Meinen Nachwuchs auf den Arbeitsmarkt vorbereiten

Veröffentlicht:
von

Wenn ich am eigenen Leib die Schnell-Lebigkeit des Arbeitsmarktes erlebe, frage ich mich oft: Wie kann ich meine Söhne auf den Arbeitsmarkt von morgen und übermorgen vorbereiten? Die Überlegungen sprengen den Rahmen eines Blogeintrags. Drei Überlegungen mögen genügen. Sie betreffen alle die Selbstführung:

     

  • Eine realistische Selbsteinschätzung: Die eine Gefahr sehe ich in einer permanenten Überhöhung des Kindes. Ständig wird ihm eingeredet, wie toll, wie einzigartig, wie überdurchschnittlich es sei. In behüteten Gärtchen der Kleinfamilie mag diese Behauptung aufgehen. Doch im Schulumfeld beginnt diese Fassade zu bröckeln. Gut, zuerst sind die Lehrer schuld. Vielleicht besucht das Kind später eine Privatschule. Doch dann kommt es ins harte Berufsumfeld – und merkt zum ersten Mal richtig, dass es nicht Nummer eins ist.
  • Selber Nein sagen können: Eine zweite Herausforderung sehe ich in der Fähigkeit Grenzen zu setzen. Wer sich von klein auf gewöhnt ist, sich an einer Gruppe zu orientieren (theologisch spreche ich von „Menschengefälligkeit“, siehe auch dieses Beispiel), ist anfällig für die jeweils am lautesten ertönende Stimme. Ich finde es eine enorm anspruchsvolle Aufgabe, meinen Söhnen zu erlauben, dass sie im gesunden Mass selber Grenzen ziehen können – abgestimmt auf ihren Entwicklungsstand.
  • Auf den eigenen Körper achten lernen: Unser Körper verfügt über eine feine Wahrnehmung. Wer auf Ernährung, Bewegung und Schlaf achten gelernt hat, ist als Erwachsener gut bedient. Alle drei Faktoren spielen eine umso grössere Rolle, je mehr die Belastungen zunehmen.
  •  

Erschien zuerst unter www.hanniel.ch.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Joachim Datko

Ein sicherlich zielführender Gedanke. In Deutschland gab es 2012 nur noch 79 Neupriester für den Gemeindedienst. Man sollte dann aber bereit sein, sein berufliches geistiges Niveau auf das Wiederkäuen von anachronistischen Texten zu reduzieren.

Gravatar: Freigeist

Lassen Sie die Kinder als Theologen ausbilden. Die Kirchen sind superreich. Das Geld reicht noch für Jahrhunderte.

Gravatar: Joachim Datko

Durch die permanente Rationalisierung werden immer weniger Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt eine gut bezahlte Beschäftigung finden.

Wichtig ist es, das Selbstwertgefühl von bezahlter Arbeit zu entkoppeln.

Joachim Datko Ingenieur, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang