Sparen und Schulden machen
Manchmal liest man, der Staat müsse endlich anfangen zu sparen. Das klingt nett, ist aber Unsinn. Gefährlicher Unsinn, weil mit dem Begriff „Sparen“ Schindluder getrieben wird. Sparen ist, um es mit den Worten von Robert Nef zu sagen, „gezielter freiwilliger Verzicht auf Konsum. Der Staat kann gar nicht sparen, er kann (und sollte) nur weniger ausgeben. Sparen beruht auf einem Aufschub der unmittelbaren Befriedigung von Wünschen im Hinblick auf selbstgesetzte Ziele.“ Wer mehr produziert als er verbraucht, der spart. Der Staat verbraucht nur, was andere produzieren. Der Staat selbst produziert nichts. Deshalb ist es irgendwie drollig, wenn wir das Geldausgeben durch staatliche Politiker und Behörden als „Schuldenmachen“ bezeichnen. Ein echter Schuldner arbeitet und zahlt seine Schulden zurück, indem er neue Werte schafft. Der Staat ist kein Schuldner. Er repräsentiert ein Schmarotzersystem, dessen Betreiber Geld beim produktiven Teil der Bevölkerung erpressen und es dann verteilen. Mittels dieser Geldgutscheine werden Ansprüche auf Güter und Dienstleistungen geltend gemacht – auch und gerade von jenen Personen, die nie zur Mehrung des Wohlstands beigetragen haben und dies auch in Zukunft nicht tun werden.
Viele Zeitgenossen sind der Auffassung, man könne die Staatsschulden einfach streichen, alles bliebe dann wie bisher. Solche Vorstellungen sind an Naivität kaum zu überbieten. Natürlich ist es möglich, alle Nullen auf dem Papier zu streichen, aber damit würden auch die Ansprüche gestrichen, die mit diesen Nullen nun einmal verbunden sind. Die Inhaber dieser Nullen, real existierende Personen, meist mit einigem Einfluß, werden sich dies nicht bieten lassen. Beim normalen Volk, das seine Ersparnisse auf der Bank verwahrt, hängen wenige Nullen dran, allerdings macht auch Kleinvieh Mist, und viel Kleinvieh macht viel Mist. An diesem Kleinviehmist sind die Großen zur Schonung der eigenen Nullen nun durchaus interessiert, wie wir im Fall Zypern aktuell beobachten konnten. Und sie konnten erleben, daß auch die Kleinen nicht anders reagieren als die Großen: sie wollen sich nicht einmal eine einzige Null wegnehmen lassen, ohne einen Aufstand zu machen.
Und da sollen nach den Vorstellungen der Nullenstreicher die Reichen mit einem Schulterzucken hinnehmen, wenn ihre zunächst papierenen Ansprüche zusammengestrichen werden?
Vom Wesen des Sparens
In der Natur können wir Verhaltensmuster beobachten, die dem Sparen vergleichbar sind. Wenn sich ein Braunbär vor Einbruch des Winters einen Speckmantel anfrißt, vollbringt er eine Arbeitsleistung (Nahungssuche ist Arbeit), die über den momentanen Ernährungsbedarf hinausgeht. Das Zuviel an Nährstoffen wird vom Körper nicht ausgeschieden, sondern in Form von Fettdepots angelegt. Der Bär vermeidet zusätzlichen Energieverbrauch, indem er sich ganz einfach aufs Fressen konzentriert und nicht herumläuft oder nach einem Sexualpartner sucht. Er legt „Ersparnisse“ an für den Winterschlaf und legt sich dann hin, um seinen Energieumsatz auf Sparflamme zu halten. Die Natur hat es so eingerichtet, daß das Tier sich instinktmäßig so verhält.
Nicht nur Tiere sorgen vor für Notzeiten, auch Pflanzen sammeln Energie. Bäume ziehen im Herbst Säfte aus ihren überirdischen Teilen ab, lassen Blätter fallen und sammeln Energie in den Wurzeln, um die sonnenarme und frostreiche Winterzeit zu überstehen. All das kann man als „Sparen“ von Energie bezeichnen.
Der Mensch hat das Sparen nicht erfunden. Auch ihn treibt ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit. Sparen ist nicht nur ein wohlstandsschaffendes Phänomen, es ist lebenserhaltend. Sparen liegt uns sozusagen in den Genen. Dieses natürliche Streben nach Sicherheit (über Ersparnisse, die durch Mehrarbeit bei Minderkonsum entstehen) nützt der Staat aus. Mittels Fiatgeldsystem wird alles Werthaltige aus den Vorräten herausgesaugt, übrig bleibt Papier.
Den Bienen geht es ähnlich, der Imker nimmt ihnen den Honig und gibt ihnen statt dessen Zuckerwasser. Weshalb das Bienenvolk diesen Aderlaß von je her gut wegsteckt, weiß ich nicht, denn Zuckerwasser enthält kaum Vitalstoffe. Eins aber ist sicher: die Verarmung des Menschenvolkes durch die hinterhältige Steuer „Inflation“ wird nicht nur den Wohlstand kosten, sondern wahrscheinlich auch den Frieden.
Recht auf etwas: eine lächerliche Forderung!
Wer ein Recht auf etwas postuliert, muß sagen können, WER diese Forderung erfüllen soll. Ein Recht auf gutes Wetter, langes Leben oder fruchtbare Erde gibt es nicht. Gott wird solche Forderungen nicht erfüllen. Also können nur Menschen als Adressaten gemeint sein. Wer aber solle das Recht auf „menschenwürdiges Leben“ erfüllen? Wer das Recht auf Arbeit? Wer das Recht auf Bildung? Forderungen wie diese sind nicht nur albern, sondern geradezu gefährlich. Und sie entmündigen den Menschen, der an sie glaubt. Wer dennoch für sich und andere ein „Recht auf …“ was auch immer fordert, ist ein Scharlatan und Demagoge, der die Dummen aufwiegelt. Und weil man glaubt, alles sei mit Geld zu erreichen, fordert man mehr Geld.
Arbeitsam, sparsam und tüchtig muß der Mensch schon sein, wenn er etwas erreichen will. Aber es gehört auch Glück dazu, sagte heute morgen der alte Mann zu mir, mit dem ich gern ein Schwätzchen halte, wenn ich mit meinem Hund an seinem Haus vorbeikomme. Wenn es das Schicksal böse mit ihm gemeint hätte, stünde er heute nicht hier, sagte er, der Krieg, der Verkehr, die Krankheiten, und überhaupt. Er habe eben Glück gehabt, meint der 85jährige. Ein Recht auf Glück gibt es aber nicht.
Diät halten
In diesen Tagen drehen sich viele Gespräche – sofern nicht um die EU – um das Abnehmen. Dabei offenbart sich dieselbe Zahlen- und Formelgläubigkeit, wie sie auch im Wirtschaftsleben fröhliche Urständ feiert. Um an Körpergewicht zu verlieren seien hier die beliebtesten Vorschläge aufgelistet:
Kalorien zählen
sich täglich mindestens einmal wiegen
fettarm essen
das richtige Bewußtsein haben
viel Bewegung, viel Sport betreiben
viel Gemüse und Salate, mageres Eiweiß, wenig Kohlehydrate essen
wenig salzen
Fettverbrennung steigern
sich satt essen und trotzdem abnehmen
Wer nach dieser Liste vorgeht, sieht sich alsbald im Klub der Eßgestörten und Dicken wieder. Möchten Sie wirklich abnehmen und dabei gesund bleiben oder werden? Dann ändern Sie ihre Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, aber machen Sie keine Diät! Als Einstiegslektüre für Interessierte sei folgendes Buch empfohlen:
Dr. M. O. Bruker. Idealgewicht ohne Hungerkur. emu Verlag
Kommentare zum Artikel
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@Freigeist
Ihre ständige Kritik, sofern es überhaupt eine solche ist, halte ich für einen Wahn!
Es gibt so gut wie keinen Kommentar ohne Ihre substanzlosen Sticheleien.
Einerseits amüsant, denn ich kann das nicht ernst nehmen.
Andererseits respektlos und beleidigend gläubigen Menschen gegenüber.
@Anne
Halten Sie die Anbetung in Indien im Rattentempel für Wahn? Ja oder Nein?
@Freigeist 25.03.2013 19:06:
naja, frei von Wahn sind Sie auch nicht.
Ich vermute mal den Dawkinswahn :-)
@Britta
Sie sagen: "Diese natürlichen und für die Gesellschaft sogar nützlichen Eigenschaften werden durch die ausufernde sozialistische Politik geradezu bekämpft."
Damit geben Sie sich doch selbst eine Antwort auf Ihre nachfolgende Frage.
Es geht unserer politischen Führung um immer mehr SOZIALISTISCHE Gepflogenheiten. Diese sehen aber nicht Privat-, sondern Staatseigentum vor. Sie sehen auch nicht private, sondern staatliche Fürsorge vor.
So wird jeder in seiner Existenz letztlich abhängig von einer Führungsriege, der er Loyalität zollen muss, wenn er über die Runden kommen will.
Werte(r) Geistfrei, bitte vermüllen Sie doch nicht ständig die Kommentare!
@Britta
Oh nein, "dumm und dämlich" sind diese Typen garantiert nicht. Sie haben nur ein anderes Ziel im Auge als Sie und ich.
Sie können überzeugt davon sein, dass sie für dieses sogar sehr intelligent und raffiniert zu Werke gehen.
Diät halten ist heute tatsächlich verpönt - warum nur? "Maß halten" ist ja auch vorbei. Und Brukers Methzode ist bestimmt icht massentauglich.
Es stimmt, jeder fleißige Sparer wird getrieben von dem Drang, für Notzeiten vorzusorgen, oder auch von dem Wunsch, den Nachkommen durch ein Erbe das Fortkommen zu erleichtern.
Diese natürlichen und für die Gesellschaft sogar nützlichen Eigenschaften werden durch die ausufernde sozialistische Politik geradezu bekämpft.
Warum das so ist, vermag ich nicht zu verstehen. Sind die meisten Politiker nur dumm und dämlich oder steckt eine höhere Wahrheit dahinter, die sich mir entzieht?
Rechte auf Unerfüllbares zu fordern, ist zur Werbemasche von Politikern geworden, mit der sie ihre fürsorgliche und menschenfreundliche Haltung unter Beweis stellen wollen. Doch Rechte, die unerfüllbar sind, machen auch die edle Gesinnung zur Farce.