Offener Brief an die Zeit-Redaktion

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Wissenschaftler, Publizisten und Blogger kritisieren die Diffamierung von Feminismuskritikern. Am 09. Januar 2014 haben der Wirtschaftswissenschaftler Günter Buchholz, der Medienwissenschaftler Arne Hoffmann und ich einen Offenen Brief an den Deutschen Presserat veröffentlicht. In dem Brief prangern wir die einseitige Berichterstattung der bundesdeutschen Leitmedien zur Gleichstellungspolitik an. Wir plädieren darin ferner für eine ausgewogene Berichterstattung zu dem genannten Thema und erinnern an die fundamentalen Prinzipien der journalistischen Arbeit.

Seit der Veröffentlichung des Offenen Briefes an den Deutschen Presserat hat sich in der Berichterstattung zur Gleichstellungspolitik und zu verwandten Themen wie Feminismus, Gender Mainstreaming und Gender Studies nichts verändert. Kritische Stimmen zur Gleichstellungspolitik kommen in den Leitmedien äußerst selten vor. Es werden falsche Informationen verbreitet (z.B. die längst als falsch erwiesene Behauptung von einem 23prozentigen Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen). Kritiker der Gleichstellungspolitik und des Feminismus werden diffamiert und in die rechte Ecke gestellt. So beispielsweise in dem Zeit-Artikel von Christina Schildmann  und Anna-Katharina Messmer „Vom Zorn abgehängter Männer. Im Internet wie im Feuilleton suhlen sich rechte Meinungskrieger in ihren Ressentiments. Ein Gegenangriff“.

Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Offenen Brief an die Zeit-Redaktion zu schreiben. Zu den Unterzeichnern gehören neben mir Prof. Günter Buchholz und Lucas Schoppe. In dem Brief heißt es u. a.:

„Gleich zu Beginn schreiben die Autorinnen davon, dass Männer sich – wie Schweine – in Ressentiments „suhlen“ und – wie Affen oder Steinzeitmenschen – zu „Horden“ zusammenschließen würden, um gezielt auf Einzelne loszugehen. Dafür liefern die Autorinnen selbstverständlich keinen Beleg, aber sie präsentieren ihre politischen Gegner, wie in einem Grundakkord, pauschal als aggressive, tierähnliche Wesen.

Das ist kein begrifflicher Ausrutscher. Auch im weiteren Verlauf des Textes gestehen sie Menschen – Männern – nicht zu, dass sie Gründe und Argumente für ihre Positionen haben könnten. Stattdessen unterstellen sie ihnen rundweg, und immer wieder, Wut und Zorn. Da die De-Humanisierung der politischen Gegner und ihre Präsentation als wilde, emotionsgeleitete, irrationale tierische Wesen offen erkennbar ein Grundprinzip des Textes ist, verstehen wir nicht, wie so etwas in Ihrer Zeitung erscheinen konnte.

Zivile Empathie verweigern die Autorinnen den so angegriffenen Männern regelrecht demonstrativ. Selbst Vätern beispielsweise, die schlicht aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit nicht für ihre Kinder sorgen dürfen, gestehen sie nicht zu, sich – ebenso wie ihre Kinder – tatsächlich in einer bedrückenden, leidvollen Situation zu befinden. Stattdessen unterstellen sie ihnen wie anderen Männern blind, alle Unzufriedenheit mit der eigenen Situation resultiere aus einem „Gefühl der Entmännlichung“, dem „Verlust einer sicheren Ordnung“: Ein Mann, der leidet, leidet in der Vorstellung der Autorinnen allein unter einem Herrschaftsverlust.“

Der ganze Offene Brief kann hier gelesen werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dr. Bruno Köhler

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„Ich glaube, ein Mann will von einer Frau das Gleiche, wie eine Frau von einem Mann: Respekt.“
Clint Eastwood

Gravatar: Michael Schneider-Flagmeyer

Wie wehrt man sich als Mann ganz persönlich gegen die Auswüchse der Ideologie des Feminismus. Hier ein Beispiel:
Vor Jahren hatte ich in der Stadt Neunkirchen im Saarland beruflich zu tun und da, wo ich parken musste, waren nur "Frauenparkplätze" vorhanden. Ich parkte dort und zahlte meinen Opulus. Sofort kam eine Hostesse und es entwickelte sich folgender Dialog:
"Sie dürfen hier nicht parken, diese Plätze sind nur für Frauen."
"Und wo sind die Plätze für Manner?
"Die gibt es nicht."
"Passen Sie gut auf, junge Frau. Ich gehe jetzt und komme in einer Stunde wieder. Sollte dann ein Strafzettel an meiner Windschutzscheibe haften, dann werde ich Sie, die Frauenbeauftragte und den Oberbürgermeister wegen Sexismus und ungleicher Behandlung der Bürger vor dem Gesetz verklagen. Und ich werde dazu - wenn nötig - bis zu den europäischen Gerichten gehen. Und jetzt schreibe ich mir Ihren Namen auf. Teilen Sie dieses Ihren Vorgestzten im Rathaus mit."
Als ich wiederkam war natürlich kein Strafzettel an meiner Windschutzscheibe und einige Zeit später waren auch die Frauenparkplätzte verschwunden. Mit Sicherheit war ich nicht der einzige Mann, der sich gegen diese Diskriminierung gewehrt hatte.
Aber, die Männer müssen langsam wach werden und den Kampf gegen diese Diskriminierungideologie nicht alleine berherzten Frauen überlassen.

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