Mittagessen, eine blutige Nase & eine charmante Ärztin!

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Wie fast jeden Sonntag war ich in einem Lokal in Berlin - Mitte zu einer Art Stammtisch mit Freunden. Die Runde ist locker und besteht eigentlich aus einem kleinen harten Kern, aber es kommen auch immer andere dazu. Ich bin relativ neu, aber ich kenne die meisten von woanders, also immer ein Spaß.

Mein Freund Paul ist auch immer dabei, wir sind schnell Freunde geworden. Paul ist aus Neuseeland und war Polizist in London, wir haben ähnliche Ansichten und sind beide um die 40 Jahre alt. Wir saßen wie immer zusammen und auf einmal war Paul ganz schnell verschwunden und nach einigen Minuten haben wir einen kleinen Blutstropfen am Tisch bemerkt. Ich bin dann hinter ihm hergegangen. Er war über dem Waschbecken gebeugt und hat versucht sein Nasenbluten zu stoppen, es hat so stark geblutet, dass der Abfluss verstopft war…also, habe ihn geschnappt, ins Auto geworfen und ab ins Krankenhause. Auf dem Weg dorthin haben wir viel gelacht, weil die ganze Situation einfach wieder typisch für uns war. Wir nehmen es an und denken, dass es einfach sein soll, also kein Grund zur Sorge denken wir immer.

Wir kamen im Krankenhaus an und wartete kurz im Wartezimmer, Paul war jetzt ein wenig schwindlig, alles war voller Blut, es hörte einfach nicht auf . Wir haben gelacht, weil Paul hat eine solch große Menge von Papiertüchern, Eisbeutel und sonst was überall zu liegen und hat gleichzeitig versucht, auf sein Handy zu schauen, weil er eine Sms bekommen hat, als ob nichts wäre.

Wir gingen dann zum Behandlungsraum und es kam eine recht Junge Ärztin rein. Wir waren beim lachen und Paul hat so getan als ob sein Deutsch nicht so gut wäre, so das ich bleiben konnte um zu übersetzten, sonnst hätt ich raus gemußt. Wir haben die ganze Zeit Sprüche und Witze gemacht, weil mit der auf dem Kopf montierten Lampe, dem ganzen Werkzeug und Ihrer Schutzbekleidung, sah Sie langsam aus, wie eine Elitesoldatin, die in den Kampf zog. Wir haben alle gelacht, die Ärztin auch.

Die Ärztin hat Paul die Nase geflickt und dann sind wir raus. Ich musste kommentieren, das ich nie so viel Spaß hatte im Krankenhaus und das ich nie so viel nette Ärzte und Arzthelfer erlebt habe. Dann sagte Paul: “Denk drüber nach. Sonst kommen verletzte Menschen hier rein und die sind nicht gerade gut drauf, die haben Schmerzen und wurden auch noch unhöflich, weil sie nicht schnell genug drankommen. Wir haben gelacht und waren gut drauf, trotz der Situation, es war ansteckend, Steven.”

Ich dachte einfach, nur weil man etwas schon weis, heißt das nicht, das man es auch immer merkt. Eigentlich war es klar, was er sagte oder? Ich habe es nie so gesehen, aber er hat recht. Was für ein klasse Erlebnis, zu sehen, wie alle, die um uns herum waren, einfach immer besser drauf waren, durch unser Verhalten…also wieder einen Bestätigung dafür, das wir unsere Umgebung ganz viel mit unserem Verhalten beeinflussen. Denkt daran das nächste Mal, wenn Ihr Euch ärgert in einem Krankenhaus, an der Kasse oder wo auch immer Ihr auf Hilfe anderer Menschen angewiesen seid.

Liebe Grüsse aus Berlin!

Eure Steven

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