Reaktion auf Datenskandale: Zuschauen oder handeln?

In den letzten Wochen sind wir von neuen Datenskandalen überschüttet worden. Deutsche Bank, Sparkassen-Shop, libri.de, Bundesagentur, SchülerVZ, ...

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Eine Übersicht pflegt das Projekt Datenschutz.

Dazu zwei Anmerkungen:

Wie bei jedem Modethema, gehen auch hier recht schnell die Relationen flöten. Einerseits reagieren die Verantwortlichen auf den Umfang selbst großer Schäden herablassend, andererseits wird inzwischen jeder umgefallene Reissack als schwere Datenpanne angepriesen.
Natürlich ist jeder Zwischenfall für den Betroffenen ärgerlich, manchmal tragisch. Ob er mediale Beachtung verdient, sollte am möglichen Schaden und an der Zahl der Betroffenen festgemacht werden.

Weit mehr beschäftigt mich der persönliche Umgang mit den Pannen und Skandalen. Aus meiner Sicht wird zu viel zugeschaut, lamentiert, weitergeleitet, retweetet, kommentiert, kopfgeschüttelt - und zu wenig konsequent reagiert.

Dabei bieten gerade die bekanntgewordenen Datenschutzversäumnisse gute Möglichkeiten für persönliche Konsequenzen. Beispiele gefällig?

Datenfreigiebigkeit bei Deutsche Bank, Postbank:  Die eigene Bank um Auskunft ersuchen, wer Zugriff auf die eigenen Daten hatte. Musterbrief hier.

Einbruch in Fanshop des 1.FC Köln, Sparkassen-Shop, libri.de: Selbst genutzte Webshops fragen, was sie für die Sicherheit Ihrer Daten tun. Muster dafür hier.

Falsch versendete Kontoauszüge, Aufsichtsratsgehälter (Deutsche Bank, Stadtwerke München GmbH) usw.: Im Büro oder im Verein über cc und bcc reden. Sekretärin ins Gewissen reden und/oder angemessen bezahlen ;-)

Schlamperei bei der Bundesagentur für Arbeit: Bundestagsabgeordneten vor Ort deswegen anrufen/anmailen/besuchen. Adressen hier.

Sicherheitsleck bei Bank oder Kreditkarteninstitut (KarstadtQuelle Bank): Informationspolitik beobachten, u.U. Bank wechseln.

Und für alle, die sich mit den verschiedenen Datenschutzbehörden nicht so auskennen: Hier gibt es Hilfe.

Es ist ein gutes und befriedigendes Gefühl, sich von negativen Nachrichten zu eigenem Handeln führen zu lassen. Ich persönlich wechsle deshalb gerade den  Provider für mein Blog und ordne meine Online-Einkaufs-Beziehungen neu. Wenig Aufwand, aber ein Gewinn für mich und vielleicht auch für andere.

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