Muss man Freiheit begründen?

Mit dieser Frage hat sich der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Roland Vaubel beschäftigt – Freiheit ist nicht der ursprüngliche Naturzustand der Menschheit – Aber sie ist im gemeinsamen Interesse der einzelnen Menschen – Das klassische Freiheitsziel entspricht dem Selbstbestimmungsprinzip – Wie dieses Ziel zu begründen ist – Was ist das größere Problem: der Fehlanreiz bei den Regierenden oder das Unwissen der Bürger? – Je mehr Menschen an einer Entscheidung beteiligt sind, desto schlechter sind sie informiert – Die unabsichtliche Nützlichkeit

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Das Streben nach Freiheit ist uralt, und das Streben nach Freiheit bleibt ewig jung. Freiheit  zu unterdrücken, leider ebenso. Sie als selbstverständlich zu nehmen, wenn man sie hat, und sie nicht zu verteidigen, wenn ihr Gefahr droht, ebnet der Unterdrückung den Weg. Deutschland befindet sich schon seit Jahren auf diesem Weg.  Im Drang zu vieler Bürger nach mehr Staat und umfänglicher (auch sozialer) Sicherheit wird immer mehr Freiheit zu Schanden geritten und kommt auf schleichende Weise abhanden. Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. Stets ist die Freiheit gefährdet, daher ist sie ständig zu verteidigen. Was wir in Deutschland an Freiheit noch haben, ist längst weniger, als wir an Freiheit schon einmal hatten. Aber Freiheit ist notwendig. Das bedarf der Begründung.  Bitte hier weiterlesen

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner N.

@ Die Freiheit nehm ich mir. Ich bin doch nicht blöd. 31.08.2019 - 12:19
In der Tat, alle Ideologien verteilen bestimmte Freiheiten und Beschränkungen. Jedoch, lediglich die relative „politische Freiheit“ zu begründen, genügt nicht. Wie gesagt, ebenso gilt das für die „absoluten Freiheit“, die im religiösen Geist zum Tragen kommt. Es heißt, dass die westlichen Werte auf dem *Christentum* und der *Aufklärung* beruhen. Beide befinden sich in einer heftigen Krise.

Zu Dr. Jordan B. Peterson: Er redet m.E. eine Menge Stuss über die *Postmoderne* (2017): ..“Die Postmodernisten lehnen die Struktur der westlichen Zivilisation vollständig ab“.. Irrtum, Sie üben teils fundamentale Kritik an der traditionellen *Moderne* und ihrer ideologischen Basis, der *Aufklärung*. Deren reduktiver Effekt führt zu reflexartigen Ausblendungen und damit zu „selbstzerstörerischer“ (Adorno u.A.) Realitätsfremdheit.

Bekennende „Aufgeklärte“ bugsierten ganze Staaten in den Orkus und Ökonomen sagen heute, dass die „Blase“ in der hoch verschuldeten EU platzen wird. Der Spleen einer „Oneness World without Borders“ muss in Anarchie und Bürgerkriegen enden. Zugegeben – mit der *Postmoderne* geht es nur sehr langsam voran; aber der „mündige Verstand“ braucht Bankrotte als Prä–Fakten. Eine *Postmoderne* wird die bisherige, angeblich zeitlose, „ewige“ *Moderne* ablösen.

Natürlich drischt auch er auf Derrida und dessen „Dekonstruktivismus“ ein. Nicht nur ihm entging, dass der (bolschewistische) Primitiv-Konstruktivismus der *Moderne* mit seinem eindimensionalen Denken und Bauen nicht mehr haltbar ist und für eine Alternative dekonstruiert werden muss. Kommentare sagten Treffendes zu seinem Video–Text: ..“stop reading this and clean your room“..

Zu Prof. K.-A. Schachtschneider: Seine Klage gegen den „Lissabon–Vertrag“ scheiterte vor dem Bundesverfassungsgericht (2009). Das bescherte der BRD empfindliche Einschränkungen und Belastungen. Dafür darf sie den zentralistischen EU–Sozialismus mit überproportionalen anteiligen Zahlungen finanzieren.

Gravatar: Die Freiheit nehm ich mir. Ich bin doch nicht blöd.

Ja, Herr Dr. Krause, die politische Freiheit MUSS man begründen, sie ist Das Recht auf Recht, in Deutschland begründet und GARANTIERT mit dem Grundgesetz, ohne das es einen Rechts - und Verfassungsstaat nicht geben kann ...

https://www.youtube.com/watch?v=BtInXIHfxeM#t=13m14s .

Probleme in dieser Hinsicht machen sich allerdings auch und gerade in Deutschland bemerkbar ...

https://www.youtube.com/watch?v=CHCEDv6XCO8 ,


... sodass es heißt, 'Das System ist auf gut Deutsch am Arsch.'

Gravatar: Werner N.

Nietzsche – so glaube ich – sagte, wenn Philosophen von Freiheit reden, sollte man vorsichtig werden. Das trifft auch hier zu. Nach meiner Kenntnis unterscheidet kein "Wissenschaftler" vorab zwischen "relativer" und "absoluter" Freiheit, erst recht nicht einer "linken" und "rechten" Vorstellung davon, die sich gegenwärtig heftig bekämpfen. Hinzu kommt das ständige Ignorieren des Zeit–Begriffes bei Lehrstuhlinhabern. Auffassungen von "Freiheit" können sich temporär wandeln.

Natürlich muss man beide Arten von Freiheit begründen, woran es bei jeder Seite hapert. Dass nur der Zweck Freiheit bestimmen soll (Vaubel), muss zu selektiven und konfusen Einlassungen führen – die auch ich nicht zu Ende las. Damit werden positive und negative Ideen und emotionale Bedürfnisse des Menschen vernachlässigt. Wenn Tausende sich die Freiheit nehmen, andere zu "messern", ist das Realität. Man kann bei "Rot" über Straße gehen, darf nur das Auto nicht übersehen oder sich erwischen lassen. Auch solche Probleme der "Freiheit" und die dazugehörige Gerichtsbarkeit werden nicht behandelt.

Ferner – wie bei Allgemeinplatz–Professoren üblich – erfolgen keinerlei Abwägungen zu gegenwärtigen politischen Einschränkungen von Freiheit, etwa zum diktatorischen Zensieren von Kritik. Dazu müssten die "Influencer" nämlich konkret und beispielhaft werden und kommen dann evtl. mit ASTA und Gewerkschaft in Konflikt.

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Freiheit begreift nur der , der die Unfreiheit erlebt ! hat !Dazu bedarf es aber einen wachen Geist ! Die meisten Menschen passen sich an , wie die Tiere im Zoo ! Öffnet man die Gitter sind die meisten danach verzweifel vor den nun lehren Futternäpfen und sehnen sich nach der Zeit davor !!!!

Gravatar: Uwe Lay

Was für Confusionen!
Es soll nun versucht werden, in das Thema der Freiheit ein wenig Klarheit zu bringen.
1. Es ist zu distinguieren zwischen der Willens- und der Handlungsfreiheit. Will ich das, was ich will, freiwillig, sodaß ich sagen kann: Ich will das und könnte es auch nicht wollen? Nur wenn das gilt, gibt es eine Willensfreiheit. Die ist keinem Menschen nehmbar, mit Ausnahme, daß durch Drogen diese Freiheit nicht mehr realisiert werden kann.
2. Die Handlungsfreiheit frägt: Kann ich das, was ich will
(freiwillig oder durch was auch immer determiniert) auch realisieren? Hier ist dann zu unterscheiden zwischen Handlungen, die ich vollbringen könnte, für die ich aber so sehr bestraft werden kann, daß ich sie unterlasse aus Furcht vor einer Sanktionierung und unmöglich realisierbaren Wünschen, etwa daß ich davon träume, über das Wasser gehen zu können.
3. Meistens wird heutzutage unter der Freiheit aber nur verstanden die Konsumfreiheit, daß ich mir das kaufen kann, was ich möchte.Je reicher ich bin, desto freier bin ich dann. Als Ungerechtigkeit wird dann empfunden, daß einige sich alles leisten können, was sie wollen, und andere viele Konsumwünsche nicht realisieren können.
4. Freiheit im poitischen Kontext bedeutet dann: Welche Meinungsäußerungen sind in einem Staate erlaubt und welche verfolgt der Staat strafrechtlich? Auch in einer Diktatur gibt es Meinungsfreiheit, denn jeder darf sagen, was die Diktatur hören will, nur daß eben oppositionelle Meinungen verboten sind. In demokratischen Staaten ist das Spektrum der erlaubten Meinungsfreiheit so viel größer, auch hier wird sie limitiert durch das Strafrecht und durch die Diskriminierung unerwünschter Meinungen. Jetzt erleben wir in Deutschland, daß oppositionelles Denken versucht wird zu diskriminieren und zu unterbinden, weil es aus Sicht der Regierenden zu viel Oppositionelles gibt. Dazu dient der Kampf gegen Rechts.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Muss man Freiheit begründen?“

Das denke ich nicht – erkämpfen allerdings sollte man sie sich allemal – besonders wenn man hier liest:

„B) Der Staat übt nur insoweit Zwang aus, als dieser notwendig ist, um den einzelnen Bürger vor Übergriffen anderer zu schützen.“

Wie aber ist es zu bezeichnen, wenn eine christliche(?) Regierungschefin ihren als Göttin(?) abgelegten Amtseid - so wahr ihr Gott helfe - bricht
https://www.youtube.com/watch?v=mTGzAXv1Lfs -
und gegen ihr(?) Volk vorgeht?

Wie aber sollte ein Volk in derartigen Situationen ´richtig` reagieren???

Gravatar: Hans-Peter Klein

Der Freiheitsbegriff nach Vaubel klingt mir reichlich akademisch abstrakt, es mangelte mir an Geduld alles zu Ende zu lesen.

Mir genügt die Unterscheidung nach formaler und konkreter Freiheit.
Formale Freiheit als Grundvoraussetzung, die man uns entweder gewährt oder auch nicht.
Konkrete Freiheit, die sich der Einzelne durch seine Eigeninitiative ermöglicht.

Aber wer ist für was zuständig?
Für die formale Freiheit ist es der von der Gesellschaft festgelegte politische Rahmen, als Ideal ist das nach meiner Vorstellung auch heute noch die soziale Marktwirtschaft ergänzt um die ökologischen Erträglichkeitsgrenzen des Planeten.

Für die konkrete Freiheit ist es das Individuum und hier gilt nun mal das Postulat der Aufklärung, sich weitestgehend aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit zu befreien durch Benutzung des eigenen Verstandes, i.W. die Entwicklung der Fähigkeit zu rationaler Analyse.

Einen sozialen und kulturellen Fortschritt sehe ich in der anzustrebenden Gleichheit unter den Startbedingungen, dafür ist die soziale Marktwirtschaft zuständig.

Für die erzielten Endergebnisse ist hingegen der Einzelne zuständig, das nenn ich dann Selbstverwirklichung durch Entwicklung der Individualität.

Was nützt dem Individuum eine weitestgehend formale Freiheit, wenn die materiellen Voraussetzungen fehlen, diese in konrete Freiheit umzusetzen, z.B. in Reisefreiheit, oder den Kauf bestimmter Güter oder Dienstleistungen ? Ohne Moos, nix Los.

Wenn beides, die formale und die konkrete Freiheit, optimal aufeinander abgestimmt sind, dann entwickeln wir uns nach meiner Meinung in Richtung ideale Gesellschaft.

Missgunst, Neid, Glück und Pech, Pleiten und Pannen, halt sämtliche menschlichen Abgründe und Höhenflüge wird es wohl immer geben, selbst bei der Ungerechtigkeit gilt es diese als unvermeidlich zu ertragen lernen als Erwachsener, sonst bleiben wir ein Leben lang der nach Vollversorgung nuckelnde und schreiende Säugling.
MfG, HPK

Gravatar: karlheinz gampe

Sozialismus ist Tyrannei !

Sozialismus ist Sklaverei !

Sozialismus ist die Religion geistesschwacher Idioten !

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