Mal wieder ein ganzer Berg Unsinn

Meine Lieblingskolumnistin Frau Sibylle arbeitet sich just mal wieder an der von ihr so tief gehaßten Religion ab. An welcher? Na, ist ja wohl klar, an der katholischen.

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Hinter Mauern möchte sie uns einsperren. Und die Queers und Gays, die ja in Deutschland bekanntlich in vergitterten Kellern tief, tief unter der Erde ein geradezu jämmerliches Dasein führen, sollen endlich ans Tageslicht und in die Öffentlichkeit dürfen. In jeder Stadt ein CSD statt einer Fronleichnamsprozession? Man ist beeindruckt über diese gratismutige Streiterin.

Nach wie vor beruhigend ist allerdings, daß politische Demonstrationen wie der CSD immer noch genehmigungspflichtig sind. Öffentliche religiöse Verstanstaltungen, die eine Körperschaft öffentlichen Rechts veranstaltet, sind – nicht zuletzt auf Grund der grundgesetzlich garantierten freien Religionsausübung – nur anmeldepflichtig. Eine Nachricht an die Kommunalverwaltung reicht, schon kann die Fronleichnamsprozession losgehen.

Auch wenn es Frau Sibylle noch so gerne hätte, in unserem freiheitliche demokratischen Rechtsstaat gibt keine Möglichkeit, uns wegzusperren. Daß dem so kommen könnte, wenn Frau Sibylle einmal Könix von Deutschland wäre, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Vermutlich dürften wir dann froh sein, wenn man uns lebendig wegsperrt. Bis dahin feiern wir auch in diesem Jahr allerorten wieder das Fronleichnamsfest und auch die Lobetagsprozession in meiner Heimatstadt wird ungestört über die Bühe gehen.

Was aber ist der Grund für den unverhüllten Haß? Aktuell die Weigerung der Bischöfe, Trauungen von homosexuellen Paaren vorzunehmen. Wie groß das Unverständnis für das ist, was eine katholische Ehe im Kern ist, läßt sich kaum ausleuchten. Die Ehe ist ein Sakrament, darauf gibt es (auch für heterosexuelle Paare) keinen Rechtsanspruch. Ein Sakrament ist ein Gnadenmittel, das dazu dient den Menschen zum Heil zu führen. Es geht nicht um eine diesseitige Gefühlsduselei. Eine Ehe ist auf Zeugung von Kindern und auf Dauer ausgelegt. Eine Ehe verlangt – und jetzt muß Frau Sibylle ganz tapfer sein – die Zustimmung zum Glauben der Kirche. Ein katholischer Priester ist kein Standesbeamter und kein Friedensrichter. Letztere können “trauen” wen sie wollen. Katholische Priester können nicht einmal trauen, sie können nur im Auftrag der Kirche einen Ehekonsens entgegen nehmen und ihn segnen. Tja und einen Ehekonsens können nun einmal nur ein Mann und eine Frau zu den gegebenen Bedingungen erklären. Es ist grausam, sicherlich, aber die Wirklichkeit ist nunmal kein Ponyhof. Immerhin könnte es eine Geschäftsidee sein, für gefühlsduselige Zeremonien eine profanierte Kirche zu mieten, bunte Gewänder zu basteln und quer drauflos zu trauen. Schade, wäre ich nicht katholisch aus Überzeugung, könnte ich damit viel Kohle machen.

Um dem ganzen Brast gegen die böse homphobe katholische Kirche noch ein Fundament zu gießen, kommt jetzt die volle Breitseite gegen alles katholische:

Und andere glauben an einen Gott, der durch männliche Menschen zur Bevölkerung sprach.

Ach, so ein Mist aber auch. Da waren Ester, Judith, Maria, Maria Magdalena, Maria und Marta. Später hatten wir dann noch Theresa von Avila, Katharina von Siena und es will wohl niemand ernsthaft bestreiten, daß Gott durch Mutter Teresa von Kalutta zu den Menschen gesprochen hat. Auch wenn es Frau Sibylle nicht paßt, Gott achtet nicht auf die Vorurteile der Feministinnen und Feministen.

Heißt es nicht, dass wir Gläubigen auch daran glauben könnten, dass die Erde eine Scheibe ist?

Ganz gleich welchem Glauben man angehört, wem es lieber ist, dies zu glauben, mag das tun. Jedoch wird die Unterstellung, die Kirche hätte jemals gelehrt, die Erde sei eine Scheibe auch durch viele Wiederholungen nicht wahr. Aber als thumbe Unterstellung taugt es immer.

Doch zum Ende hin kommen die Einschläge näher:

Könnte man also, wenn streng Gläubige alles, was dem damals eingeschriebenen Menschenbild widerspricht, als krankhaft bezeichnen, davon ausgehen, dass sie der Hilfe bedürfen?

Und damit sind wir doch ganz flugs da, wo man gerne hin möchte: In die Irrenanstalten mit den Christen. Und jeder, der bei meinem obigen Satz, daß wir froh sein dürften, wenn man uns lebendig wegsperrte, politisch-korrekte Schnappatmung bekam, kann hier sehen: Sie sagt es doch selbst. Weg mit dem Christenpack! Man muß ihnen helfen …

Aber als Anhängerin der Toleranzreligion gesteht sie uns dann noch zu, unseren Glauben und unsere religiösen Praktiken ganz privat in unseren vier Wänden auszuleben. Ist es Dummheit? Ist es besonders raffiniert? Der Missionsauftrag – man erinnert sich, Matthäus am letzten – hindert uns ja gerade daran, nicht hinaus zu gehen, nicht öffentlich zu werden, nicht über den Glauben zu reden. Wir müssen raus aus den Häusern, wir müssen auf die Marktplätze und in die Straßen, gerade um den Menschen von Christus zu erzählen. Frau Berg würde uns dann wegsperren wollen. Das ist Stalinismus pur. Das ist ihr Credo der Toleranz, welches sie sich ganz groß auf die Fahne geschrieben hat. Das ist eine Form von Toleranz auf die wir gerne verzichten können.

Beitrag erschien auch auf: katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Stefan Neudorfer

Es ist ja keiner gezwungen katholisch zu sein, deshalk kann ich Frau Bergs Probleme mit der Katholischen Kirche nur als Katholikenphobie verstehen.

Gravatar: Stefan Neudorfer

Warumk so einseitig?
Streng gläubige Atheisten sollten regelmässig Pausen einlegen, einfach einmal den Glauben links liegen lassen.

Würde Ihnen sicher sehr gut tun.

Gravatar: german

Ich bin Mitglied einer christlichen Kirche, wenn auch nicht tief gläubig, aber ich habe immer auch in schweren Zeiten ) zu meiner Religionszugehörigkeit gestanden gestanden. Ich habe aber echte Zweifel, dass Religionsunterricht ein Schulfach ist, mit dem man sogar den Abi-Durchschnitt aufhübschen kann. Es gehört aber unbedingt zur Allgemeinbildung, dass man über die Religionen, nicht nur die christliche, ein Grundwissen hat. Wie will man sonst z.B viele Kunstwerke verstehen.
Es ist für mich auch unverständlich, dass in viele Klassenzimmern oder Gerichtssälen Kruzifixe hängen. Der Anteil der deutschen Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit wird doch immer größer und in beiden Fällen handelt es sich um staatliche Einrichtungen. Ebenso sollten sich Kinder moslemischen Glaubens, die eine deutsche Schulen besuchen, den gültigen Regeln, beispielsweise im Sportunterricht unterordnen.

Gravatar: MicroHirn

Und immer stellt sich mir die Frage, ob Glaubensablehnung und Religionsfeindschaft nicht ein Art Sucht darstellt und zu einer Kraft werden kann, die sich geradezu verselbständigt?
Auffällig ist die Unbeirrbarkeit plattitüdenhafter Argumente, die sich aneinanderreihen und Einblick geben in die Seelenstruktur eines Menschen, der dem Impuls folgen muß, dem Objekt seines inneren Zorns, Aufmerksamkeit zu schenken.
Auffällig auch, dass man nicht reden kann, unzugänglich prallt alles ab und auch gewichtige Argumente versinken in eine Art innere Substanz, die aus Ablehnung, Verweigerung und eigenen verwickelten Gemütsbewegungen besteht.
Und ich frage mich auch, geht es dabei letzlich nicht um Kirche, Glauben und Religion, sondern sind diese nur eine äußere Symbolik für einen unzugänglich unerreichbaren Zwist im Innern des Menschen, der einer Projektion gleich, nach einer Formulierung im Äußeren sucht?
Gibt es also eine Abhängigkeit oder sollte man sagen Anhängigkeit zum Objekt seiner Wut, seiner Verzweiflung, seiner Ohnmacht, die eine äußere Erscheinungsform braucht, um Mißempfindungen ausdrückbar zu machen?
Man müßte Psychiater sein, um diese Fragen beantworten zu können, obwohl vermutlich solche Botschaften der Seele, die eine Fehldeutung innerer Konflikte beinhalten könnten, völlig neue Sichtweisen auf Verhalten der Menschen bedeuten würde und wohl noch unerforschtes Gebiet darstellen.
Wird sich aus der Tiefe ein Konglomerat aus Eifer-Sucht, Qual, Geringschätzung, Rigidität, Angst und Aggressivität herausstellen? Wird sich dies auflösen lassen und sich eine Möglichkeit einer Umwandlung ergeben? Letztlich ist das, worin sich die feindliche Gesinnung spiegelt, ein Ausdruck von Schwäche. Schwäche, die sich stark und kampfbereit zeigen möchte und am Ende doch versagen muß. Eine Art Teufelskreis - wie bei einer Sucht, der man nicht entkommen kann.

Gravatar: Joachim Datko

Die MINT-Fächer lassen keinen Platz für religiöse Vorstellungen.

Zitat: "Heißt es nicht, dass wir Gläubigen auch daran glauben könnten, dass die Erde eine Scheibe ist?"

Streng gläubige Menschen sollten regelmässig Pausen einlegen, einfach einmal den Glauben links liegen lassen.

Bei uns haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 252 Kirchensteuerzahler mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in Regensburg die Kirchen verlassen.

Gravatar: Markus Estermeier

Gegen Islamgläubige würde sich diese Dame das nicht zu sagen trauen. Man würde sie schon aus den eigenen Reihen heraus zerlegen.

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