Nichts dazugelernt – Equal Pay Day weiter falsch

Die Unstatistik des Monats ist der sogenannte „Equal Pay Day“, dieses Jahr der 19. März. „Bis zu diesem Tag hätten Frauen hierzulande über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um das Jahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu bekommen“ (Die Zeit vom 17. März 2016, Artikel „Männer wollen das doch auch“).

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Dieses Datum resultiert aus zwei Überlegungen. Erstens verdienten Frauen im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer. Und wenn Frauen dann zweitens 22 Prozent länger arbeiteten als Männer, hätten sie am 19. März das Jahreseinkommen der Männer erreicht.

Beide Überlegungen sind falsch. In gegebenen Berufen verdienen Frauen nicht 22 Prozent, sondern um die 5 Prozent weniger als Männer. Das ist zwar gleichfalls ungerecht, aber weit weniger extrem. Die 22 Prozent resultieren vor allem daraus, dass Frauen häufiger in schlecht bezahlten Berufen und in Teilzeit arbeiten. Dieser Sachverhalt wird in vielen Medien irreführend dargestellt.

Aber auch wenn man die 22 Prozent Minderverdienst als korrekt akzeptiert, bleibt der Equal Pay Day falsch. Denn dann müssten Frauen nicht 22 Prozent, sondern 27 Prozent länger arbeiten, um das Einkommen der Männer zu erreichen. Und 27 Prozent der durchschnittlich 220 Arbeitstage eines Jahres erreicht man erst am 4. April (bei zwei Urlaubstagen pro Monat). Darauf hat die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV) bereits vor Jahren hingewiesen, aber anscheinend ist dieser Fehler nicht auszurotten. Um ein extremes Beispiel zu nehmen: Wenn ein Mann 100 Euro am Tag verdient und eine Frau nur 50 Euro, dann muss die Frau nicht einen halben, sondern einen ganzen Tag länger arbeiten, um auf den gleichen Verdienst zu kommen.

Welches Datum ergibt sich also ohne die beiden Fehler? Bei 5 Prozent weniger Verdienst fällt der Equal Pay Day 2016 auf den 20. Januar, den Todestag der amerikanischen Schauspielerin Audrey Hepburn. Bis dahin hätte Frau Hepburn aber wohl schon mehr verdient als der durchschnittliche amerikanische Mann im ganzen Jahr…

Beitrag zuerst erschienen auf rwi-essen.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Michael Baleanu

@Hans Georg
"Also haben sie auch weniger Geld im Beutel."

Auch das ist eines der unausrottbaren Mythen. Dabei haben sogar feministisch validierte Quellen eindeutig nachgewiesen, Zitat:
"Frauen sind global für 70 Prozent (in Deutschland und Österreich sogar 72, in den USA 73 Prozent) aller Konsumausgaben verantwortlich. Sie geben jährlich 12 Billio­nen US-Dollar aus – bis 2014 wird dieser Wert auf 15 Billionen US-Dollar klettern. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle BCG-Studie, für die das Beratungsunternehmen 12.000 Frauen aus 22 Ländern befragte."

Quelle: http://www.bcg.de/media/PressReleaseDetails.aspx?id=tcm:89-42750

"Frauen regieren die Welt!" hat sogar Cicero gesungen.

Diejenigen, die die Welt regieren, müssen natürlich nicht arbeiten. Sie lassen arbeiten. Sie lassen auch all diejenigen, die die weibliche Muse, genannt Statistik niemals verstanden haben, daran glauben, dass sie weniger als ihre Geldbeschaffer verdienen.

Um die Statistik zu verstehen, braucht man ein gut durchblutetes Hirn. Wenn sich allerdings jemand mitten im Balztanz befindet, dann wird sein Hirn nicht mehr so richtig durchblutet.

Es wäre schön, wenn die Gender Studies-Forscher durch Reflexion, Zitieren und Dekonstruktion, diesen anatomischen Einfluss erforschen würden, um den feministisch-statistischen Aussetzer fundiert zu erklären.

Gravatar: Michael Gäse

... und auch Sie irren ein wenig (5 %). Nach dem Arbeitsentgeldgesetz ist eine unterschiedliche Bezahlung verboten. Da eine auch nur 1 % Schlechterbezahlung von Frauen auf Grund des Geschlechtes eine Klagegrund darstellt, wäre es ein leichtes, gerichtlich dagagen vorzugehen.

Denn in diesen wunderbaren Destasi Vergleichen werden im Grunde Äpfel mit Melonen verglichen.

Ein Unterschied läßt sich nur messen, wenn eminend wichtige Faktoren, wie Zeitarbeit, Sonderschichten, Berufserfahrung und natürlich die Ausfallzeit für Kinder nicht berücksichtigt, kommt Ihr unterschied von 5 % raus.

Tatsächliche verdienen sehr viele Menschen unterschiedlich, trotz gleicher Arbeiter. So ist der Stundenlohn in West anders als in Ost. Aber es gibt auch ein Nord - Süd gefälle. Das betrifft Männer wie Frauen, nur so am Rande.

Die GPG Propheten betrügen seit jahrzenten. Nicht nur weil diese Harlunken die unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern unberücksichtigt lassen. Sie zeigen damit auch ganz offen und eindeutig, daß viele ihrer verschleuderten Steuermilliarden in sinnfreie Projekte geflossen sind.
Aber es wurden immerhin zahlreiche Arbeitsplätze in der Stön- und Fördermittelindustrie geschaffen - das fördert den Konsum.

Außerdem wurden Transferleistungen, wie Unterhalt, nicht berücksichtigt. Für Frauen, die meistens Nehmer sind, ist das keine Einnahmequelle und für Männer Hobby. Es wird in der Gesamtsumme auch nicht berücksichtigt.
Es gibt auch eine Statistik über das Nettoeinkommen eines Haushalt, was zum Bestreiten des Lebensunterhalts zur Verfügung steht. Dieses wäre natürlich wesentlich Aussage kräftiger. Sie können sich denken, warum das nicht groß veröffentlicht wird.
Fazit:
Dieser ganze Gender Lohnlückenbetrug ist eine Abzockmasche von Feministinnen ohne Leistung eine ewige Einnahmequelle zu haben.

Gravatar: ropow

In einer Marktwirtschaft wäre dieses, vom Statistischen Bundesamt jeweils über alle Berufe gemittelte 22% niedrigere Durchschnittseinkommen von Frauen gegenüber Männern keine geschlechtsspezifische Diskriminierung, sondern vielmehr ein marktkonformer Wettbewerbsvorteil für Frauen. Da daraus aber realiter niemand einen Nutzen zu ziehen vermag zeigt schon, wie unlogisch und dämlich dieses Konzept des „Equal Pay Day“ ist.

Was diese Kampagne antreibt, ist natürlich nicht der „geschlechtsspezifische Entgeltunterschied“ durch schlechtere Bezahlung von Frauen bei gleicher Qualifikation und Leistung, der per Gesetz und Tarifverträge ohnedies kaum mehr existiert, sondern der Wunsch diesen „Gender Pay Gap“ durch monetäre Aufwertung typischer Frauenberufe zu schließen - also Berufe ausschließlich deshalb finanziell besser zu stellen, weil sie überwiegend von Frauen ausgeübt werden. Das widerspricht zwar dem Grundgesetz, aber davon hat man sich bei der Frauenquote ja auch nicht weiter stören lassen.

Gravatar: Hans Georg

Es liegt im Interesse einer kleinen Clique von Hardcore-Feministen und ihrem demuetigem Anhang, Journalisten von der Zeit etwa, dass diese Luege bestehen bleibt. Es wird auch unterschlagen, dass Frauen oft nur Halbtags arbeiten und wesentlich weniger bereit sind Ueberstunden zu machen. Also haben sie auch weniger Geld im Beutel.
Diese Dinge aber zu benennen hiesse die Luege des Feminismus und der Frauenbenachteiligung offen zu legen.
Interessant ist aber, dass - wo man auch hingeht- ueberall "Frauengeschaefte" zu sehen sind, Parfuem, Schuhe, Klamotten, Schmuck, alles Dinge die sich Frauen kaufen (obwohl sie angeblich weniger Geld haben). Diese Dinge werden oft genug von ihren maennlichen Begleitern, Freunden, Ehemaennern, Teilszeitliebhaber ect. bezahlt. Das heisst, der Mann arbeitet und die Frau geniesst.. Es sei den Frauen gegoennt, aber dann den gegen den gleichen Mann einen feministischen Luegenkrieg fuehren, das ist die Unverschaemtheit.
Im uebrigen sollte bekannt sein, dass die "Zeit" das Sturmgeschuetz der Feministen ist, und zwar ein ganz schweres. Alles was in dieser einstmal serioesen Zeitung steht, muss mit spitzen Fingern betrachtet werden. In solchen Pressemitteilungen versteckt sich dann der Begriff "Luegenpresse·".

Gravatar: Stephan Achner

"Nichts dazugelernt ..." . Seufz - so sind sie halt, die Menschen, wenn auch zum Glück nicht alle. Dieses "Equal Pay Day"-Thema ist ein offensichtlich unausrottbarer Irrtum vor allem der Mainstream-Presse.

Aber man kann sich damit trösten, dass es populäre Irrtümer gibt, die schon Jahrtausende Bestand haben. So beispielsweise "Eva hat im Paradies von einem Apfelbaum gepflückt":
"Wie aus diesem Baum, "der in der Mitte des Gartens steht", ein Apfelbaum geworden ist, weiß niemand so genau. Der Autor dieser Bibelstelle hat sicher kaum an einen Apfelbaum gedacht - die gab es nämlich im Nahen Osten damals nicht. Viel wahrscheinlicher wäre ein Feigenbaum ...". Mehr davon im Buch "Lexikon der populären Irrtümer" von - natürlich - Prof. Dr. Walter Krämer. Sehr lesenswert.

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