Pressekartell statt Pressefreiheit

Einer der Höhepunkte der Friedlichen Revolution 1989 war, als die Medien der Noch-DDR verkündeten, sie wollten in Zukunft nur noch die Wahrheit berichten.

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Das Vorbild dafür sollte die freie Westpresse sein. Ein Vierteljahrhundert später haben wir eine Medienlandschaft, die sich ihre Wahrheiten nach ihren ideologischen Präferenzen konstruiert. Natürlich kann man unter Freiheit auch verstehen, hemmungslos und ungeprüft voneinander abzuschreiben. Das ist es aber nicht, was die Bürger von den Medien erwarten. Die wollen immer noch neutrale, gut recherchierte, wahrheitsgemäße Nachrichtenübermittlung.

In den vergangenen Monaten tauchten immer wieder Meldungen auf, die den Anschein erweckten, die Deutschen hätten es sich angewöhnt, mit tausenden Euros spazieren zu gehen, um sie auf der Straße, in der Bahn, im Taxi oder im Altkleidersack zu verlieren, damit ehrliche Flüchtlinge sie finden und abliefern können.

Die jeweiligen Meldungen waren immer mit Fotos von den ehrlichen Findern garniert.

Dann kam Mitte März die Steigerung: „Syrer retten NPD-Politiker“, meldete die Frankfurter Rundschau. Das war kurz darauf überall im Land zu lesen und zu hören. Nur Bilder der Retter gab es diesmal nicht, auch keine Namen. Die Ersthelfer waren wie vom Erdboden verschluckt.

Dies weckte die Neugier des Autors Ramin Peymani, dessen aktuelles Buch „Spukschloss Deutschland“ gerade im Juwelen-Verlag erschienen ist.

Es war gar nicht schwer, die Wahrheit herauszufinden.

Peymani:

„Die Recherche dauerte nur einen Vormittag und hätte von jedem Journalisten mit Leichtigkeit geleistet werden können.

Ich war überrascht von der Bereitwilligkeit, mit der die von mir kontaktierten Vertreter der  beteiligten Einsatzkräfte sowie die Mitarbeiter der Behörden Auskunft gaben. Und so ist es offenbar abgelaufen: Zum Zeitpunkt des Unfallgeschehens am Morgen des 16. März 2016 befuhren auch zwei Busse mit Asylbewerbern der Erstaufnahmeeinrichtung in Büdingen die Bundesstraße 521. Einer der Busfahrer stieg aus, um am verunglückten Fahrzeug zu sehen, was getan werden könne. Er rief seinen Kollegen zu sich, um ihm zu helfen, den verunglückten Fahrer loszuschnallen und aus dem Auto zu befreien. Später stiegen auch einige Asylbewerber aus den Bussen und traten hinzu. Die Rundschau beruft sich in ihrer Darstellung von den syrischen Rettern auf einen Feuerwehrmann, der jedoch – wie er mir mitteilte – lediglich gehört hatte, wie ein Dolmetscher auf Befragen durch einen Sanitäter angab, der Fahrer sei losgeschnallt worden. Klar, wer sich auf die Rundschau einlässt, weiß woran er ideologisch ist. Dass aber die gesamte restliche Presse die Meldung ungeprüft übernahm, zeigt das ganze Dilemma des Meinungskartells. Dessen Vertreter betreiben vor allem dort einen Rechercheaufwand, wo es ihrem Weltbild nutzt. So wird eine künstliche Realität geschaffen, in der nur noch stattfindet, was die eigene Ideologie bestätigt.“

Klar ist, was mit solchen Meldungen beabsichtigt ist. Mehr als zweifelhaft ist jedoch, ob der Zweck auch erreicht wird. Wie Goethe sagen würde: „So fühlt man Absicht und man ist verstimmt“. Immer mehr Menschen durchschauen das Spiel und wenden sich ab.

Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wird dadurch immer bröckliger. Keine gute Voraussetzung, um Krisenzeiten gut zu überstehen.

Beitrag zuerst erschienen auf vera-lengsfeld.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sitting Bull

Herrlich zu sehen, wie immer mehr desselben zu immer mehr des anderen führt (über FORSA-Umfragen kann man ja nur lachen).
Die Recherche von Herrn Peymani wurde schon dem Umfeld berichtet, ob die es wollten oder nicht. Da glaubt auch nicht einer mehr an eine korrekte Presse. Es läuft, wenn auch langsam...
Bleiben Sie am Ball Frau Lengsfeld.

Gravatar: KritischeStimme

In Deutschland ist alles unter Kontrolle.Hierzulande befinden die Medien sich in nur wenigen Haenden,Deutschland hat das groeste europaeische Medienkartell.Grosse Medien setzen sich regelmaessig zusammen um die Strategie zu besprechen.Dementsprechend wenige regierungsunfreundliche Meinungen kann man in den deutschen Medien finden und umsomehr bashing Artikel ueber Russland,die Nation die die Hegemonietraeume Deutschlands im Wege stehen. Das Wort Luegenpresse kommt nicht so von ungefaehr.Die Medien welche zu sehr uebertreiben leiden unter einen grossen Leser/HoererSchwund.Besonders viel Unmut hat das Unterdruecken der unguenstigen Fluechtlingsnachrichten verursacht.
Der Ex-Frankfurter Allgemeine-Zeitung-Journalist Udo Ulfkotte bestätigt Lafontaines CIA-Aussage (22/2/2016) in seinem Buch "Gekaufte Journalisten".
Neu im Selbrund Verlag: ARD & Co. - Wie Medien manipulieren
Im ersten Band der Reihe „ARD & Co.“ beschreiben 17 Autoren und Autorinnen in verschiedenen Beiträgen Beispiele und Strukturen von zielgerichteter Informationsvermittlung und Manipulationen aus den letzten Jahren.

Gravatar: Karin Weber

Ich würde nicht sagen, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft bröckliger wird, sondern das immer mehr Bürger die Seite wechseln und sich von diesem verkommenen Staat abwenden.

Im Prinzip machen die Siedler uns das doch vor. Die sind gegenüber der Justiz, Polizei und staattlichen Strukturen (und den deutschen Bürgern sowieso) vollkommen respektftrei. Von zu Hause wissen die, dass sie "von oben" sowieso einen Arschtritt bekommen, weswegen sie sich grundsätzlich so gegenüber ihrer "Obrigkeit" verhalten. Genau das wird hier in Deutschland von denen adaptiert und ich gehe sogar soweit zu sagen, dass die immer größer werdende Kluft zwischen Altlastenpolitik und Bürgern in unserem Land zu genau solch einer gleichen Reaktion bei den autochthonen Deutschen führen wird.

Die Presse als solches schreibe ich für Deutschland ab. Es wird sicherlich hier und da in Behörden Stützkäufe geben, aber im Ganzen wird das den Niedergang/Rückang der Auflagen nicht aufhalten. Die Bürger leben zwar mit der Lüge, aber dafür bezahlen wird auf Dauer niemand mehr. Selbst wenn die Medien unerwartet - wie damals DDR 1 und DDR 2 - umschwenken würden, es wäre nicht glaubhaft und der Bürger würde das auch so interpretieren und bewerten.

Glauben kann man nur der eigenen Familie, denn die haben keinen Vorteil davon, wenn sie nicht die Wahrheit vermitteln würden. Jeder anderen Person muss man erst mal unterstellen, dass sie nicht die Wahrheit sagt und damit seine Interessen umsetzen möchte. Insofern wird es schon eine Verschiebung im "Miteinander" der Bürger geben.

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