Schwächt die Corona-Pandemie die Religionen?

Zumindest in Europa leiden die orientalischen monotheistischen Religionen unter der Pandemie. Nur wenige Gläubige und Priester lehnen sich dagegen auf, dass Museen bald geöffnet werden, jedoch Bordelle, Kirchen, Synagogen und Moscheen weiterhin geschlossen bleiben. Der Glaube an einen allmächtigen Gott geht verloren, wenn seine Ohnmacht öffentlich vorgeführt wird.

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Nur wenige Gläubige und Priester widersetzen sich den polizeilichen Anordnungen, wenn es um das Verbot des Betretens von Gotteshäusern für Gläubige geht. Allen voran marschiert Corona- und Staats-konform der römische Vertreter Gottes auf Erden, der in riesigen Kathedralen weder hör-, noch sichtbar ist. Dass gerade der staatskonforme Bischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, seine Stimme gegen die Allmacht des religionsneutralen Staates erhebt, ist ein mutiges Zeichen, welches nicht unbedingt positiv ist. Denn bald werden sich die Muslime erregen, um zumindest für ihren Glauben „Vorteile“ durchsetzen. Von den Juden ist nichts zu erwarten. Selbst ohne Corona sind die 99 Synagogen und 31 Gebetssäle in Deutschland mit ganz wenigen Ausnahmen schlecht besucht. Bedürftige Juden werden zum Synagogenbesuch verpflichtet, damit die Gebete, die die Anwesenheit von zehn Männern erfordern, stattfinden können.

Versuchsweise wollen die Länder 15 „Besucher“ pro Gottesdienst genehmigen. Diese Zahl sollen die Juden mit Chuzpe durchgedrückt haben. Die Bundesländer boten den Juden 10 „Besucher“ an, worauf die Juden 20 forderten, um sich auf 15 zu einigen. Die Länder gingen davon aus, dass den Juden 10 Betende entsprechend ihrer Religion (s.o.) ausreichen! Die Zahl „10“ ist zwar richtig und wichtig, jedoch nicht praktikabel. Wenn nämlich nur zehn Juden in die Synagoge zum Beten hereingelassen werden, wird dem 11. und allen Folgenden der Zugang zum Beten verwehrt werden. In der Folge werden sich weniger Betende auf den (langen) Weg zur Synagoge oder Gebetssaal aufmachen, da sie keine Lust verspüren, frühzeitig aufzustehen, um vor verschlossenen Türen zu stehen. Somit würde erreicht, dass die Gebete letztendlich unzureichend wären (s.o.).

Mit 15 zugelassenen Juden steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der in der Synagoge und in den Gebetssälen beten Wollenden die „10“ erfüllt.

Der Fastenmonat Ramadan 1441 dauert vom 24. April bis 23. Mai 2020. Das Fastenbrechen am späten Abend ist ein fröhliches Ereignis, was von den allermeisten Muslimen, auch den wenig gläubigen, gerne begangen wird. Die Zahl der gemeinsamen Fastenbrecher kann unmöglich auf 15 reduziert werden. Doch der Islam ist eine praktische Religion. Man verschiebt den Ramadan auf bessere Zeiten!

Bleiben die Christen, die in Deutschland bisher die Mehrheit der Gottgläubigen ausmachen. Mit Ausnahme von mutigen Menschen wie Rainer Maria Kardinal Woelki sind die allermeisten (übrigen) christlichen Gottgläubigen auch Staatsgläubige, genauer: mehr staatsgläubig als gottgläubig.

Die Geschichte wiederholt sich gerne: das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Auch wenn dieser Satz von Karl Marx stammt, ist er deshalb nicht falsch.

Letztendlich wird aus dem Kampf „Staat gegen Corona“ der Staat siegreich hervorgehen. Auch die Muslime in Deutschland werden nichts daran ändern. Denn dort, wo der Islam herrscht, herrscht nicht die Demokratie. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Regel in der EU aufgehoben wird. Hierzu sind die Muslime Deutschlands zu gut integriert.

Diese kurze Abhandlung kommt zu dem Schluss, dass die Menschen in Deutschland nicht durch übermenschliche (göttliche, gottgewollte Strafen) Ereignisse religiös (fromm) werden, sondern sich eher um einen starken Staat sammeln. Wenn die Chinesen nicht das Virus entdeckt (erzeugt?) hätten, hätten es die Deutschen getan.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner N.

@Walter
Statt Argumenten halten Sie Vertreter anderer Meinungen zur (reaktionären) *Aufklärung* nur für dumm. Auf diesem Niveau von sog. „Sachlichkeit“ möchte ich nicht weiter diskutieren.

Gravatar: Exbiedermann

@ Walter

Was Sie mir mit den Worten unterstellen, „dass Albert Einstein nach einem Besuch eines Konzerts von "Yehudi Menuhin" urplötzlich seine Meinung zum Bibelglauben geändert hätte, ist wohl nur als eine Rechtfertigung Ihrerseits zu verstehen, welche Sie vermutlich nicht belegen können“, müssen Sie schon selbst verifizieren.

Das heißt, da ich die zitierte Glaubenswende von Einstein unter Bezug auf Paul Claudel für glaubwürdig halte, müssen Sie nachweisen, dass es eine Quelle gibt, die dieses Zitat als historisch unwahr und damit als unglaubwürdig in Ihrem Sinne erscheinen lässt.

Anderseits sollten Sie sich als Atheist darüber im Klaren sein, dass Ihre Annahme, es gäbe keinen Gott, nichts weiter als eine unbeweisbare und obendrein nicht gerade logische Vermutung darstellt, die folgende „Glaubensgrundsätze“ für wahr halten muss:

Alle irdischen Dinge sind aus Zufall ohne Grund und Ziel entstanden, desgleichen alle erforschbaren Gesetzmäßigkeiten ohne Plan und Zweck. Alles Leben hat die Materie hervorgebracht, selbst Strukturen wie die DNA und das Gehirn und selbst der menschliche Geistes, das menschliche Gewissens und der freie Willen des Menschen sind ohne Vorlage und ohne Sinn entstanden.

Das alles hätte Albert Einstein gegen Ende seines Lebens nur für wahr halten können, wenn er seinerseits einem Schwachsinn, dem atheistischen, erlegen wäre.

Nun zitiere ich Sie: „Es sei denn, er war zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Krankheit nicht mehr im vollen Besitz seiner vollen geistigen Kräfte - was mir aber bei einem Mann von seiner geistigen Stärke nicht glaubhaft erscheint“. Diesen Satz kann ich voll unterschreiben und verneinen. Das wäre bekannt geworden!

Jesus hat gesagt: Suchet und ihr werdet finden. Klopfet an und euch wird aufgetan werden! Es gibt aber auch z.B. in der liberalen Theologie die umgekehrte Erfahrung: Wer nichts finden will, wird nicht suchen!

Gravatar: Exbiedermann

@ Walter

Googeln Sie selbst!

Christus | CHRISTLICHES FORUM | Seite 38
charismatismus.wordpress.com › tag › christus › page › fe...
Der Physiker Albert Einstein († 1955) erklärt nach dem Besuch eines ... 1999): „Jetzt weiß ich, dass es die Transzendenz, dass es einen Gott im Himmel gibt“.

Gravatar: Werner N.

@ Walter 01.05.2020 - 14:10
Zum wiederholten Male: Bei meiner Frage ging es nur darum, ob Kant die Existenz eines Gottes annahm, nicht, ob er evtl. an ihn glaubte. Sie verneinten das zunächst, entgegen der eindeutigen Aussage in Ihrem Zitat. Nun übernehmen Sie meine Deutung, dass er den „biblischen Gott“ ablehnte, scheuen jedoch das Wörtchen „nur“. Der Unterschied zwischen spezifischen Gottes–Vorstellungen, religiösen Gebräuchen einerseits und der allgemeinen Existenz von Gott / Geist andererseits scheint Ihnen nicht klar zu sein. Die Vorgänge um den Kaiser waren mir bekannt, aber Fr. Wilhelm II sagte ja richtig, dass Kant die Heilige Schrift und das Christentum entweiht habe. Da er den Bibel–Gott ablehnte, war er als Religionslehrer natürlich kaum geeignet. Meine Frage, warum er dann ein Leben lang in die Kirche ging (Dozentin Ursula Homann), blieb unbeantwortet; immerhin wurde es nicht bestritten.

Da Sie Zitate anderer Autoren, die meine Lesart stützen, gern ignorieren, noch ein paar von Ottfried Höffe, Professor der Philosophie, Tübingen. Er erklärte auf 370 Seiten seines Buches *Kants Kritik der reinen Vernunft* (2003), wie der Aufklärer richtig zu verstehen ist: ..“Die `Endabsicht` der Vernunft betrifft drei Gegenstände, die Freiheit des Willens, die Unsterblichkeit der Seele und das Dasein Gottes“.. (S. 29) ..“Das Wissen geht auf Gegenstände, deren objektive Realität bewiesen werden kann, also auf Tatsachen, während die Glaubenssachen (höchstes Gut, Dasein Gottes, Unsterblichkeit der Seele) `in Beziehung auf den pflichtmäßigen Gebrauch der reinen praktischen Vernunft` stehen“.. (…) ..“Der Glaube wird nach dem Wissen platziert, weil er in vier Hinsichten einen höheren Rang einnimmt“.. (S. 300). Zitat Kant: „Ich muss also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen“ (S. 301). ..“In theoretischer Hinsicht wird die Vernunft vom Verlangen motiviert, Widersprüche zu beseitigen, in praktischer Hinsicht vom Verlangen, den Materialismus, Fatalismus und Atheismus zu überwinden“.. (…) ..“Und die veritable Vollendung erfolgt erst in der Einheit der praktischen mit der theoretischen Vernunft: im Ideal des höchsten Guts“.. (S. 346) u.A.

Kant nahm also das „Dasein eines Gottes“ und einen „Glauben“ – wie auch immer – an, denn woran sollte er sonst glauben?. Natürlich fördern seine „verschwurbelten“ Sätze, tückischen Begriffsveränderungen und unterschiedlichen Versionen kaum „Wahrheit und Klarheit“. Schopenhauer meinte deswegen gar, dass er seine Philosophie nicht verstanden habe. Unabhängig davon ist die traditionelle *Aufklärung* für ein künftiges Weltbild nicht mehr haltbar.

Gravatar: Exbiedermann

Im letzten, bekannten gewordenen Brief Albert Einsteins, im Januar 1954 etwa ein Jahr vor seinem Tod geschrieben, heißt es „Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden, keine noch so feinsinnige Auslegung kann (für mich) etwas daran ändern.“

In diesem Zusammenhang bezeichnete Einstein Religionen als „Inkarnation primitiven Aberglaubens." In dem Brief, adressiert an den Philosophen Eric Gutkind, scheint sich Einstein endgültig vom abrahamitischen Gott seines Volkes distanziert zu haben.

Das allerdings war nicht Albert Einsteins letztes Wort zur Gottesfrage gewesen, denn noch vor seinem Tod (+ 18. April 1955) erklärte er nach dem Besuch eines Konzertes von Yehudi Menuhin († 1999): „Jetzt weiß ich, dass es die Transzendenz, dass es einen Gott im Himmel gibt“.

Die Bezeichnung für die im Konzert erlebte Transzendenz, „dass es einen Gott im Himmel gibt“, bedeutete das Eingeständnis, zum Glauben seiner Väter zurückgekehrt zu sein. Der Schluss ist naheliegend, denn dass Gott im Himmel wohnt, war eine verbreitete Vorstellung im alttestamentlichen Judentum.

Einsteins Bekehrung durch ein existentielles Musikerlebnis erscheint glaubwürdig, denn auch vom Zeitgenossen Paul Claudel wird Ähnliches berichtet:

Claudel hat die Gnade der Bekehrung durch ein Musikerlebnis am Weihnachtstag des Jahres 1886 erfahren.

Er stammte aus einer Familie, die dem katholischen Glauben gegenüber ausgesprochen feindlich gesonnen war. Zwar hatte er die Erstkommunion gefeiert, aber das war zugleich der Schlusspunkt seines religiösen Lebens gewesen. Als Achtzehnjähriger, der in seiner geistigen Entwicklung seinem Alter weit voraus war, hatte er längst den Glauben verloren. Ein freidenkerischer Professor, die Lektüre glaubensfeindlicher Bücher, das ganze kirchenfeindliche Milieu des ausgehenden 19. Jahrhunderts: All das und manches andere hatte den jungen Menschen völlig vom Glauben weggeführt. „Im übrigen“, so bekennt er, „führte ich ein unmoralisches Leben und verfiel nach und nach in einen Zustand der Verzweiflung.“

Am 25. Dezember 1886 nun ging Claudel ins Weihnachtshochamt der Notre-Dame-Kathedrale von Paris. Er kam nicht aus einem religiösen Grund; sondern als junger Schriftsteller, der er war, wollte er nach eigenen Worten „in den katholischen Zeremonien ein geeignetes Reizmittel und den Stoff für einige dekadente Übungen finden“. Mit nur „mäßigem Vergnügen“ wohnte Claudel dem Hochamt bei.

Aber dann ging er doch, mehr aus Langeweile, nachmittags auch in die Vesper. Er stand mitten in der Menge, nahe beim zweiten Pfeiler am Choranfang, rechts auf der Seite der Sakristei. Als die Knaben der Singschule das Magnifikat sangen, geschah blitzartig seine Bekehrung:
„Da nun vollzog sich ein Ereignis, das für mein ganzes Leben bestimmend sein sollte. In einem Nu wurde mein Herz ergriffen, und ich glaubte. Ich glaubte mit einer so mächtigen inneren Zustimmung, mit einem so gewaltsamen Emporgerissenwerden meines ganzen Seins, mit einer so starken Überzeugung, mit solch unerschütterlicher Gewissheit, dass keinerlei Platz auch nur für den leisesten Zweifel offen blieb, dass von diesem Tage an alle Bücher, alles Klügeln, alle Zufälle eines bewegten Lebens meinen Glauben nicht zu erschüttern, ja auch nur anzutasten vermochten. Ich hatte plötzlich das durchbohrende Gefühl der Unschuld, der ewigen Kindschaft Gottes, einer unaussprechlichen Offenbarung.”

Am Abend dieses Tages griff Claudel dann zu einer Bibel, die seine Schwester Camille von einer deutschen protestantischen Freundin erhalten hatte. Da vernahm er, wie er sagt, „zum erstenmal den Klang einer so sanften und doch so unbeugsamen Stimme, die seitdem unablässig in meinem Herzen nachhallt“.

Dem jungen Mann – er war 18 Jahre – war zur Gewissheit geworden, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und „dass die Hölle überall dort sich befindet, wo Christus nicht ist“.

Aber noch bäumte sich der „alte Mensch“ dagegen auf, denn „er wollte nichts von dem Leben aufgeben, das ihm offenstand“. So blieb er noch den Sakramenten fern, nahm jedoch am Leben der Kirche teil. Es war noch ein Kampf! Erst vier Jahre nach seiner Bekehrung ging er zur heiligen Beichte und wurde mit Gott ausgesöhnt. „Meine zweite Kommunion machte ich an jenem gleichen Weihnachtstage, am 25. Dezember 1890, in Notre-Dame.“

Claudel, der am 23. 2.1955 im Alter von 87 Jahren gestorben ist, hat sich – von wenigen dichterischen Arbeiten abgesehen – die letzten 25 Jahre seines Lebens fast ausschließlich mit der Bibel beschäftigt.

Das ist für einen Katholiken nicht verwunderlich, denn die Bibel enthält das Wort Gottes in menschlicher Sprache.

Gravatar: Exbiedermann

In der Aufklärung dachten die Naturwissenschaftler: Die Naturgesetze beschreiben vollständig die ganze Wirklichkeit. Alles läuft nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip ab und ist prinzipiell vorausberechenbar.

Natürlich kann man dann nicht mehr an Wunder glauben. Wo ist da noch Platz für den jüdisch-christlichen Schöpfergott?

Heute sind Naturwissenschaft und jüdisch-christlicher Glaube längst versöhnt! So sagte zum Problemkreis Vernunft und Glaube ein Astrophysiker vom Max Planck Institut in München: „Wer als Naturwissenschaftler nicht die Möglichkeit eines Wunders ins Kalkül zieht, denkt nicht naturwissenschaftlich“!
.
So einen Satz hätte Immanuel Kant (1724–1804) nie und nimmer über seine Lippen gebracht! Aber er war eben kein moderner Physiker, sondern ein protestantischer Deist mit einem selbstbegrenzten Erkenntnisvermögen.

Nach Kant hat es der Mensch in seinem rationalen Erkenntnisprozess immer nur mit den Phänomenen zu tun, also damit, wie ihm die Welt erscheint. Wie die Wirklichkeit an sich selbst ist, bleibt nach Kant der menschlichen Vernunft verborgen. Der Mensch ist damit in seinem Kopf gefangen und kann nicht zur eigentlichen Wirklichkeit der Welt durchbrechen.
Darum hat die menschliche Vernunft auch keinen Zugang mehr zu Gott, denn sie kann nicht mehr sicher erkennen, dass es Gott als den Urheber der sichtbaren Welt geben muss.
Damit wurde der Religion das vernünftige Fundament entzogen. Durch die Leugnung der Möglichkeit, die Wirklichkeit der Welt durch unsere Sinneswahrnehmungen objektiv und damit in ihr auch Gott erkennen zu können, hatte Kant in der neuzeitlichen Philosophie einen gewaltigen Umbruch bewirkt. In Kants „Kritik der reinen Vernunft “ hat der Schöpfergott keinen Platz mehr. Gott ist nur noch ein Postulat der praktischen Vernunft. Metaphysik hörte für die in der Nachfolge Kants stehenden Denker auf, Gegenstand der Wissenschaft zu sein.

Dagegen wandte sich Karl Popper (1902-1994), der in den 20er und 30er Jahren im Streit mit Positivisten nachgewiesen hatte, dass es keine wissenschaftlich feststellbare Theorien als letzte Wahrheit gäbe. Er hielt die menschliche Vernunft für irrtumsanfällig und daher nicht in der Lage, zu einer absolut gewissen und ein für allemal wahren Erkenntnis zu gelangen. Für ihn waren daher Induktionsschlüsse, d.h. Folgerungen von Einzelfällen auf ein allgemeines Gesetz als sichere Erkenntnisgrundlage unmöglich.
Nach Popper lassen sich wegen der grundsätzlichen Fehlbarkeit der Vernunft für wahr gehaltene Erkenntnisse nicht verifizieren. Umgekehrt aber muss jede auf Grund einer als sicher angenommenen Erfahrung für wahr gehaltene Erkenntnis falsifizierbar sein.

Durch Poppers Methode der Falsifikation, die er 1934 in dem Buch „Logik der Forschung" veröffentlicht hat, können sich Hypothesen bewähren oder widerlegt und durch bessere ersetzt werden. Das Ziel ist, durch fortlaufende „Fehlerkorrektur“ der Wahrheit immer näher zu kommen – ohne allerdings letzte Gewissheit zu erlangen.

Diese Freiheit des Selbstzweifels und der Selbstfalsifikation empfehle ich allen Kommentatoren, die in ihrem Unglauben noch immer den Jahrtausende alten Dialog des Schöpfergottes mit dem jüdisch-christlichen Menschen einer selbstgeschaffenen fiktionalen Welt der Märchen, Sagen und Legenden zuordnen.

Da sich demgegenüber heute in den Naturwissenschaften menschliche Vernunft und Glaube wiederfinden können, ist erkenntnistheoretisch dieser Schöpfergott kein Problem mehr, denn er hat sich schlussendlich in seiner Wahrheit in seinem Sohn Jesus Christus selbst geoffenbart.

In einer Leserdiskussion im Münchner Merkur über das Wesen Gottes zitierte Prof. Dr.-Ing. Armin Wolfram den Quantenphysiker Max Planck, der auf einen wissenschaftlichen Kongress gesagt hat:

„Als Physiker, also als ein Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie diente, bin ich sicher vom Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms folgendes:

Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält.

Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente noch eine ewige Kraft gibt..., so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche..., sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre.

Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.

Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrhunderte genannt haben: Gott“! (Prof. Dr.-Ing. Armin Wolfram, MM vom 12.8.2014).

Gravatar: Werner N.

@Walter 27.04.2020 - 12:00
Immerhin bezogen Sie mit der Annahme einer Nichtexistenz Gottes eindeutig Stellung, während andere erklärte „Aufgeklärte“ kniffen. Allerdings, damit stehen Sie zu Kants Worten in Widerspruch und an diese sollte man sich halten. Spekulationen, was er wirklich glaubte oder ob er seine Worte ernst meinte, führen nicht weiter.

Aus meiner Sicht strapazieren Sie Verständnis und Logik doch stark, wenn man aus Ihrem Zitat herauslesen soll, dass für Kant kein Gott existierte – abgesehen von anderen seiner Aussagen. Wenn er „Religionswahn einen Afterdienst Gottes“ nennt, ist das völlig richtig, aber dann muss für ihn wohl eine solche Instanz vorliegen. Desgleichen, wenn er wörtlich verlangt, dass der Mensch, „um Gott wohlgefällig zu sein, einen guten Lebenswandel führen soll“. Kant wollte augenscheinlich die Gläubigen von einem falschen Umgang mit Gott abhalten. Er lehnte nicht Gott als solchen ab, sondern einen „persönlichen Gott“. Damit war er sogar weitsichtig, denn eine universelle Gottesvorstellung wird im Christentum erst in der Gegenwart aktuell. Man sollte die `Existenz` Gottes nicht mit `religiösen Praktiken` verwechseln.

Andere seiner Aussagen sind ebenso deutlich, so etwa, wenn er Gottesbeweise für verfehlt hielt und meinte ..“dass schon die Vernunft auf die Existenz Gottes weise“… (*Kritik der reinen Vernunft*). Mit dem Ablehnen von Gottesbeweisen vermied er den Denkfehler von Atheisten, die für einen immateriellen Fakt (Gott / Geist) materielle Beweise verlangen.

Kant ging ein Leben lang in die Kirche. Zum Zeitvertreib? Er lehnte nur religiöse Praktiken ab, wie das Beten, Singen und auf die Knie fallen oder mit Gott über Bilder in Verbindung treten zu wollen. Damit lag er völlig richtig. Zu seinen Lebzeiten war der „Königsberger“ selbst bei katholischen Kirchenfürsten hoch geschätzt, denn sie glaubten, mit ihm gegen Agnostiker, Materialisten und Atheisten argumentieren zu können. Später entdeckte er den „Kultur–Protestantismus“ und fiel bei Katholiken in Ungnade. (Publizistin U. Homann, 2005). Oder: ..“Die Idee von Gott war ihm als regulative Idee notwendig, um Moral, Recht und Sitte zu sichern“.. (Prof. H. Walach, 2011). Oder: ..“Kants Ideal kritischer Rationalität wurde nicht aufgestellt, um den Gottesbezug des Menschen zu verunmöglichen, sondern um ihn angesichts der Gefahr rein naturalistischer Weltbetrachtung zu retten“.. (A. Schmidt, 2008). Um nur einige andere Stimmen zu nennen.

Aber ein Tip: Kant ging auch bei diesem Thema tricky und cleverer vor als seine Nachfolger. Für seine exoterische Ideologie musste er Geist und Materie trennen, um Metaphysik auswerfen zu können. Er leugnete ein „Höheres Wesen“ oder den „Schöpfergott“ (sic) nicht, sondern schob ihn sozusagen auf das Abstellgleis, wo er nicht mehr in Betrieb war. Wenn erforderlich, konnte er ihn dort ggfls. hervorholen.

Ihren Ausführungen hinsichtlich des Missbrauchs der christlichen Religion durch Kirchen und manipulierter Bibel, stimme ich uneingeschränkt zu; jedoch der Atheismus scheint mir ebenfalls ein Irrtum. Falls Sie mich für einen „Troll“ halten, irren Sie jedoch; ich war schon Mitglied der "Zivilen Koalition" e.V der Frau von Storch.

Gravatar: Exbiedermann

Jedem Atheisten gewidmet,
Verständnis a la saison:

Du glaubst nicht.
Du bist vernünftig.
Das ist klar.
Du bist nicht manipulierbar,
auch nicht durch Wunder.
Wunder gibt es nicht.

Licht ist kein Wunder!

Das sind Wellen, das weiß man.
Licht als Materie - Blödsinn !
Das gibt es nicht!

Gott sei Dank!

Wir sind begrenzt. Nur
Im Raum leben wir sicher,
Schon die Zeit bringt den Tod,
Mehr gibt es nicht.

Mit der Zeit ist Schluss.

Weitere Dimensionen,
Die gibt es nicht.
Vielleicht in Rechenmaschinen,
Rein theoretisch. Aber

Für uns ist Schluss!

Das sieht man ein,
Bis zum bitteren Ende.

Günther Elgner

Gravatar: pol. Hans Emik-Wurst

Der Begriff "Gott" bedeutet "Mächtiger". Zeigt sich ein Gott als machtlos im Vergleich zu seinen Anbetern, unterscheidet ihn nichts mehr von diesen.

Germanische Stämme folgten einem einfachen Verfahren, das wir heute Demokratie nennen. Ein untauglicher Stammesführer wurde SOFORT durch einen besseren ausgetauscht.

Die Stammesältesten konnten dies am besten beurteilen. Eine Wahl durch alle Stammesangehörigen wäre sinnfrei, ein Zweikampf ebenfalls.

Doch Religionen sind wie Parteien und Staaten reine Ausbeutungsorganisationen, sind sind allesamt parasitär und kriminell. Zu allen Zeiten haben Leitmedien dies verschleiert und vernebelt.

Auszug aus dem Aufsatz "Vom Ursprung der Germanen":

Tugenden
Dabei ist die germanische Bevölkerung durch Arbeitsamkeit, Liebe, Treue und dem Halten jedes Versprechens aufgefallen. Die Arier waren ehrliche, stolze und wehrhafte Mitglieder der sich allmählich bildenden neuen Gemeinschaften. Sie wurden geachtet und ihre Tugenden von den Einheimischen übernommen, was letztlich zu einer Germanisierung führte.

In diese Zeit fallen auch die Völkerwanderungen, die nichts anders waren als die organisierte Landnahme durch den überschüssigen Bevölkerungsanteil der arischen germanischen Stämme. Im Gegensatz zu den römischen Eroberern, die auf Raub und Bereicherung aus waren, haben die germanischen Stämme andere Völkerschaften nicht ausgeraubt.

Und ob wir wollen oder nicht und uns dessen bewusst sind: Die Deutschen, als das Kernvolk der arischen Rasse, sind durch ihre Gene geprägt. Und diese Gene bestimmen unser Handeln. So auch den Fleiß, die Liebe zu einem erfüllten Leben, den Sinn für die Gemeinschaft, die Ausdauer und die Verbissenheit, etwas zu Ende zu bringen.

Die raue und unerbittliche Natur hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind: Eine Rasse von gesunden, kräftigen, intelligenten und fleißigen Menschen, die einmalig auf der Welt sind und selbst in der bittersten Not noch einen Ausweg finden.

Gravatar: LG

Schon im alten Ägypten glaubte man an einen allmächtigen Gott.

Nicht die Pläne der Menschen sind es, die sich verwirkliche, sondern der Wille Gottes. Ptahhotep, Altes Reich

Gott kennt den, der nach seinem Willen handelt. Merikare, 10. Dynastie

Gravatar: LG

1Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin und gießet aus die Schalen des Zorns Gottes auf die Erde!
2Und der erste ging hin und goß seine Schale auf die Erde; und es ward eine böse und arge Drüse an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und sein Bild anbeten. (Apk 16, 1-2)

In einer orthodoxen Stadt in Israel mit 200.000 Einwohnern gelten 66.000 Menschen als infiziert.

Das Virus ist künstlich und wer sich die ARD-Doku vom März 2018 "Multiresistente Keime - Tödlicher Supererreger aus Pharmafabriken" anschaut und die
verstörende Bilder, Umweltverschmutzung in China

http://www.chinahush.com/2009/10/21/amazing-pictures-pollution-in-china/

anschaut, zählt einfach 1 und 1 zusammen, und weiß, wo die Ursache für Corona mit den Armen rudert, ohne voran zu kommen.

Solche Erreger sind nicht stabil. Und man darf sicher sein, Corona war nur die Vorhut, wie Afrika erst seine Vorhut geschickt hat.

Die Politik hat uns das eingebrockt, also wird sie das Problem mit ihren blödsinnigen Regeln nicht lösen. Man schweigt lieber und lenkt mit Aktivismus ab.

Die Christen werden wieder beten, wenn es zu spät ist. Denn es kommt noch dicker.
Der Planet ist verseucht, vermüllt, verdreckt - und wir exporieren weiter unsere Abfälle nach Afrika. Und China und Indien exportieren weiter ihre tödlichen Erreger nach Europa.
Würde der Handel mit China gestoppt, bräche die Windkraft zusammen, denn die Seltenen Erde dafür kommen us China. Die Chemieindustrie und die Pharmazie. Soviel Kohle gibt es nicht auf der Welt, also drückt man sich herum - und macht alles noch schlimmer.

Man schaue nur in die Kaufhäuser, 90% darin ist giftiger Plastikmüll. Da wird uns die Tragetasche aus Papier nicht vor retten.

Wir haben es nicht mit Christen zu tun, sondern mit modernen Christen, die an den Zorn Gottes, nicht mehr glauben.
Das war ja wohl das erste, was bestritten worden ist, das Gott uns bestrafen könnte für unsere Sünden. Gott bestraft uns mit Taubeit und blinden Politikern, die uns nach China und Indien führen.

Ein Redeverbot in geschlossenen Räumen wie Kaufhäusern, Bussen, Arztpraxen wäre naheliegend gewesen, weil damit der Infektionsweg für jeden verständlich wäre. Statt dessen wird die Abstandsregel eingeführt, die hohl ist wie die politische Phrase und für die unbelesenen Christen und zwanghaften Dauerschwätzer nur zum kriechendem umeinander Herumgeschleiche führt. Wer nicht schwätzt, steckt niemanden an. So leicht wäre das gewesen. Und nun laufen die neurotischen Deppen mit Gasmasken herum.
Da können sie sich schon mal dran gewöhnen.

In Kürze werden alle beten, und Gott wird schweigen.

Gravatar: Helga Winter

Das alles entwickelt sich immer mehr zur Condoma-Randomie. Deutschland ist ein Irrenhaus geworden!

Gravatar: Unmensch

Der Unterschied zwischen "Gott will euch für eure Zügellosigkeit bestrafen und verlangt dass ihr zuhause bleibt" und "wir müssen Menschen retten, soziale Isolation ist alternativlos" liegt eigentlich nur in der Wortwahl. Wichtig ist, für die Herrschenden, dass es wirkt.

Gravatar: Freigeist

Gott und Götter sind nur Illusionen, auf der Ebene von Kindergarten-Denken. Dass damit viel Geld und Macht verbunden ist, sieht man klar. Wie lange noch bleiben gläubige Menschen in ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit und glauben an Illusionen?

Gravatar: Hartwig

Noch eine Frage an den Autor.

Wer hat Ihnen den Stuß erzählt, Christen wären religiös?

Das ist eine sehr wichtige, sehr ernst gemeinte, philosophische Frage.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Schwächt die Corona-Pandemie die Religionen?“ ...

Ja mei: „Die Coronakrise bringt nicht nur die Wirtschaft ins Wanken, sondern auch die Religionen. Sie scheinen in diesen Zeiten weit mehr auf die Wissenschaft zu vertrauen als auf ihren eigenen Glauben. Eine Haltung, die zeigt, wie überflüssig und unglaubwürdig Religionen inzwischen selbst für ihre Anhänger geworden sind, findet der nigerianische Skeptiker, Humanist und Menschenrechtsaktivist Leo Igwe.“ ...
https://hpd.de/artikel/coronavirus-realitaetscheck-fuer-religionen-17885

Gravatar: lector

Eigenartige Kompilation spöttischer Bemerkungen zu den diversen "Religionen".
Aus evangelikaler Sicht mag ich nur bemerken, dass Römer 13 uns Christen gebietet, dem Staat zu gehorchen, solange er nicht direkt Antichristliches von uns verlangt. Nur in diesem Fall gilt: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Dem folgenden Einfall muss allerdings deutlich widersprochen werden: "Der Glaube an einen allmächtigen Gott geht verloren, wenn seine Ohnmacht öffentlich vorgeführt wird."
Mit einem solchen Einwand wäre der Allmächtige schon lange widerlegt. Oder gab es nicht Seuchen, Krankheiten, Naturkatastrophen und Kriege schon immer? Und jede Katastrophe wird hier als eine Widerlegung Gottes verstanden? Das funktioniert nur, wenn man das kitschige Gottesbild eines immer-"lieben" Gottes zugrundelegt. Das ist aber nicht biblisch, sondern GOTT ist auch ein verzehrendes Feuer: "Schrecklich ist es, in die Hand des lebendigen Gottes zu fallen." Hebr.10,31
GOTT ist die Liebe, aber auch die Gerechtigkeit - und es gibt eine Strafe, wie uns auch der HERR JESUS deutlich warnt: ein Feuer, das nicht verlöscht und einen Wurm, der nicht stirbt: der ewige Tod.

Die Bibel sagt uns über die Schöpfung: Als GOTT die Welt erschaffen hatte, siehe, da war alles SEHR GUT.

Der MENSCH hat dann das damals einzige Gebot gebrochen: nicht von der verbotenen Frucht zu essen. Dieser SÜNDENFALL hat alles Weitere bewirkt: den TOD, wie von GOTT dem ersten Menschen vorhergesagt - und jegliches Leiden und alles Böse auf Erden, seit der Mensch dem Teufel nachfolgt statt GOTT.

Die Corona-Krise sollte als eine - vielleicht letzte - Warnung GOTTES an den Menschen verstanden werden, sich zu bekehren, solange noch Zeit ist: zum HERRN JESUS, dem großen Arzt und Heiler, der jede Krankheit und den Tod überwunden hat und uns das Leben gibt nicht nur hier auf Erden, wo es brüchig und endlich ist, sondern dort, wo es auf ewig gilt: im Himmel bei GOTT. Denn nach dem Tod ist die Rettung nicht mehr möglich; und wer wüsste wohl die Stunde seines Todes?
https://www.youtube.com/watch?v=Nqv05DSIELo (Roger Liebi über die Endzeit)

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