Batterien gespeichert werden muss. Wird der Strom bei Überschuss abgeregelt, gibt es dennoch eine Ausfallvergütung für den nicht benötigten und nicht gelieferten Strom von 90 Prozent.
Relativ werden die einkommensschwachen Haushalte durch die hohen Strompreise am höchsten belastet, weil sie kaum Strom sparen können. Ja, sie zahlen häufig mehr, weil das Geld für stromsparende Geräte nicht reicht. Hohe und weiter steigende Stromkosten mindern so die Kaufkraft des größten Teils unserer Bevölkerung. Sie verarmt zu Lasten der Profiteure der Energiewende. Die Umsätze von Handel, Gewerbe und Dienstleistungen schrumpfen.
Hunger droht durch Klimarettung
Mit der Freigabe von landwirtschaftlichen Flächen für die Solarstromerzeugung wird auch die Nahrungsproduktion eingeschränkt. Essen wird teurer und für immer mehr Mitbürger nicht mehr bezahlbar. Die Energiewende auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht weitere Opfer. Im Nebel bleiben Aussagen zu Wetter und Klima mit Erreichen der Klimaneutralität. Wesentliche Fragen werden dazu nicht beantwortet: Ändert sich das Klima mit Erreichen der Neutralität nicht mehr? Haben wir dann ein optimales Pflanzenwachstum? Gibt es dann keine Unwetter mehr? Statt solche Fragen zu beantwortet, wird Angst verbreitet.
Kommentare zum Artikel
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Eins muß klar sein. Die steigenden Energiepreise haben nicht die Industrie aus Deutschland vertrieben. Die Industrie, hatte schon lange vorher geplant von Deutschland weg zu gehen, denn unsere Produktionskosten sind seit langem zu hoch. Es mußte nur der richtige Weg gefunden werden damit es keinem auffällt daß zb. die Automobilhersteller ihre Produktion in Deutschland geplant hatten aufzugeben. Wer die IAA in Frankfurt a Main beobachtet hatte konnte den Grund schon vor Jahren erkennen.
E.F. Beyer schreibt
... "Die Energiewende treibt mit immer höheren Strompreisen die Industrie ins Ausland oder in die Insolvenz." ... Deutschland: Eine Selbstzerstörung"!!!
@ E.F. Beyer.
Da haben Sie offensichtlich an der falschen Stelle gelesen.
Schauen Sie mal hier
https://www.home-of-welding.com/news/trotz-hoher-belastungen-unternehmen-stehen-hinter-der-energiewende-4578
Zitat:...Trotz einer insgesamt angespannten Lage in der Wirtschaft befürworten 85 Prozent der Unternehmen in Deutschland die Energiewende. Und fast vier von fünf (79 Prozent) unterstützen das Vorhaben der EU, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Wirtschaftsraum weltweit zu machen. Das hat eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden ergeben.
Ganz Europa wird mit Angst regiert und gesteuert! Die Leute sollen nicht mehr sehen können was wirklich passiert. Plünderung und Genozid.
Offenes Verbrechen gegen die Menschheit und keiner will es sehen. Dem Kontinent wird damit jede Zukunft und seine Ureinwohner genommen.
Und D als Finanzier immer vorneweg.
... "Die Energiewende treibt mit immer höheren Strompreisen die Industrie ins Ausland oder in die Insolvenz." ...
Ja mei: Wie erkannte man auch bei der `´Wirtschaftswoche`?
"Deutschland: Eine Selbstzerstörung"!!!
Nicht nur die Landwirtschaft, auch die Landschaft wird durch Wind- und Solar"parks" zerstört.
Und wie schön wird das erst sein, wenn diese Verschandelungen in 10 - 20 Jahren schrottreif sind?
Wer baut die dann zurück und wer bezahlt das?
Dann kommt sehr wahrscheinlich zuverlässiger und billiger Strom längst aus modularen AKW neuester Technik.
Und die Profiteure des scheinheiligen Booms in "Erneuerbaren" haben sich längst aus der Affaire gezogen - ebenso wie die Politiker die ihnen das (bestimmt nicht ohne Gegenleistung) ermöglicht haben.
Ich jage die immer vom Acker, wenn Sie Land pachten wollten. Dieses ist für die Ernährung des deutschen Volkes da. Und die Altvorderen haben es dafür kultiviert.