Limburg und kein Ende

Das Bistum Limburg wird vermutlich noch sehr lange auf einen neuen Bischof warten müssen. Die Katholiken, die in diesem Bistum wohnen, sind zu bedauern, denn sie werden Opfer einer unendlichen Geschichte eine Jahrmarktes der unkatholischen Eitelkeiten.

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Die Limburger Rebellion nimmt auch nach erfolgreichem Wegmobben des Bischofs kein Ende. Jetzt stehen der Diözesanadministrator und sein Stellvertreter im Visier.

Die Durchstechereien nehmen ebenfalls kein Ende. So berichtet der Spiegel in seiner Printausgabe unter Berufung auf “interne Protokolle, die Versammlungen in der Bistumszentrale wieder geben und dem Spiegel vorliegen” (DER SPIEGEL 13/2015) von Dissens zwischen kirchlichen Mitarbeitern und ihren neuen Chefs.

Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Die Forderungen sind die ewig alten nach Transparenz und Zurückgewinnung von Vertrauen. Wann denn jemals so ein Vertrauen vorgelegen haben mag, wird nicht so ganz ersichtlich. Deutlich sichtbar wird jedoch, welch schwierige, vielleicht sogar unlösbare Aufgabe dem Paderborner Weihbischof Manfred Grothe übertragen wurde. Es geht darum, wer in einem Bistum “das Sagen” hat, der Bischof oder die Funktionäre. Da nun allerdings der Diözesanadministrator keinesfalls die Revolution von oben umsetzen wird und man durchaus auch in Limburg kapiert haben wird, daß ein Bistum nicht mal eben seinen Bischof davon jagen kann und dann sofort einen neuen nach eigenem Gutdünken bekommen kann, geht nun das Hauen und Stechen wieder aus der Verborgenheit an die Öffentlichkeit.

Auf diesem Wege wird Rom noch sehr lange kein grünes Licht für die Wahl eines neuen Bischofs geben. Denn es ist abzusehen, daß in einer Situation von hintergründigem Hauen und Stechen, sowie einer erneuten Indiskretion seitens haupt- oder ehrenamtlicher Bistumsmitarbeiter, jede neue Bischof auch scheitern müßte.

Das Bistum Limburg wird vermutlich noch sehr lange auf einen neuen Bischof warten müssen. Die Katholiken, die in diesem Bistum wohnen, sind zu bedauern, denn sie werden Opfer einer unendlichen Geschichte eine Jahrmarktes der unkatholischen Eitelkeiten.

Bleibt nun zu hoffen, daß der Diözesanadministrator weiterhin konsequent und zielgerichtet den Kurs der internen Aufarbeitung verfolgt und sich von den erneuten Durchstechereien nicht aus der Ruhe bringen läßt. Ja, Weihbischof Grothe zeichnet sich durch eine sanfte, freundliche und einnehmende Sprache aus, doch es mache sich niemand Illusionen, er kann durchgreifen. Die erneute Indiskretion wird sicher Folgen haben, auch wenn die Öffentlichkeit davon nicht unmittelbar erfahren dürfte. Nicht immer ist Transparenz das Mittel der Wahl. Diskretion ist in vielen Fällen vorzuziehen.

Zuerst erschienen auf katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Joachim Datko

In der Regel kostet ein Bischof nur Geld. Man könnte der Gesellschaft viel Geld sparen, wenn die Bischofssitze zusammengestrichen würden.

Die beiden Kirchensteuerkirchen verlieren jedes Jahr massiv Mitglieder, man könnte die Administration ordentlich zusammenstreichen.

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