Niedrige Ölpreise: Wegbereiter der nächsten R

Die Überschrift ist eigentlich ein Widerpruch. Der Widerspruch löst sich auf, wenn man die derzeitige geringe Investitionsbereitschaft der Ölkonzerne in der jetzigen Niedrigpreisphase ins Blickfeld nimmt. Darauf wies in einem kürzlichen Interview der Chef der internationalen Energieagentur (IEA) hin.

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Ausgangspunkt für die IEA sind folgende Entwicklungen:
- die weltweite Öl-Förderrate ("Peak Oil" Phänomen) und
- die weltweiten Ölreserven werden sinken.
Diese Abwärtstrends im Ölangebot könnten die Weltwirtschaft in eine kritische Rezession bringen, gepaart mit einer Ölpreisentwicklung, die die Preisspitzen vom Juni letzten Jahres in den Schatten stellen könnte.

Und noch ein Weiteres kommt hinzu: die geringe Verfügbarkeit von Alternativen zum Öl:
- die technischen (Antriebs-) Alternativen sind nicht vor
  2020 flächendecked verfügbar
- die unkonventionellen Öle (wie Ölsande etc.) sind erst   
  ab einem Barrelpres von 60-80 $ wirtschaftlich förderbar.
Das zum Ölangebot.

Die größte Nachfrage kommt aus dem Verkehrsbereich (ca. 60%). Knappheits- und Preisprünge im Ölsektor treffen als erstes den Individualverkehr und die Transportwirtschaft und damit fast die gesamte Wirtschaft. Das findet kaum Widerhall in der Tagespolitik. Warum? Es dreht sich weiterhin um das Klima, mit der Folge, dass die Verkehrspolitik sich nicht um die Ressourcen kümmert, sondern um die leidigen CO2-Reduktionen  - trotz des geringen Emissionsanteils (gute 20%) des Verkehrs.

Was ist zu tun? Wir brauchen einen integrierten "Marshallplan" für unsere Mobilität, der mit entsprechendem Mitteleinsatz z.B. in 10 Jahren eine ölfreie Mobilität erreicht, eine Vision??

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gérard Bökenkamp

Mir ist ein Punkt nich klar: Inwieweit kann ein "Marshallplan" etwas erreichen, was durch den normalen Preismechanismus nicht zu erreichen ist. Die technischen Grenzen, also dass bestimmte Technologien erst in einem bestimmten Zeitraum verfügbar sind, gelten doch für einen solchen Plan genaus wie für die Privatwirtschaft.
Das, was technisch möglich ist, könnte ja auch die Privatwirtschaft umsetzen. Wenn die Nachfrage etwa aufgrund des steigenden Ölpreises nach Autos mit hohem Ölverbrauch steigt, besteht ja der Anreiz bei den Automobilherstellern im Rahmen des technisch möglichen, Autors zu produzieren, die weniger verbrauchen.
Also, wo wäre da die Anpassung, die ein solcher Gesamtplan erreichen kann, die nicht auch der Markt erreichen könnte?

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