Ministerin Schröder läutet Postfeminismus ein

Mindestens fünf Familienministerinnen waren hauptsächlich Frauenförderinnen. Ministerin Schröder läutet einen Trendwandel, den Postfeminismus ein.

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Es begann alles ganz behutsam. Bereits ihre Rede vor dem Bundestag am Frauentag (08.03.10) ließ aufhorchen. Sie relativierte die feministischen Mantras, sei es die Frauenquote, oder die allseits bekannten 23% Minderverdienst der Frauen. Es folgte die Schließung des GenderKompetenz  Zentrums in Berlin mit über 20 Hohenpriesterinnen zum 01.07.2010. Es wurde auch ein Referat für Män-ner- und Jungen eingerichtet. Allerdings mit einer ReferatsleiterIN, offensichtlich ein „Zuckerl“ für die Feministinnen…….

In verschiedenen Interviews war immer mehr eine Distanzierung von europaweiter (!) feministischer Lobby-Politik zu hören und zu lesen, und dann, dann kam es im aktuellen Spiegel: ihre  Abrechnung mit dem Feminismus, verblüffend offen, fröhlich und mutig vorgetragen. Was kommt als Nächstes?

Dieser Befreiungsschlag konnte nur von der jüngeren Frauen - Generation  kommen. Sie können seit  Jahren, fast selbstverständlich, auf den Segnungen der Emanzipation aufbauen. Die formale Gleichberechtigung ist erreicht, übrigens nicht zu vergessen: mit männlichen Mehrheiten beschlossen! Das wäre nach der erreichten Emanzipation doch Grund genug, in ein neues Geschlechterarrangement Mann-Frau einzutreten. Aber das ist zu einfach gedacht. Leider.

Vor allem Frauen aus der 68er – Szene hatten damals ihre Chance erkannt und schufen eine frauen-orientierte Nischengesellschaft. Daraus wurde - von der Gesellschaft unbeachtet - Mainstream. Das Kabinett von Gerhard Schröder winkte im Jahre 2000 einen Beschluss durch, das Gender Mainstreaming, ein Instrument der Frauenförderung, einzuführen. Man konnte nicht, man sollte auch nicht ahnen, was daraus entstand: eine  tausendfache Funktionärskaste, von Frauen-/ Gleichstellungsbeauftragten, Professorinnen für Gender-Studien, die Feminisierung der Kindergärten und Schulen, usw. Selbst dem Klimaschutz wurde eine Genderorientierung verpasst.

„Gleichstellung“ war das Zauberwort für fast alle gesellschaftlichen und politischen Bereiche. Alles Gender. Rd. 0.2% der Frauen in unserem Land verkündeten 100% Frauen und (!) Männern wissenschaftlich kaum belegbare Wahrheiten, besser: Mantras. Sie hatten die Definitionsmacht bis hin zu einer gendergerechten Sprache, ja sogar einer solchen für die Bibel. Und das alles ohne einen offenen, gesellschaftlichen Diskurs, geschweige denn Legitimation durch einen politischen, öffentlichen  Diskurs. Die kämpferische Note gewann der Genderwahn durch Allianzen mit der Schwulen- und Lesbenbewegung. Hier sei inne gehalten, es ist eh nur die Spitze des Eisberges. 

Ministerin Schröder sei Dank für diesen mutigen Schritt und wir können ihr nur viel Kraft wünschen. Die feministischen, jahrzehntealten Netzwerke werden ihr es nicht leicht machen. Der verächtliche Brief von Alice Schwarzer an die Ministerin lässt Schlimmes erahnen. Dieser Brief ist ein Sinnbild für die beginnende Diskursunfähigkeit der feministischen Szene. So ersetzt Polarisierung langsam den Verlust stichhaltiger Argumente. Man spürt auch nicht mehr die Freude(!) am Diskurs. 

Die „regierungsamtliche“ Abrechnung mit dem Feminismus und die ersten unflätigen Reaktionen des Alt-Feminismus werden jedem Bundesbürger zeigen, was sie in den letzten Jahren unbewusst überlesen, geduldet, durchgewunken, ja belächelt haben (z.B. die "Männlichkeiten"). Es war leicht, die „politische Korrektheit“ zu bedienen. Gegen den Mainstream zu denken, ja sogar zu handeln, erforderte Durchhaltevermögen.

Das jetzige Mainstream Korsett wird langsam auf gedröselt werden. In den aktuellen Blogs und Kommentaren ist erkennbar: die mündigen Bürger wachen allmählich auf. Es wäre zu hoffen, dass die Ereignisse der letzten Tage der schweigenden, aber mündigen Mehrheit der Bürger eine Stimme geben wird. Das gäbe Frau Schröder Kraft, eine Trendwende einzuleiten, um so ein neues MITeinander zwischen Mann und Frau zu schaffen!

Eine Folge des Feminismus war das Lächerlichmachen von Männern. Die Arbeitsgemeinschaft Agens hat deshalb zusammen mit der Zivilen Koalltion eine Kampagne gestartet. Wir laden Sie ein, sich daran zu beteiliegen über www.abgeordneten-check.de

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rudi Gems

Es ist schon erstaunlich, wie sich der Feminismus, als Staat im Staate, entwickelt hat. Bisher hat sich noch jede linke Bewegung, zur Terrorherrschaft entwickelt, warum sollte der Feminismus, eine Ausnahme sein? Ich kann Fr. Schröder, nur "viel Erfolg!" wünschen.

Gravatar: Referatsleiter 408

Jede Wahrheit braucht Eine, die sie ausspricht! Frau Dr. Schröder: Weiter so! Eine Zukunft unseres Landes ist mit dem Feminismus nicht möglich, also über Bord damit!

Gravatar: Tristan Rosenkranz

Frau Schröder, bitte weiter so! Es ist gut, dass Sie nun auch die Belange von Jungen / Männern anpacken. Klar wird es immer Ewiggestrige geben, die Sie angreifen, nichts desto trotz ist es an der Zeit, geschlechterdemokratisch zu handeln. Vielen Dank und weiterhin alles Gute!

Gravatar: Arnulf Knieriem

Die Art und Weise, wie Alice Schwarzer agiert und agierte, unterscheidet sich in der Struktur in Nichts von der Nazipropaganda: Die Männer sind das schlechtere Geschlecht bzw. die minderwertigere "Klasse". Durch ihr Hetzen und Diffamieren hat sie nicht zur Befriedung beigetragen, sondern gespalten und gemeinsame Lösungen verhindert.

Gravatar: Christian Edom

Also die 68er Frauen hatten angesichts der (linken) Machos gar keine andere Chance. Und Gender Mainstreaming und Lehrstühle in dem Feld gab es schon vor der Regierung Schröder. Das sind auch internationale Bewegungen.

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