"Mantra-Politik" statt demokratischer Diskurs

Beschwörungsformeln bzw. Mantras finden immer mehr Eingang in den politischen Diskurs. Die Mantras wie Gleichstellung, Anti-Diskriminierung, Kinderarmut, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, häufig genug wiederholt, prägen  Sprache, unser Denken und schließlich unser Handeln.

- Gedanken nach dem Forum "Christ und Politik" im Februar in Berlin -

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Sie, liebe Leserin und lieber Leser (ein weiteres Mantra...), werden obige Erfahrung auch schon selber gemacht haben. Jüngste persönliche Erfahrung: ein Podiumsgespräch auf der obigen Veranstaltung. Sie lebte von obigen Mantras. Befragt nach der Herkunft des Mantras "Generationengerechtigkeit" wusste keiner der Politiker  auf dem Podium eine Antwort.

Mantras dienten ursprünglich in Indien beim Gebet zur Ausschaltung des Bewußtseins.....Sollte das auch etwa der tiefere Sinn von Bschwörungsformeln in der heutigen Politik sein....?

An der Gleichschaltung zwischen Regierungsvertreter  und MdB, sowie einem "wunderbarem" Schulterschluss zwischen SPD und CDU auf dem Podium, offenbarte sich fehlende Diskursfähigkeit . Mit anderen Worten: Es fehlte das Spiel Argumente versus Gegenargumente und   Kritikfähigkeit (Berichte der Politiker gingen über nur positive, zustimmende Reaktionen aus "meinem" Wahlkreis). Man fühlte sich als Teilnehmer und Zeitungsleser "durch den Kakao gezogen", einige Teilnehmer verließen daraufhin empört den Saal - ohne erkennbare Wahrnehmung durch das Podium.

Es war eine Veranstaltung im vorpolitischen Raum, da sollten Regeln eines Diskurses ohne Rücksichtnahme auf den Mainstream gelten. Aber: leider maqngelte es an der Mut (!) auch bei den Teilnehmern zur verbalen, öffentlichen Empörung (der Blogschreiber eingeschlossen) über diese politische Selbstdarstellung, diesem blutleeren Abbild unserer Konsens-Republik. Empörung ist der erste Schritt zur Auflehunung (Adorno). Wo bleibt der Spaß, die Leidenschaft am Diskurs, das Salz jeder Demokratie?

Eine geistig-politische und sehr ergiebige Tagung wurde durch die politische Wirklichkeit (Gespräch mit "unseren" Politikern) relativiert. Was kann eine solche Tagung  eigentlich bewirken? Wie kann der Bürgerwille (hier: der  der Teilnehmer) thematisiert werden? Eine Möglichkeit wäre gewesen: ein mit dem Plenum "verabschiedetes" Papier....

So verabschiedete man sich, ein Teil der Teilnehmer war befriedigt über ein "schöne, anregende" Tagung , ein anderer Teil frustriert über die erlebte, politische Arroganz , Bürgerferne und den vielen, schnell vergessenen Beschwörungsformeln.......

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