wie es hier vielleicht Joachim Ringelnatz getan hat. Oder es nur erdichtet hat. Von ihm jedenfalls stammt dieses Gedicht:
Einsiedlers Heiliger Abend
Ich hab’ in den Weihnachtstagen
– ich weiß auch warum –
mir selbst einen Christbaum geschlagen,
der ist ganz verkrüppelt und krumm.
Ich bohrte ein Loch in die Diele
und steckte ihn da hinein
und stellte rings um ihn viele
Flaschen Burgunderwein.
Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
zu sparen, ihn abends noch spät
mit Löffeln, Gabeln und Trichter
und anderem blanken Gerät.
Ich kochte zur heiligen Stunde
mir Erbsensuppe mit Speck
und gab meinem fröhlichen Hunde
Gulasch und litt seinen Dreck.
Und sang aus burgundernder Seele
das Pfannenflickerlied.
Und pries mit bewundernder Seele
alles das, was ich mied.
Es glimmte petroleumbetrunken
später der Lampendocht.
Ich saß in Gedanken versunken.
Da hat’s an die Türe gepocht,
Und pochte wieder und wieder.
Es konnte das Christkind sein.
Und klang’s nicht wie Weihnachtslieder?
Ich aber rief nicht: „Herein!“
Ich zog mich aus und ging leise
zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
und dankte auf krumme Weise
lallend dem lieben Gott.
Ihnen, den Lesern und Sympathisanten meiner Beiträge, schöne, friedliche, weihnachtliche Feiertage und möglichst nicht einsiedlerisch
wünscht
Klaus Peter Krause
Zuvor erschienen auf meiner Blog-Seite www.kpkrause.de Hier sind auch meine sämtlichen Beiträge seit Beginn am 18. März 2008 verfügbar.
Kommentare zum Artikel
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Wieviele werden wieder irgendwo sitzen ohne einen Baum, ohne Kerze, ohne alles,
ganz allein, ohne eine Menschenseele, einfach nur ein Tag wie viele andere auch, knappernd an einem Stück altem Brot, weil die Rente nicht reicht, weil er was bezahlen muß was anderen jeden Monat ein Stück Eigentum mehr beschert.
Sehr bezeichnend vor allem wenn dieser Mensch 21 direkte Verwandte im Umkreis von 200 Meter bis 20 Km hat.
Auf die Zensur achten, wegen der Linie.
Wieviele werden wieder irgendwo sitzen ohne einen Baum, ohne Kerze, ohne alles,
ganz allein, ohne eine Menschenseele, einfach nur ein Tag wie viele andere auch, knappernd an einem Stück altem Brot, weil die Rente nicht reicht, weil er was bezahlen muß was anderen jeden Monat ein Stück Eigentum mehr beschert.
Sehr bezeichnend vor allem wenn dieser Mensch 21 direkte Verwandte im Umkreis von 200 Meter bis 20 Km hat.
Tja, behindert zu werden und dadurch Nutzlos, Mittellos durch Raub dazu, ist in diesem Land ein Frevel ohne Gleichen und alle die sich Hilfe auf die Fahne geschrieben haben, die helfen nur fette Kohle auf das eigene Konto zu schaufeln.