Radikalismus: Warum sich dieser Blog nicht ändern wird!

Wollen wir die Gesellschaft tatsächlich dem politischen Radikalismus und den autonomen Haudraufs überlassen? Eben!

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Brandanschläge, tätliche Übergriffe, Drohungen mit Gewalt – gehört das zwischenzeitlich zu unserer deutschen Leitkultur? Das sollte eigentlich eine rhetorische Frage sein, das war sie aber schon spätestens zu dem Zeitpunkt nicht mehr, als offenbar wurde, dass vermeintliche Retter des christlichen Abendlandes solche Mittel für legitim halten, wenn es gegen Flüchtlinge geht, die in Europa und Deutschland Schutz suchen, oder gegen diejenigen, die eine Öffnung gegenüber Flüchtlingen und Migranten befürworten. Nicht wenige haben sich über Anschläge auf Flüchtlings- und Asylantenheime empört – und das zu Recht.

Brandanschläge auf politische Vertreter konservativer Positionen, tätliche Übergriffe auf Pegida- oder Hogesa-Demonstranten, Drohungen mit Gewalt gegen Vertreter konservativer und kirchlicher Positionen, bis hin zu katholischen Bloggern – gehört das zwischenzeitlich zu unserer deutschen Leitkultur? Auch das sollte eigentlich eine rhetorische Frage sein, das ist sie aber seit den letzten Tagen auch nicht mehr. Offenbar haben linke Chaoten die Vertreter konservativer Positionen für sich als „dankbare“ Opfer von Anschlägen entdeckt, bei denen sie nicht befürchten müssen, sonderlich in Bedrängnis zu geraten. Keine Lichterketten, keine Solidaritätsbekundungen ranghoher Politiker, eher betretenes Schweigen bis hin zu mehr oder weniger unverhohlenem Verständnis – Wer konservativ in den Wald ruft, der muss mit dem Echo linksradikaler Übergriffe klar kommen?

Spätestens seit den Drohungen gegen den Bloggerkollegen Josef Bordat, der eigentlich zu den moderat konservativ Positionierten der Zunft gehört, ist klar, dass es jeden treffen kann. Der PAPSTTREUEBLOG fliegt was das angeht eher unterhalb der Wahrnehmungsgrenze, die Reichweite von Jobo72’s Weblog ist ungleich größer als meine. Und doch stelle ich mir bei sowas die Frage, wie ich selbst reagieren würde (Josef Bordat hat zunächst einen zumindest zeitweisen Rückzug angekündigtbevor er sich nach weiteren Drohungen zu einem „jetzt erst recht“ durchgerungen hat), und ob das Einfluss auf die Inhalte meiner Blogbeiträge haben wird?

Eines ist klar: Je unbedeutender ein Blog, umso leichter ist es umgekehrt, ihn mit Drohungen klein zu kriegen ohne das irgendjemand Notiz davon nimmt. Also muss nur einer dieser geistigen Tiefflieger zufällig auf diesen Blog stoßen um auf die Idee zu kommen, doch mal eine kleine „Anfrage“ wie bei Josef Bordat zu starten um zu sehen, was passiert. Dabei zeigt das Beispiel Bordat auch, dass man dazu nicht rechtsradikal oder extrem konservativ sein muss; es reicht schon, nicht ins linke Meinungsschema zu passen. Ob hinter solchen Drohungen dann immer auch handlungsbereite Terroristen stehen … kann man wohl nur schlecht sagen, gerade auf dieser Unsicherheit beruht ja der Erfolg solcher Einschüchterungsversuche. Die Anschläge auf Beatrix von Storch und Hedwig von Beverfoerde zeigen jedoch, dass es zumindest gewaltbereite Aktivisten gibt, bei denen man mit allem rechnen muss. Und die Aufforderungen zur Nachahmung, die auf linksextremen Webseiten wie „linksunten.indymedia“ verbreitet werden, sind ebenso wenig dazu gemacht, die Gemüter zu beruhigen, wie süffisante Kommentare linker Politiker, die meinen, die AfD bekäme doch nur, was sie verdiene.

In einem solchen Konglomerat ist die zivilisierte Kultur nicht mehr viel wert, ist Meinungsfreiheit nicht mehr viel wert, wenn man sich nicht mehr angstfrei äußer kann, weil man nicht davon ausgehen darf, dass man vom Staat gegen die Feinde der Meinungsfreiheit geschützt wird, wenn man selbst keine opportune Meinung vertritt. Linke Krawallmacher werden aus den vergangenen Tagen und Wochen gelernt haben, dass ihnen nicht viel passieren wird. Ob sie geschnappt werden ist eher zweifelhaft, und mit politischer Rückendeckung dürfen sie ebenfalls rechnen, zumindest mit Verständnis für ihren „Kampf gegen Rechts“, der sich gegen alles richtet, was nicht in ihr verqueres linksextremistisches Weltbild passt. Ob man mit solchen Typen über die Richtigkeit ihrer Meinung – mal ganz abgesehen von der Legitimität der Gewaltanwendung – diskutieren kann, auch daran kann man Zweifel haben. Auf eine konkrete Ansage dazu wartet man schon aus der Politik – auch von konservativer Seite, von Linken und Grünen erwarte ich in der Hinsicht sowieso nicht viel – vergebens, was will man da von einem Autonomen erwarten?

Der PAPSTTREUEBLOG ist schon seinem Untertitel nach „katholisch, konservativ & libertär“, in dieser Kombination vereint er, bei allen Versuchen, nicht polemisch und nicht ausgrenzend zu wirken, ziemlich viel in sich, von dem Linke meinen, ein gewaltsamer Kampf dagegen sei legitim. Gender Mainstreaming – ein Lieblings-Wolkenkuckuksheim der Linken im Kampf gegen die Familie – oder staatliche sozialistische Anwandlungen sind mir ein Greuel, woraus ich auch keinen Hehl mache. Ich halte viel von christlicher Nächstenliebe und persönlicher Verantwortung, wenig von staatlich verordneter Nächstenliebe und Delegation der Verantwortung auf Vater Staat. Ich halte viel von Meinungsfreiheit und davon, sich bei abweichenden Meinungen verbal hart anzugehen, nichts davon, Meinungen im Vorfeld in legitime und illegitime einzuteilen, geschweige denn, sie zu verbieten oder sie durch Gewaltdrohungen zu unterdrücken. Ich halte auch viel von „verantwortlicher“ Meinungsäußerung, deren Grenzen manche Radikalreden sowohl von links als auch von rechts überschreiten, aber nichts davon, so zu tun, als seien die eigentlich Handelnden durch anstachelnde Reden weniger verantwortlich, und noch weniger davon, die Grenzen dieser Verantwortlichkeit irgendeinem wie auch immer gearteten demokratischen Prozessen unterliegen zu lassen.

Das alles klingt relativ harmlos, ist aber – das Beispiel der Drohungen gegen Josef Bordat und die Bekennerschreiben auf linksunten.indymedia zeigen das – mit einem linken Weltbild offenbar wenig vereinbar, indem sich der Staat um alles zu kümmern hat, für das man selbst keine Verantwortung übernehmen und das man selbst gesellschaftlich erreichen will, und das jede Abweichung von der eigenen Meinung als illegitim verwirft und sich berechtigt sieht, mit Gewalt dagegen vorzugehen. Insofern gehört dieser Blog aufgrund der Leserzahl zwar nicht zu den Exponierten, inhaltlich aber wohl mindestens so sehr zur „Zielgruppe“ linksextremer „Anfragen“ wie der von Josef Bordat. Und das – um die oben mir selbst gestellte Frage zu beantworten – soll auch so bleiben!

Oder, um es mit den Worten unserer Kanzlerin zu sagen: Ein Land, in dem ein Blog wie der von Josef Bordat oder mein eigener nicht gefahrenfrei erscheinen kann, in dem Politiker jederzeit mit Anschlägen rechnen müssen, ohne das sich jemand wirklich empört, ein Land, in dem effektive Meinungsfreiheit also nur noch für den gilt, der die richtige Meinung hat, ein solches Land ist nicht mein Land. Aber dass es dazu nicht kommt, dazu werden wir gemeinsam etwas tun müssen.

Beitrag zuerst erschienen auf papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Adorján Kovács

Ich halte wenig davon, sich prophylaktisch zum Opfer zu stilisieren. Ist jetzt Bordat oder ist der „Papsttreue Blog“ angegriffen worden? Das ist das eine. Das andere ist, dass schon jetzt die „Je suis Charlie“-Hysterie der Gleichgültigkeit gewichen ist. Es müsste sonst heissen: „Je suis Akif“. Entweder oder. Es ist unerträglich, dass jemand wie Abdel-Samad mit schußsicherer Weste zur Bucnmesse gehen muss, weil er Religionskritik übt, und kaum jemanden das stört. Nein, Meinungsfreiheit existiert nicht mehr eingeschränkt in diesem Land. Viele fragen sich, ob da legaler Widerstand genügt. Es ist schlimm, dies fragen zu müssen.

Gravatar: Jan Deichmohle

Noch wesentlich stärker als nichtlinke werden nichtfeministische Argumente, Themen und Fakten unterdrückt. Das hat Tradition. Erste klagen finden sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Esther Vilar wurde auf einer Damentoilette von Feministinnen zusammengeschlagen, mit Morddrohungen bedacht, die sich auch gegen ihr Kind richteten, was sie zur Emigration zwang. Ihr Kind ist zum Engländer aufgewachsen. Seitdem wurden grundsätzliche Feminismuswiderlegungen jahrzehntelang unterdrückt, verheimlicht, verspottet.
Beweise finden sich in folgenden Büchern:
http://www.aavaa.de/sachbuch/Die-Genderung-der-Welt
Weitere Kapitel mit Beweisen für Manipulation, Unterdrückung und Zensur finden sich in:
http://www.nexx-verlag.de/?product=kultur-und-geschlecht-feminismus-grosser-irrtum-schwere-Folgen
Analyse feministischer Zensur und Unterdrückung Andersdenkender:
http://www.amazon.de/s/url=search-alias%3Ddigital-text&field-keywords=Deichmohle+Ideologiekritik+Feminismus+Mann
Etablierte Medien besprechen sie nicht, damit sie in der Wahrnehmung völlig untergehen. Noch vor kurzem gab es Drohungen gegen Männerkongresse, die nur mit Leibwächter besucht werden konnten.

Weshalb gibt es öffentliche Wahrnehmung von Anschlägen, Drohungen, Zensur und Unterdrückung erst, wenn es Konservative, gemäßigte Rechte trifft, die auch andere Themen wie Flüchtlinge oder Eurokrise haben? Das liegt an einer teils angeboren, teils zivilisatorisch verankerten, teils vom Feminismus radikalisierten schiefen Wahrnehmung, die uns Frauen bevorzugen, Männer schon in der Wahrnehmung benachteiligen läßt, und an biologischen Mechanismen, die es Männern verbieten zu klagen, wogegen Frauen auch bei unberechtigten Klagen, die nur wirrer Ideologie entspringen, sofort kavaliersmäßig geholfen wird. Beweise: siehe die genannten Bücher.

Es ist wichtig, die sehr viel länger und stärker durch Zensur, Schweigen, persönliche Diffamierung und Drohungen unterdrückte Feminismuskritik nicht zu übersehen, auch wenn das ein Tabuthema ist.

Denn die jetzigen Themen, die Linke unterdrücken, sind nur jüngst hinzugekommen. Die anderen Themen werden seit Jahrzehnten oder noch länger unterdrückt.

Gravatar: H.Roth

Wir dürfen vor dem linken Terror nicht einknicken, auch wenn er zunehmend lebensberohliche Ausmaße annehmen wird. Weiter so mit der Wahrheit, auch wenn Steine und Farbbeutel sie zu zermürben und zu übertünchen versuchen!

Für Ihre Blogbeiträge bin ich sehr dankbar, Herr Honekamp. Und ich schließe mich dem an, was Sie so treffend und schön in diesem Abschnitt auf den Punkt gebracht haben:
"Ich halte viel von christlicher Nächstenliebe und persönlicher Verantwortung, wenig von staatlich verordneter Nächstenliebe..." usw.

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