Pegida, die Demonstrationen und die Demokratie

Eine besonders üble Rolle spielt die Demonstrations-Berichterstattung der Medien. Hier ist die Berichterstattung von der einseitigen Mainstream-Linie der Redaktionen bestimmt. Das merkt man insbesondere dann, wenn Konservative, Bürgerliche, Christen einmal doch demonstrieren.

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Pegida wird wohl keine dauernde Bedeutung haben. Ebensowenig wie Attac oder Occupy oder viele andere Demonstrations-Organisatoren, die in den letzten Jahren über die Straße und nicht über demokratische Entscheidungs-Mechanismen Politik machen wollten. Dennoch löst der jüngste Wiener Pegida-Aufmarsch einige mehr als besorgte Anmerkungen aus.

Im Einzelnen:

1.    Seit jeher sind Demonstrationen meist eine Sache der radikalen Linken. Besonders häufig ist das der Fall, wenn es dabei zu Gewalt und Gesetzesverletzungen kommt. Aber keine Kundgebung sagt etwas über die Repräsentativität der vertretenen Positionen aus. Viele Aufmärsche versuchen sogar bewusst zu übertünchen, dass man in der Bevölkerung eigentlich in der Minderheit ist. Relevant sollten daher in einer Demokratie nur ordentliche Abstimmungen sein – möglichst direktdemokratische. Alles andere ist ein Schritt zurück zum Faustrecht.

2.    Eine besonders üble Rolle spielt die Demonstrations-Berichterstattung der Medien. Denn selbst wenn diese nicht massiv linkslastig sind, finden dort Demonstrationen von ein paar Tausend Menschen immer weit mehr Echo und Platz als seriöse Meinungsumfragen, obwohl nur diese die Stimmung der gesamten Bevölkerung objektiv zeigen können. Das hängt natürlich auch mit der medialen Lust an dynamischen Bildern zusammen. Das hat aber in einer Demokratie bedenkliche Folgen. Denn die Medien motivieren damit geradezu zu lautstarkem oder auch gewalttätigem Agitieren statt zu sachlichem Argumentieren und Entscheiden.

3.    Bei vielen Medien ist die Berichterstattung aber darüber hinaus auch von der einseitigen Mainstream-Linie der Redaktionen bestimmt. Das merkt man insbesondere dann, wenn Konservative, Bürgerliche, Christen einmal doch demonstrieren: Die (in die Millionen gehenden!) Kundgebungen französischer und spanischer Lebensschützer oder der amerikanischen Tea Party werden nur ganz knapp gemeldet und jedenfalls sofort wieder vergessen. Wenn viel kleinere linke Gruppen demonstrieren, wird hingegen immer versucht, das dabei Verlangte zum allgemeinen Volkeswillen hochzujubeln.

4.    Dass die Wiener Polizei jetzt einem angemeldeten Pegida-„Spaziergang“ nicht zu seinem Recht gegen blockierende Gegendemonstranten verholfen hat, ist bedenklich. Aber es ist irgendwie verständlich, dass man Gewaltaktionen möglichst verhindern will. „Ultra posse nemo tenetur“ würden Juristen dazu sagen. Was nicht geht, geht halt nicht – auch wenn es letztlich einen Sieg der Gewalt bedeutet.

5.    Noch viel bedenklicher und beschämender für die Polizei ist aber, dass sie die angemeldete Pegida-Kundgebung angesichts der Gegendemonstration dann kurzerhand für aufgelöst erklärt und dass sie daraufhin auch gegen Pegida-Teilnehmer rechtlich vorgeht. Das ist ein Skandal. Das zeigt, dass die „Behörde“ (=Polizeipräsident Pürstl) diesmal alles andere als objektiv agiert hat.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas

http://aufklaerung-statt-ressentiment.com/category/allgemein/
Unter diesem Link ist ein Aufruf einer im Besitz der absoluten Wahrheit befindlichen Elite zu lesen, den sich möglichst niemand entgehen lassen sollte. Die Verfasser haben erkannt: PEGIDA ist so ziemlich das gefährlichste auf der Welt, noch vor dem Verband der Kleingärtner und Kleintierzüchter.

Gravatar: Jürgen Zumpe

Der rote Baron von Leipzig, Burkhardt Jung (SPD), muss leeeiiiider die Legida am 09.02.2015 verbieten, weil ihm angeblich das sächs. Innenministerium nicht genügend Polizeibeamte zum Schutz der Bürgerrechtler gegen den linken Mob zur Verfügung stellt. Er heuchelt: "Ich muss zur Kenntnis nehmen, dass in Sachsen offenbar Polizeinotstand herrscht und es nicht möglich ist, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten."

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_72812786/leipzig-untersagt-legida-demonstration-am-montag.html

Im Endeffekt hoffen doch die Bonzen, dass die Linken den Bürgerrechtlern die Schädel einschlagen, damit sie ihre Macht erhalten bleibt. Am besten klappt das doch, in dem man den Bürgerkriegsteilnehmern die Arena zur Verfügung stellt und die störende Polizei fernhält. Da arbeiten Landes- und Kommunalpolitiker parteiübergreifend Hand in Hand zusammen.

Ergänzendes Material zum Selbststudium:
http://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/stell-dir-vor/

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