Manager-Haftung? Was ist mit den Politikern?

Die große Koalition will, dass in Zukunft ein Manager mit bis zu einem Jahresgehalt für Fehlentscheidungen haften sollen. Wie ist aber mit den Fehlentscheidungen von Ministern und Abgeordneten?

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Ein schlechter Manager kann ein ganzes Unternehmen ruinieren. Das ist für die Arbeitnehmer, die Zulieferer und nicht zuletzt für die Eigentümer, die Aktionäre, ohne Zweifel ein schwerer Schlag.

Die Ankündigung der großen Koalition Manager für Fehlentscheidungen haften zu lassen, ist aber reiner Populismus. Denn welche staatliche Behörde soll denn beurteilen, ob eine Managemententscheidung falsch war. Zum Führen eines Unternehmens gehört schließlich auch ein unternehmerisches Risiko. Ohne Risiko gibt es keine Innovation, aber ein Risiko schließt natürlich auch immer die Möglichkeit des Scheiterns mit ein.

Wenn die große Koalition sich zu solchem Populismus bekennt, dann muss sie auch damit leben, sich mit ähnlich populistischen Forderungen auseinandersetzen zu müssen.

Die Frage drängt sich doch auf: Wenn es eine Haftung für Manager gibt, deren Fehlentscheidungen zum Ruin eines Unternehmens führen, wie ist es dann mit Politikern, deren Entscheidungen den Staat und ganze Volkswirtschaften in die Pleite führen können. Wie ist es mit den Milliarden und Abermilliarden die mit Subventionsruinen in den Sand gesetzt werden? Wie ist es mit der massiven Schuldenaufnahme, die den Haushalt auf Jahrzehnte hinaus mit Zinsen belastet?

Soll es dafür keine Haftung geben?

Unter dem Motto: Wenn ein Manager zwei Milliarden versenkt haftet er mit einem Jahresgehalt. Wenn eine Regierung zwanzig Milliarden in den Sand setzt, dann ist das eben Schicksal.

Was würden denn die Minister und Abgeordneten dazu sagen, wenn man von Ihnen fordert zu beschließen, für politische Fehlentscheidungen auch mit ihrem eigenen Einkommen in Haftung genommen zu werden. Da hört es dann mit Sicherheit auf mit der persönlichen Verantwortung.

Wollen wir wetten?

 

 

 

 

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