Nr. 1 mit Nebenwirkungen

Das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) veröffentlichte kürzlich die Nachricht, dass im kommenden Jahr die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern zur wichtigsten Quelle der Stromversorgung Deutschlands vor dem bisherigen Spitzenreiter Braunkohle aufsteigen könnte.

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Derlei Rekordrhetorik täuscht allerdings darüber hinweg, welchen Preis die Bürger dieses Landes für das politisch induzierte Wettrennen der Energieträger zahlen müssen. Vergleicht man nämlich die Effizienz der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern ganz gleich welcher Art, dann zeigt sich, wie problematisch diese Art der “Tonnenideologie” in der deutschen Energiepolitik ist. Für die Erzeugung einer einzigen MWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern ist eine mehr als doppelt so hohe Anlagenkapazität vorzuhalten als für die Umwandlung einer MWh Strom aus dem fossil-nuklearen-Stromerzeugungssystem. Während von Kohle, Gas und Kernenergie zusammen eine jährliche Anlagenauslastung von durchschnittlich knapp 4800 Stunden erreicht werden konnte, liefen die Ökostromanlagen im Durchschnitt gerade einmal knapp 1800 Stunden pro Jahr.* Folglich erfordert der wachsende Stellenwert der Erneuerbaren Energieträger bei der Stromerzeugung ein Mehrfaches von Investitionen, das angesichts der hohen notwendigen EEG-Vergütung nicht durch Einsparungen im Bereich der laufenden Kosten kompensiert wird. Die gute Nachricht des IWR ist daher in Wahrheit eine Hiobsbotschaft, in der nicht einmal im Kleingedruckten ein Hinweis auf die negativen Nebenwirkungen zu finden ist.

* Quellen: BDEW (2011): Daten zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energieträgern (www.bdew.de/internet.nsf/id/DE_Erneuerbare-Energien); BMWI (2012): Energiedaten (www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energiedaten/energietraeger.html).

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