Mythbust: Sport macht nicht schlank

Ich liebe Mythen. Dass Sport schlank macht, ist so ein Mythos. Körperliche Leistungsfähigkeit ist zwar eine Facette des Überbegriffs “Gesundheit”, aber man kann den Kilos nicht sprichwörtlich davonlaufen.

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Ich habe nie die Sendung «The Biggest Loser» gesehen, aber immer wenn ich zufällig dort reinzappe, dann sehe ich fette Menschen, die sich bewegen und dabei schwitzen. Sie machen scheinbar Sport. Einige der Teilnehmer nehmen sogar ab, aber das liegt nicht am Sport, sondern an der Ernährung. Im “British Journal of Sports Medicine” bezeichen 3 renommierte Wissenschaftler die Behauptung, man könne mit Sport abnehmen, als gefährlichen Mythos.“Übergewichtige Menschen müssen kein bisschen Sport machen, um abzunehmen, sie müssen einfach weniger essen”, heißt es dort.

Man kann eben nicht essen, was man will, wenn man Sport macht. Inzwischen sind 60% der Deutschen zu fett. Jetzt, wenn die Sonne wieder scheint, wird das krasse Ausmaß bildlich sichtbar: Überall in den Städten schwabbelt es. Für einen BigMac mit Pommes muss man zum Beispiel 80 Minuten Joggen, wenn man die aufgenommenen Kalorien wieder verbrennen will. Aber wer macht das schon? Selbst für ein mageres Putenbrustfilet mit 240 Gramm müsste man 20 Minuten Joggen. Kommen jetzt noch Alkohol, Naschereien oder andere Mahlzeiten hinzu, dann müsste ma quasi von früh bis spät Sport machen.

Wer Sport macht, verbrennt Kalorien und das hilft bei der Gewichtsregulierung. Der Haupteffekt von Sport ist aber das Wohlbefinden sowie die Gesundheit. Sport stärkt den Körper von innen und außen. Wer abnehmen will, sollte auf eine Kombination aus Sport und einer anderen Ernährung setzen. Wer dickmachenden Fraß mit Sport aufwiegt, wird tendenziell sogar zunehmen.

Bodybuilder kennen das Problem: Zunehmen (durch Muskelaufbau) ist schwieriger, als Fettabbau. Und das halten einer Muskelmasse bei gleichzeitigem Abbau des Körperfettanteils (Bodyforming) ist ebenfalls ziemlich schwierig. Wer ohne Sport abnimmt, wird zunächst Muskelmasse verlieren. Auch deshalb ist der Sport so abartig wichtig.

Beim Sport verbrennt der Körper schnell verfügbare Energie und füllt seine Speicher danach wieder auf, damit er nicht an die Reserven muss, denn unser Körper ist ja nicht so blöd, wie diejenigen, die drin stecken.Es kann also Sinn machen, die Aufnahme der Makronährstoffe wie Protein, Fett und Kohlenhydrate zeitlich gezielt zu steuern. Nach dem Sport ist Zucker (Kohlenhydrate) tabu, aber ein z.B. Apfel (Fructose) vor dem Sport wirkt wahre Wunder. Sport macht nur dann Sinn, wenn man sich gesund und bewusst ernährt.

Liebe Mythengläubige: Wer sich mit Müll vollstopfen will, süchtig nach Zucker (in fester und flüssiger Form) ist und eine Wampe, so breit wie ein Bagger, vor sich herschiebt, kann sich den Sport sparen. Ich sehe ein Normalgewicht nicht als Folge von Sport sondern ist sehe den Sport als Folge des Normalgewichtes. Sich zu bewegen ist das natürlichste der Welt! Das machen wir Menschen schon seit der Steinzeit. Vielleicht auch schon davor.

Beitrag erschien auch auf: pinksliberal.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.Roth

Wer sich nach einer Stunde Qual im Fintessstudio, anschliessend mit einer reichhaltigen Zwischenmahlzeit belohnt, hat wenigstens den guten Appetit dem Sport zu verdanken.
Mit der entsprechenden Masse auf den Gelenken, ist Sport sogar schädlich, außer man geht schwimmen.
Auf jeden Fall hilft Sport, ein besseres Körperbewußtsein zu bekommen, Stress abbzubauen und schafft "Erfolgserlebnisse". Entscheidend für das Abnehmen ist nur die Menge der Kalorien, egal ob man 200 Gramm Erdnüsse, oder stattdessen drei Tafeln Schokolade, oder 5 Liter Buttermilch, oder 12 kg Gurken am Tag zu sich nimmt.

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