Liebe Leser, die Luft ist für die Aktienmärkte wieder sehr dünn geworden. Die US-Börse, deren Vorgaben der DAX gewöhnlich folgt, ist extrem überbewertet. In Kombination mit gestiegenen Zinsen, klaren Rezessionswarnungen aller bewährten Frühindikatoren und starken Warnsignalen zahlreicher technischer Indikatoren deutet das auf eine schwere Aktienbaisse hin.
Die Botschaft der fundamentalen Bewertung
Langfristig, das heißt auf Sicht von 10 bis 12 Jahren, ist die fundamentale Bewertung der entscheidende Einflussfaktor für die Entwicklung der Aktienkurse. Zurzeit ist die fundamentale Bewertung der US-Börse extrem hoch. Auf die vielleicht ermüdenden Details der Fundamentalanalyse möchte ich hier nicht eingehen. Es soll die auf ihrer Anwendung basierende Prognose genügen, dass dem S&P 500 schwere Zeiten bevorstehen und er mit großer Wahrscheinlichkeit in 10 bis 12 Jahren niedriger stehen wird als heute.
Wie in früheren Phasen, in denen eine extrem hohe Überbewertung bereinigt wurde, wird der Weg dorthin einer wilden Achterbahnfahrt gleichen – und Ihnen hervorragende Kaufgelegenheiten bieten. Im Moment ist jedoch das Gegenteil der Fall. Deshalb darf sich kein Börsianer, der sich ernsthaft mit der Bedeutung der Fundamentalanalyse beschäftigt hat, beschweren, wenn sich der Kurs des S&P 500 von hier aus halbiert oder sogar drittelt.
Abkoppelung der deutschen Börse?
Auf dem Weg nach unten ist die deutsche Börse den US-Vorgaben stets gefolgt, und ich befürchte, das wird dieses Mal nicht anders sein. Der deutsche Aktienmarkt ist zwar weniger hoch bewertet als der amerikanische. Gemessen an ihrer eigenen historischen Spanne befindet sich die als Buffett-Indikator bezeichnete fundamentale Kennzahl Marktkapitalisierung in Prozent des Bruttoinlandsprodukts jedoch auch für Deutschland im oberen Bereich.
Im Unterschied zum S&P 500 sind die Aktienkurse in Deutschland seit dem Jahr 2000 jedoch nicht gestiegen. In diesem Sinne hat also eine Abkoppelung der deutschen Börse stattgefunden. Das sehen Sie auf dem folgenden Chart des S&P Germany LargeMidCap Index. Er umfasst neben den DAX-Werten auch die Aktien des MDAX. Und er wird auf die gleiche Weise berechnet wie der S&P 500 – während der wesentlich bekanntere DAX Performance-Index die sofortige Wiederanlage aller Dividenden unterstellt. Deshalb ist der DAX mit den gängigen ausländischen Indizes nicht vergleichbar, wohl aber der S&P Germany LargeMidCap Index.
S&P Germany LargeMidCap Index, Monatschart, 1999 bis 2024
Der S&P Germany LargeMidCap Index notiert niedriger als am Hoch des Jahres 2000. Im Unterschied zum DAX-Performance Index wird er auf die gleiche Weise berechnet wie der S&P 500.
Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com
S&P Germany LargeMidCap Index niedriger als im Jahr 2000
Wie Sie auf diesem Chart sehen, befindet sich der S&P Germany LargeMidCap Index schon seit dem Jahr 2000 auf einer wilden Achterbahnfahrt. Tatsächlich steht er heute immer noch niedriger als an seinem Hoch des Jahres 2000.
Im Kleinen ist er dem Auf und Ab der US-Börse zwar stets gefolgt. Ihren großen Anstieg der vergangenen Jahre hat er aber nicht mitgemacht – während sich der Goldpreis in Euro seit der Jahrtausendwende mehr als versiebenfacht hat.
Im Unterschied zum Aktienmarkt stehen beim Goldpreis übrigens alle Ampeln weiterhin auf Grün: Die fundamentale Lage ist rundum positiv für Gold, unsere auf der Markttechnik basierenden Indikatoren haben klare Kaufsignale gegeben, und die Charttechnik zeigt außergewöhnlich bullishe Formationen. Das alles spricht dafür, dass 2024 ein sehr gutes Jahr für Goldanleger wird.
Wie Sie davon profitieren können, erfahren Sie aus unabhängiger Quelle und auf höchstem Niveau in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren – kritisch, unabhängig und erfolgreich. Jetzt 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: Warum Sie mit den meisten ETFs keine gute Diversifikation erhalten, sondern ein Klumpenrisiko eingehen, zeigen wir Ihnen in der aktuellen Monatsausgabe von Krisensicher Investieren.
P.P.S.: Sie wollen Woche für Woche sicher durch diese Krise kommen, dann fordern Sie bitte noch heute den kostenlosen Claus Vogt Marktkommentar hier ganz einfach mit Ihrer E-Mail an.
Claus Vogt, der ausgewiesene Finanzmarktexperte, ist zusammen mit Roland Leuschel Chefredakteur des kritischen, unabhängigen und erfolgreichen Börsenbriefs Krisensicher Investieren.
2004 schrieb er ebenfalls zusammen mit Roland Leuschel das Buch „Das Greenspan Dossier“ und 2009 „Die Inflationsfalle“. 2018 erschien „Bitcoin & Co. Was Sie über Geld, Gold und Kryptowährungen wissen sollten“ und 2019 ihr hochaktuelles neues Buch: „Die Wohlstandsvernichter - Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“. Erhältlich im Buchhandel oder auf www.krisensicherinvestieren.com. Mehr zu Claus Vogt finden Sie hier.
Kommentare zum Artikel
Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.
Nur so am Rande:
Goldpreis manipuliert?
https://www.mmnews.de/gold/211278-goldpreis-manipuliert
... „Die US-Börse, deren Vorgaben der DAX gewöhnlich folgt, ist extrem überbewertet. In Kombination mit gestiegenen Zinsen, klaren Rezessionswarnungen aller bewährten Frühindikatoren und starken Warnsignalen zahlreicher technischer Indikatoren deutet das auf eine schwere Aktienbaisse hin.“ ...
Wobei es zur Verhinderung eines Packts zwischen Russland und den Deutschen extrem wichtig ist, dass die Krauts ´gemeinsam` mit dem ´unheimlich mächtigen Partner` untergehen???
https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/europa-abhaengigkeit-usa-100.html