RentSeek.org

Wer den Wettbewerb scheut, der muss sich beim Staat einschleichen. Wie verführerische das süße Gift der Regulierung in der als innovativ gerühmten Computerbranche ist, beweist derzeit die sogenannte FairSearch.org.

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Hier haben sich diverse Konkurrenten von Google versammelt haben, um dem Marktführer mobiler Betriebssysteme mit Hilfe der EU-Kommission ein Bein zu stellen.

Die Vorwürfe gegen Google, man würde firmeneigene Anwendungen an prominenter Stelle  platzieren und das Betriebssystem nicht kostendeckend verteilen, können dabei kaum überzeugen, da die freie Verfügbarkeit über die Produktgestaltung und Bepreisung des Angebots ein wesentliches Element freien Wettbewerbs ist. Wettbewerb zeichnet sich gerade dadurch aus, dass Betriebssystempreise bis auf das Niveau der Kosten ihrer Implementierung auf dem jeweiligen gerät sinken können, solange mit komplementären Diensten hinreichende Kostendeckung fixer Investitionen erzielt werden. Dieser Weg steht jedem Anbieter gleichermaßen zu und hat sich in der Vergangenheit als förderlich für die Innovation erwiesen. Schließlich hat Google mit seinem Betriebssystem Android den anfänglich sehr konzentrierten Smartphone-Markt wieder in Bewegung gebracht und es ist nicht auszuschließen, dass andere Plattformen dieses Rad am Laufen halten, denen mit dem offenen Betriebssystem Linux die gleiche kostengünstige Systembasis zur Verfügung steht. Wer dagegen Wert auf proprietäre Betriebssysteme legt, eben weil er den Wettbewerb in seinem Sinne besser steuern möchte, der muss auch mit den Konsequenzen höherer Systemkosten leben.

Statt aus diesem Regulierungsversagen der Wettbewerbspolitik zu lernen, das nur in einem Strudel zunehmender Markt- und Innovationshemmnisse enden kann, rufen die Unternehmen immer mehr nach der Knute der Wettbewerbsbehörden. Der Verbraucher, in dessem Namen der Wettbewerb staatlich unterbunden werden soll, profitiert von solchen Allianzen nicht. Schließlich können nur höhere Preise für mobile Endgeräte und ein schlechterer Nutzungskomfort die Folge sein, wenn jeder Anbieter nicht nur auf den eigenen Erfolg, sondern auch noch auf einen angemessenen Gewinn seiner Wettbewerber achten soll. FairSearch.org sollte man daher, in Anlehnung an den Rent-Seeking genannten Versuch, durch Lobbyismus Gewinne auf dem Weg der politischen Umverteilung zu generieren, als das lesen, was es ist: RentSeek.org.

Beitrag erschien zuerst auf: liberalesinstitut.wordpress.com

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