Rosa-Luxemburg-Konferenz: Politische Häftlinge der DDR krankenhausreif geschlagen

Die Antifa.de hat im Vorfeld der Konferenz auf ihrer Seite verkündet, sie wolle von Rosa lernen, „wie man kämpfen muss“. Das stand auch

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 als Motto auf der Eintrittskarte für die heutige Podiumsdiskussion „Wo bitte geht’ts zum Kommunismus” mit der Linke- Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch, der RAF-Terroristin Vieth und anderen.  Ehemalige politische Häftlinge, die vor dem Konferenzort gegen die Verharmlosung der kommunistischen Verbrechen protestieren wollten, bekamen den Kampfgeist linksradikaler Aktivisten zu spüren. Sofort nach ihrem Eintreffen wurden sie gezielt und brutal von linken Schlägern angegriffen.

In der ersten Angriffswelle wurden die Männer zu Boden gerissen und mit Schlägen ins Gesicht und in die Seite traktiert. Dr. Frieder Weiße, ein Mann um die 60, wurde von jungen Männern Anfang zwanzig so zugerichtet, dass er ins Martin-Luther-Krankenhaus eingewiesen werden musste. Ein anderer älterer Herr, Rainer Buchwald, erhielt mehrere Faustschläge ins Gesicht und in die Seite. Einem dritten ehemaligen Häftling wurde bei einem Schlag ins Gesicht die Brille zerstört. Er hatte noch Glück, dass seine Augen verschont blieben.

Beim ersten Angriff waren nicht alle mitgeführten Protest-Schilder zerstört worden. Als ich mich bückte, um ein unversehrt gebliebenes Schild aufzuheben, kam eine zweite Angriffswelle. Diesmal rückten schwarz gekleidete Vermummte vor, vier in einer Reihe, gut trainiert und im Kickboxen erfahren. Einer davon griff mich an und zielte mit seinen Stahlkappenschuhen auf meinen Bauch. Zwei mal konnte ich zurückspringen, beim dritten mal erwischte er mich, weil ich gegen einen Menschen prallte.

Zum Glück kam endlich die Polizei angerannt und verhinderte Schlimmeres. Die Schläger suchten feige Schutz im Haus der Konferenz. Die draussen herumstehenden Linken hatten nicht einen Finger gerührt, um uns zu helfen. Im Gegenteil. Sie gaben den Schlägern die nötige Deckung und verhinderten deren Festnahme. Uns sagten sie, wir hätten eben nicht „provozieren“ dürfen. Lediglich einer der Schwarzen wurde geschnappt. Bei der späteren Gegenüberstellung war ich schockiert, wie jung und unschuldig er aussah. Natürlich wollte er es nicht gewesen sein.

Der Einsatzleiter der Polizei verfügte, wir hätten uns vom Veranstaltungsort zu entfernen. Unter Gejohle und Sprechchören: „Wir kriegen euch alle!“ wurden wir unter Polizeischutz auf die andere Straßenseite geführt, wo uns, ebenfalls auf polizeiliche Anweisung ,eine Demonstration von „Pro Deutschland“ an die Seite gestellt wurde. Protest war sinnlos. Sicherheit ging bei der Polizei vor.

Der „Sicherheit“ wegen sprachen die Veranstalter der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Person des 8. Mai-Verlagsleiters Andreas Hüllinghorst und einem angeblichen Anwalt, der sich „Müller“ nannte, mir und meinem Haftkameraden Hartmut Richter Hausverbot aus. Wir hatten Karten für die Podiumsdiskussion erworben und wollten mit diskutieren. Aus Sorge um unsere körperliche Unversehrtheit sei das Hausverbot verhängt worden.

Ist es nicht eigentlich so, dass ein Veranstalter garantieren muss, dass seine Gäste unversehrt bleiben? Wäre es nicht Aufgabe der Polizei, eine Veranstaltung aufzulösen, deren Ausrichter brutalen Schlägern Unterschlupf bieten und die die Anwesenheit von Schlägertrupps zum Vorwand nehmen, um mit unliebsamen Andersdenkenden nicht diskutieren zu müssen? Aber offenbar ist die Angst von Lötzsch & Co vor unseren Argumenten so groß, dass sie sich hinter organisierten Schlägern verstecken müssen.

ursprünglich erschienen auf "achgut.com"

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: uschi

cdu und die als rechtsextreme partei pro deutschland demonstrieren zusammen, das liebe frau lengsfeld ist dür mich als cdu´ler widerlich und unfasslich!

Gravatar: Monika

Noch einmal zum Verständnis, niemand streitet ab, dass in der CDU, in der FDP swie auch in der SPD so einige ehemalige Stasi-Täter Unterschlupf fanden, weil sie ihre Vergangenheit verschwiegen,
Aber bei den Linken sitzen ehemalige Täter, Spitzel, sowie auch ehemals hauptamtlich Tätige auf ihre Rechte pochend schon wieder in wichtigen Positionen und lachen über alle anderen.
Frau Lötsch hat endlich mal ein wenig das wahre Gesicht der "Linken" gezeigt.
Man kann nur hoffen, dass so einige Symphatisanten rechtzeitig erwachen, ehe es zu spät ist.
Schlägertrupps der Linken, wie zur "Rosa-Luxemburg-Konferenz" sind erst der Anfang, nach dem Motto: die Partei, die Partei hat immer Recht!

Gravatar: Wolf

@ Monika
Nein, Wolf war nie in der Stasi.
Er kam nie in Versuchung. Wolf weiß aber, daß Täter und Opfer ebenso in der LINKEN wie in der CDU und FDP belegbar aufgingen.
Die Strafanzeige ist übrigens wegen Haltlosigkeit nicht weiter verfolgt worden. Das war wohl absehbar.

Ich habe mich mit Stasi-Opfern beschäftigt, das aber unabhängig von einer Parteizugehörigkeit. Ich denke, daß die wohl auch nicht entscheidend sein sollte.

Gravatar: Monika

Wer ist denn Herr "Wolf" ?
Aus seinen Zeilen eben könnte man glauben, Markus Wolf ist wieder da.
Sicher gab es auch bei der FDP bzw. CDU aber auch bei der SPD immer wieder mal Stasi-Leute. Aber, jeder weiß, dass die PDS bzw. jetzt heißen sie ja nun die "Linken" geradezu besetzt ist mit vielen Stasi-Leuten, die sogar wieder in Parlamenten und in höchsten Regierungsämtern sitzen. Sie verweigern die Offenlegung ihrer Stasi-Akten, weil sie zu feige sind, sich dafür zu verantworten. Diese unverbesserlich Ehemaligen pochen heutzutage immer stärker auf ihre Rechte, die man uns in der DDR systematisch verweigert hat.
So ist es auch kein Wunder, dass Schläger die ehemaligen Stasi-Opfer traktieren. Schlimm ist nur, dass sich junge Leute, die überhaupt keine Ahnung von der DDR-Zeit, von der Stasi und ihren Verbrechen haben, sich von diesen Leuten mißbrauchen lassen.
Dass Frau Lengsfeld, die wahrhaftig Schweres in der DDR durchmachen mußte, von Verrat, Gefängnis und Ausweisung, irgendwann die Partei gewechselt hat, weil die Grünen leider auch immer linker werden, sollte man ihr nun nicht zum Vorwurf machen.
Frau Lengsfeld sollte gerade jungen Menschen heute ein Vorbild sein für Standhaftigkeit und Gerechtigkeit.
Dies sagt Euch Monika

Gravatar: Wolf

Frau Lengsfeld ist tatsächlich eine DDR-Bürgerrechtlerin, der Begriff wurde nach der Wende inflationär. Leider mißbraucht sie als CDU-Politikerin diese durchaus ehrenhafte Vergangenheit absolut parteipolitisch und dies mit ziemlich blickdichten parteipolitischen Scheuklappen. Gerade aktuell gibt es wieder einen neuen Stasi-Fall in der CDU, Udo Hofmann aus Gößnitz. Wie in der LINKEN gibt es auch in CDU und FDP Täter und Opfer. Eine überparteiliche Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit findet nicht statt. Die FDP schluckte nach der Wende die stalinistische Neugründung NDPD und die LDPD. Von den Mitgliederzahlen schluckten die NDPD und die LDPD sogar eher die FDP. Ebenso gingen ehemalige Stasi-Spitzel in der FDP auf und ehemalige SED-Mitglieder konnten es, wie Hans-Peter-Götz, bis zum Fraktionsvorsitzenden im Landtag bringen. Bei der CDU brachte es Ulrich Junghanns, der noch 1989 die Mauer in höchsten Tönen lobte und rechtfertigte
immerhin bis zum stellvertretenden Ministerpräsidenten.
Der Vorfall mit den Übergriffen ist bedauerlich. Die Angriffe von Frau Lengsfeld auf Frau Gesine Lötzsch sind absurd und parteipolitisch motiviert. Die Strafanzeige der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. gegen Gesine Lötzsch wegen Strafvereitelung ist nachweislich absurd und dient einer Rufmordkampagen. Es ist bedauerlich wenn eine Opferorganisation gegen DDR-Unrecht zu solchen Mitteln greift!

Gravatar: Lawinius

Die teilnehmer der konferenz und die kleine leserscharleser der "jungen welt" haben schon jahrzehnte keine politische bedeutung mehr. sie haben sich längst vom rest der bevölkerung sektenmässig abgeschottet. am liebsten diskutieren sie mit sich selber.in besagter zeitung haben die millionen opfer des kommunismus, der raf, des sed regimes, maos keinen Platz.
auf demokratischem wege hat diese truppe überhaupt keine chance. zu klug die bürger um deren doppelmoral zu durchschauen.
dort, wo diese truppe gewalt anwendet, befürwortet oder dazu aufruft muss der demokratische staat handeln. genau wie bei rechtsradikalen.

Gravatar: Otto

@ Elmar Oberdörffer

Von Rosa Luxemburg haben Sie offenbar überhaupt keinen Schimmer. Die Bolschewistin und Spartakistenbraut war der Gewalt nun ganz und gar nicht abhold.
Zu Ihrem hübschen (wenn auch etwas abgedroschenen) Zitat suchen Sie sich bei Gelegenheit einmal den Kontext.

Gravatar: H_W

@antiDDR

Wie gesagt, die Zeichen, daß mein erstes Posting sarkastisch gemeint war, sind leider untergegangen.

Ihr Statement ist richtig hat hat meine vollste Zustimmung!

Auf jungefreiheit.de werden dankenswerterweise Parallelen zwischen den linken Schlägern, und dem, was heute als SA bekannt ist, gezogen.

Diese parallelen werden natürlich von der SED oder wie sich der Haufen heute gerade nennt heftigst bestritten.

Die Denkmuster und Verhaltensweisen von links und von rechtsaussen sind aber leider tatsächlich dasselbe in Grün.

Gravatar: H_W

AUWEIA!

Tut mir leid, mein vorheriges Posting ist nicht so, wie ich es geschrieben hatte!

Anscheinend sind die Tags in spitzen Klammern komplett weggefallen.
1.
"Achja, mehr Geld für den Antifachistisen Widerstand (das Wort "brauchen" sollte durchgestrichen erscheinen) fordern wir auch noch!

Am Ende meines Postings sollte noch "Spott Ende" stehen!

Was da passiert ist, geht natürlich gar nicht!!! So, das war denn mein ernstgemeinter Kommentar.

Gravatar: H_W

Was ist daran denn so schlimm?

Ehemalige Häftlinge? Also Verbrecher, von DDR Gerichten überführte und verurteilte Verbrecher!
Pfui, dass solches Gesindel tatsächlich meint, öffentlich auftreten zu dürfen. Da ist es doch nur richtig, dass deren unfriedlichem Treiben ein Ende gesetzt wird.

Achja, mehr Geld für den Antifachistisen Widerstand brauchen fordern wir auch noch!
Damit nicht wieder Sa-Schlägertrupps durch unsere Städte ziehen und Leute zusammenschlagen.

Gravatar: Kokospalme

@Unbürger:

Haben schon einmal „übereifrige Jungliberale“ Andersdenkende verprügelt? Und wenn sie das tun würden, wäre das für unsere linken Medienmacher bestimmt die Schlagzeile schlechthin.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Ausgerechnet bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz: hat diese Frau nicht gesagt:"Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden"? Für die Linken offenbar nur ein schöner Spruch, der im Ernstfall nicht anzuwenden ist.

Gravatar: Unbürger

Unentschuldbares Verhalten - keine Frage. Keine politische Seite darf Straßenkampfverhältnisse wie in den 30er Jahren zulassen. Dass den Tätern von den Ausrichtern der Konferenz Schutz gewährt wurde, glaube ich übrigens nicht. Das Ereignis hat allerdigns überproportional hohe Beachtung in den Medien gefunden. Ich glaube, wenn hingegen Menschen, die vor einer Konferenz z.B. der Naumann-STiftung (ungenehmigt) für das Gedenken an die Opfer des Kapitalismus demonstrierten, von übereifrigen Jungliberalen geprügelt würden, wäre es keiner Zeitung auch nur eine Zeile wert.

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