Mietpreisbremse und "Rückbau"

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Oder: Die "unglaubliche" Glaubwürdigkeit der Politik.

Es ist soweit: Das Gesetz zu Mietpreisbremse ist durch. Diese Bremse gilt für Altbauten und soll ja angeblich wegen der Wohnraumnot nötig gewesen sein. Gleichzeitig erfährt man: www.rbb-online.de/politik/beitrag/2013/08/brandenburg-foerdert-wohnungsabriss--in-kleineren-staedten.html. Und auch folgendes ging kürzlich durch die Presse deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/09/19/kein-gutes-investment-immobilien-bringen-ganz-schwache-renditen/

Also fassen wir zusammen: Es wird eine "Mietpreisbremse" beschlossen, zusätzlich potentiell vorhandener Wohnraum vernichtet und dazu verdienen viele mit der Vermietung kein Geld mehr.  Insgesamt soll sich dadurch ein geringere Mietspreisanstieg ergeben?

Eine derartige Logik finde ich - erstaunlich.

Gerade heute finde ich dazu: Bezahlbare Wohnraum. Wer mutig genug ist, holt sich die Studien, und kann dann sehen, wie sich der Mieterbund die Lösung vorstellt. Alle sollen zahlen um den Mietpreis auf ca 7,5 € / m ² zu begrenzen, dabei sind Gestehungskosten von 2998 € / m² als Grundlage angenommen worden.

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas Schneider

Das ist doch schon jetzt übliche Praxis. Insoweit ändert sich nichts.

Aaaber: ich stelle bereits jetzt eine starke Verunsicherung auf Seiten der Eigentümer fest. Und ist es etwa nicht nachvollziehbar, dass selbst Diejenigen, die sich bisher durcheine recht moderate Mietpreispolitik ausgezeichnet haben, nunmehr eine Preiserhöhungsrunde einläuten? Und wen trifft es wohl zuerst?

Unser Bundesverband hat das Alles schon lange als Subventionsmaßnahme für Besserverdienende bezeichnet. Nun schlägt es einmal mehr auf Diejenigen durch, denen man zu "helfen" vorgibt.

Vor einigen Wochen wurde die Wurzel des Übels hier in der Freien Welt benannt, ich weiß nur nicht mehr um den Beitrag: in den letzten 5 Jahrzehnten, so schrieb der Autor, habe sich die Steuern- und Abgabenlast verzwanzigfacht. Dies zumeist unter einem Vorwand, der mit "Gleich" zu tun habe.

Nicht, dass dies von Erfolg gekrönt gewesen sein, wie wir im Alltag feststellen. Aber was schon 50 Jahre lang nicht hat klappen wollen, muss doch endlich mal funktionieren, zum Donnerwetter". Also kommt ein "Weiter so!" Unter Anderem mit der "Mietpreisbremse".

Gravatar: MAX

Das ist reine Neid-und Klientelpolitik der SPD-Hungerleider.
Diese SPD-Klientel ist selbst nicht fähig eigenes Wohneigentum zu schaffen,
deshalb wird eine Hetzkulisse gegen die Wohneigentümer aufgebaut
und eine mediale Hexenjagd veranstaltet.
Bei Baukosten von ca. 3000 E/qm und weiteren Instandhaltungs-und
Bewirtschaftungskosten wäre das eine Rendite von unter 3%.
Wer geht dieses Risiko ein , da ein Mietausfall wegen Mietnomaden und Leerstand
immer eingeplant werden muss.

Gravatar: FDominicus

@Andreas Schneider. Danke für Ihre passenden Kommentare. Ich wollte eigentlich nur auf diesen Wahnsinn hinweisen. Ich erwarte keine Normalisierung. Das der Mietwohnungsbau so am Boden liegt, ist klar.

Und ja selbstverständlich regelt es sich auch hier über den Preis. Nur eines wurde hier gar nicht aufgeführt. Wem würden Sie ihre Wohnung ehre vermieten jemand der 2500 € netto hat oder jemand mit 1000 € Netto.

Die Mietpreisbremse wird nur eines bewirken. Diejenigen die finanzkräftiger sind werden sich größere Wohnungen nehmen und damit ganz klar diejenigen verdrängen, die "angeblich" durch dieses Gesetz geschützt werden sollen.

Es ist der ganz "normale deutsche Wahnsinn".

Gravatar: Andreas Schneider

Das Sie hier den tollen Vorschlag des Mieterbundes ansprechen: vielleicht wäre der Blick in die Geschichte recht lehrreich. Da gab es doch einmal die "Neue Heimat", mít der der DGB so erfolgreich am Wohnungsmarkt operierte...

Alter Wein in neuen Schläuchen. Und mit neuen Etiketten.

Gravatar: Andreas Schneider

Der Immobilienmarkt zeigt in aller Deutlichkeit, dass die Gesetze von Angebot und Nachfrage funktionieren. Wo mehr Menschen wohnen möchten, als Wohnraum zur Verfügung steht, steigen die Preise - oder eben umgekehrt, bzw., es erfolgt ein Zurückschrauben des verfügbaren (und unnötigen) Angebots. DAS darf nicht so sein!

Die Immobilienwirtschaft hat (erfolglos) Sturm gelaufen gegen den Schwachfug, der sich in der Mietpreisbremse manifestiert. Aber für das problemlose Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage braucht es nun einmal Sündenböcke. Wer eignet sich da besser als der "gierige" Vermieter oder der "überflüssige" Makler?

Der angebliche "Wohnraummangel" ist ein medial aufgeblähtes Konstrukt. Vielmehr stelle ich im Tagesgeschäft etwas gänzlich Anderes fest, dazu ein aktuelles Praxisbeispiel:

einer meiner Kunden aus Mai 2014 mailte mich kürzlich an. Sein Neffe und dessen Kumpel begännen ihr Studium in Köln und suchten nun eine WG-geeignete Wohnung. Ob ich etwas im Bestand hätte. Der Zufall kam zu Hilfe: etwa 2 Stunden zuvor hatte mich der Eigentümer einer Wohnung im Stadtteil Bickendorf von der Kündigung einer WG unterrichtet. Ich gab die Daten an den Herrn weiter. 3 Tage später meldete er sich mit einer recht verdrießlichen Mail zurück. Dem "verwöhnten Jungvolk" läge dieses Angebot zu weit weg von der Universität, sollen sie also alleine zurecht kommen, trotzdem besten Dank. Knappe zwei Wochen später erhielt ich eine Mail. Der Absender stellte sich als bester Neffe vor und bat um Hilfe. Er suche eine "bezahlbare" (der neue Kampfbegriff) Wohnung, bevorzugt in den (Uni-nahen) Stadtteilen Sülz, Lindenthal oder Braunsfeld. Hätte er dazu noch Klettenberg, den Hahnwald oder Marienburg benannt, wäre das Who-is-who" der angesagtesten Kölner Stadtteile perfekt gewesen.

Zur näheren Erläuterung: fahre ich mit dem Rad zur Uni, benötige ich die die etwa 10 km ca. 30 Minuten. Auf dem Weg dorthin passiere ich nach etwa 4 km die anfangs von mir angebotene Wohnung. "Zu weit draußen"?

Ein Kollege aus Stuttgart brachte die Situation im Vorjahr plastisch auf den Punkt: ein Mann schleicht im Autohaus eine halbe Stunde lang fasziniert um eine S-Klasse herum. Anschließend verlässt er das Haus, setzt sich in seinen Golf und fährt heim.

Besteht nun ein "S-Klasse-Mangel"?

Man wirft im Wohnungsmarkt Wunsch und Bedarf in einen Topf. Und auf diesen Zug ist die "Politik" im Vorjahr willfährig aufgesprungen. Wir hatten Bundestagswahlen. Wahrscheinlich nur ein dummer Zufall.

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