In Wirklichkeit ist das allenfalls die halbe Wahrheit, brutal gesagt ist das Quatsch. Nichts ist leicht und einfach, wenn es um Motivation geht. Wäre es das, dann wären alle motiviert und würden locker ihre Ziele erreichen. Eine ganze Trainingsindustrie lebt vom diesem locker halbseidenen Versprechen. Motivation wird nur dann wirksam, man kommt nur dann seinen Zielen näher, wenn man seine Bequemzone verlässt. Die Bequemzone der alten Verhaltensweisen, der eingefahrenen Denkmuster, der bunten Bildchen in diesen süffig geschriebenen Motivationsbüchern.
Die eigene Bequemzone zu verlassen, ist harte Arbeit, kostet Schweiß und Tränen und braucht im besten Fall erfahrene Anleitung. Von außen kann man am besten die eingefahrenen Verhaltensmuster erkennen. Jeder ist ja ein bisschen betriebsblind gegenüber sich selbst. Dann heißt es Schritt für Schritt die alten Denkmuster abbauen, sich neu orientieren, einen neuen Blick für die Welt gewinnen. Es heißt auch zu lernen, den Weg in unbekanntes Gelände zu gehen, sich überraschen zu lassen, rauszukommen aus dem alten Mief. Da Unwohlsein, das man spürt, die Unsicherheit, vielleicht die Angst, ist ein gutes Signal, dass man auf dem richtigen Weg ist. Nur wer sich was zumutet, kommt vorwärts. Im Schonwaschgang kommen die alten Flecken nicht raus. Das muss richtig die Trommel gerührt werden.
Es gibt viele Übungen, Methoden und Vorgehensweisen, wie man das erreicht. Gerade die Philosophie stellt uns einen reichen Schatz der Selbst- und Weltreflexion zur Verfügung. Hier haben viele schon vieles ausprobiert und durchdacht. Lernen wir davon, heben wir den Schatz! Die Zeit ist reif für neue Ansätze, die alten Rezepte taugen nicht mehr.
von Dr. Christian Weilmeier
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