Totalitarismus ist das Streben nach vollständiger Vereinheitlichung der Gesellschaft im Sinne eines einzigen, unhinterfragbaren Prinzips. Eine freie Gesellschaft erkennt man daran, dass man nur durch eine Tür treten muss und schon gelten ganz andere Spielregeln und wenn ich diese Spielregeln nicht akzeptieren möchte, dann trete ich nicht durch diese Tür.
Ohne Zweifel sind Menschen schon von ihrer Veranlagung her sehr unterschiedlich. Denken, Fühlen, Handeln, Bedürfnisse sind schon durch die Genetik in unterschiedliche Richtungen vorgeprägt. Durch unterschiedlichste biographische Einflüsse werden diese Unterschiede noch größer, so groß, dass für Menschen die Bedürfnisse und Wünsche anderer Menschen kaum noch emotional nachvollziehbar oder sogar suspekt sind. Aus dieser Unterschiedlichkeit ergibt sich das Potential zum Konflikt. Die Lösung dieses Problems besteht in der sozialen Ausdifferenzierung, dem Recht auf freiwilliger sozialer Trennung.
Es werden jeweils jene Menschen zusammenfinden, die ähnliche Vorlieben, Bedürfnisse, Abneigungen und Ziele besitzen und diese sozialen Gruppierungen werden sich aufgrund dieser gemeinsamen Basis auf unterschiedliche Regeln einigen. Wem diese Regeln nicht passen, schnürt sein Bündel und geht oder meidet von vornherein diese Gruppierung. Dies kann jedoch nur funktionieren auf der Grundlage des Antiaggressions- und das Eigentumsprinzip. Keine Gruppe hat das Recht in die Lebenswelt der anderen Gruppe durch Repressionen einzugreifen, solange die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe freiwillig ist und das Recht sie auch wieder zu verlassen gewährleistet ist. Das Eigentumsrecht bedeutet, dass jeder seinen Lebensstil selbst finanzieren muss. Die Problemlösung in kleinen auf freiwilliger Zugehörigkeit beruhenden Gruppierungen ist letztlich nichts anderes als die konsequente Umsetzung der Subsidiarität.
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Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Liberalen Instituts Denken für die Freiheit
Kommentare zum Artikel
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Ja stimmt. Dies macht allerdings klar, daß unsere heutige Gesellschaft einige Symptome einer wachsenden Vereinheitlichung trägt. Unsere seit Jahrzehnten währende intellektuelle Trägheit führt in Richtung eines Zustands der amtlich aufoktroyierten Zwangsdankbarkeit und eine Mentalität der mitlaufenden Denunziation à la "Schöne Neue Welt".
Grüße
Horatio Nelson
Danke für diesen guten Beitrag. Und übersehen wir nicht, dass die "freie Welt" auch von innen bedroht wird: durch einen Verfassungstotalitarismus ("Verfassung" als Weltanschauungsdokument), einen Modernisierungstotalitarismus u.ä.