Letzte Ausfahrt Bützfleth

Die Wellen der Einbruchskriminalität, die auch über meinen norddeutschen Landkreis schwappen, haben nichts mit dem aktuellen Einstrom nach Deutschland zu tun. Es gibt diese Wellen seit über zehn Jahren. Nach der 6. EU-Erweiterung (Bulgarien und Rumänien) im Jahr 2007 haben sie an Dynamik kräftig zugelegt.

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Das Einbruchsthema war letzthin der meist diskutierte Aufreger, wenn es um die so genannte innere Sicherheit ging. Bis Merkel die Schleusen öffnete und eine neue Debatte auf die Agenda setzte. Was nicht heißt, dass sich die Lage an der Einbruchsfront entspannt hätte. Im Gegenteil.

Man liest bloß weniger darüber. Die Medien haben derzeit alle verfügbaren Recherchekräfte mobilisiert, um Exempel geglückter Migrantenintegration aufzuspüren. Der Verdacht, dass ein Zugewanderter in Rekordzeit Deutsch gelernt hat oder eine total nette Muslima an einer Supermarkt-Kasse Dienst schiebt, setzt unverzüglich Reporterteams in Marsch.

Ja, der Journo als solcher hat sich erstaunlich verändert. Aus dem skrupellosen Witwenschüttler von dunnemals ist ein ethisch lupenreiner Migrantenknutscher geworden. „Flüchtlings-Jungs schnappen Supermarkt-Räuber“ – Narrationen wie diese rauschen sofort in die Willkommenskulturteile der Blätter. Read all about it! Die „Hamburger Morgenpost“:„Gerade einmal seit drei Wochen in Hamburg und schon Helden!“. Ein 17-Jähriger aus Syrien, der seinen Husky-Welpen auf der beschwerlichen Reise nach Almanya mitschleppte, schaffte es unverzüglich in die „Bild“, auf „focus.de“ und in andere Qualitätserzeugnisse.

Ein Hund! Noch dazu ein ganz niedlicher!

Da bleibt einfach kein Raum für Einbruchs-Petitessen. Zwar bekam der Überfall einer siebenköpfigen rumänischen Bande, die einen 72-Jährigen in seinem Haus am Starnberger See ermordet und seine Ehefrau schwer verletzt hatte, Anfang September noch etwas überregionale Beachtung. Für die Leitmedien war das Thema aber erledigt, als die Gang bei einem frischen Bruch in Österreich erwischt wurde.

Ein bisschen beschlich einen das Gefühl, dass diese unschöne Geschichte mit leiser Absicht nicht sonderlich hoch gehängt wurde.

Lokalblätter allerdings melden immer öfter einschlägige Fälle. Meist werden Häuser oder Wohnungen nachts ausgeraubt, zunehmend auch tagsüber. Täter werden selten geschnappt. Es handele sich, sagen Experten für den Bereich organisierte Kriminalität, überwiegend um aus Ost- und Südosteuropa gesteuerte Profis, die systematisch ganze Landstriche ausbaldowern und abgrasen. Manche gehen extrem brutal vor. Werden sie von Hauseigentümern überrascht, schlagen sie sofort zu. Es gab schon Fälle, in denen Opfer gefoltert wurden, damit sie das Versteck von Geld oder Wertsachen preisgaben.

Das hier hat nichts mehr mit den erratischen Wohnungsaufbrüchen der Vergangenheit zu tun, die zumeist auf das Konto von Junkies oder Gelegenheitskriminellen gingen. Das hier ist eine Art von Terrorismus.

Die Polizei? Hat beim Komplex Einbruch weitgehend die Kontrolle verloren. Sie macht daraus kein Hehl. Weil sie die Bürger nicht mehr schützen können, erklären Polizeibeamte bei „Präventionsvorträgen“, wie die Bürger sich doch bitteschön selber schützen können. Zum Beispiel, indem sie ihre Behausungen zu Hochsicherheitstrakten umgestalten lassen. Wer dafür kein Geld hat, besitzt gute Chancen, demnächst Besuch aus der großen bunten Welt zu bekommen.

Natürlich ahnt die Polizei, dass ihre nicht mehr verbergbare Ohnmacht gegenüber einer Gemeingefahr schwer am Ordnungshüter-Image kratzt. Daher vermeldet sie gern Erfolge, die an anderen Frontabschnitten erzielt werden. Dort wird statt der SIG Sauer P6 die Laserpistole gezückt – auch sehr spannend.

Eine kleine Zwischenbilanz des immerwährenden Kampfes zwischen Gut und Böse schmückte vor ein paar Tagen das Presseportal der Polizeiinspektion Stade.

Sie betraf eine „Kontrollaktion“ der Stader Wache, durchgeführt im dörflichen, stadtkernfernen Ortsteil Bützfleth. Was passierte da in der Nacht von einem Sonntag auf den Montag? „Zwischen 03:10 und 04.50 gingen ihnen (den wackeren Sheriffs, Red.) vier Schnellfahrer ins Netz, die mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren und nun mit einen Bußgeld und Punkten rechnen müssen. Hier war der Spitzenreiter mit 104 statt mit 70 km/h in die Messung gefahren“ (O-Ton der Polizeipressemeldung).

Lies: inklusive Anfahrt, Positionierung, Justierung der Gerätschaften und Rückfahrt waren mindestens zwei Beamte zumindest fünf Nachtstunden damit ausgelastet, Einbrechern nicht nachzustellen und auch nicht in Wohnvierteln präventiv Streife zu fahren. Stattdessen beschäftigten sie sich damit, „Raser“ zu stellen, von denen ein einziger die Schallmauer der erlaubten Höchstgeschwindigkeit um sagenhafte 34 km/h durchbrach. Auf einer fast leeren Piste namens Obstmarschenweg.

Ortskundige wissen, dass in dem kontrollierten Abschnitt die Bürgersteige gewöhnlich um 21.30 Uhr hochgeklappt werden. Sechs Stunden später strampelt dort kein Radler, torkelt kein Betrunkener mehr auf der Straße. Auch sämtliche Kinder pennen. Das Verkehrsgeschehen in einer Bützfleth-Nacht muss man sich ungefähr so gefahrvoll vorstellen wie jenes auf der Insel St. Helena im Südatlantik, wo der verbannte Napoleon starb.

Wer sich durch die Staatsgewalt in noch halbwegs geordneten Zeiten derart behütet weiß, kann sich künftige Sicherheitsstandards unschwer ausmalen. Manch einer geht womöglich gleich auf die Website der kanadischen Regierung, Abteilung „Citizenship and Immigration.“ Nur mal so, für alle Fälle.
http://www.cic.gc.ca/english/department/index.asp

Klarstellung: Ich bin weder von den o.g. Laserpistoleros abgeschossen worden noch kenne ich jemanden, dem dies widerfuhr. In Flensburg habe ich keinen Punkt.

Beitrag erschien auch auf: achgut.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: qed

Die djangomäßig kostümierten Pappnasen (Geschlitzte, womöglich Transitessen und gerade noch Behangene) der ruhmvollen und politisch absolut korrekten Inspektion in Stade sind seit langem bekannt dafür, unerbittlich gegen die brandgefährlichen Raser vorzugehen und triumphal im Tageblättchen damit zu protzen, mal wieder Schwerverbrecher gekeult zu haben, die etwas flott fuhren in der fast menschenleeren Einöde des Kehdinger Landes; bevorzugt, wenn die Steuersklaven frühmorgens zur Fron ins weit entfernte Hamburg eilen- der Zeitpunkt passt genau.
Indes ist ihr System des Vermeidens von Konflikten- insbesondere, wenn es sich um die reichlich vorhandenen, bunten Kulturkoryphäen handelt- ausgeklügelt und erprobt: Man erscheint erst gar nicht. Ich hatte das fragwürdige Vergnügen, einige Zeit in einem benachbarten Städtchen zum erwähnten zu wohnen. Es begab sich eines nachts, daß aus nie geklärten Gründen eine seeeehr bunte Melange an äußerst bunten Empörten sich nach reichlichem Alkoholgenuß aufmachte, der niederträchtigen, rassistischen und kultureller Vielfalt sich verweigernden, torfköpfigen Ureinwohnerschaft eine Lektion zu erteilen: Innert einer Stunde gingen zahlreiche Scheiben und Dutzende Fahrzeuge zu Bruch, der Papst rockte im Kettenhemd und niemand traute sich auf die Straße.
Die legendären Stader Bulettinnen und Buletten benötigten über eine geschlagene Stunde zum Erscheinen (lächerliche 20 km Entfernung auf dem gut ausgebauten Obstmarschenweg) und oh Wunder- fanden außer den Trümmern nichts mehr vor. Uff, Glück gehabt.
Und es wird uns auch nicht sehr verwundern, wenn hindorten, wo die getreuen Büttel der Hannöverschen Polithalunken Dienst tun, eigenartige Beförderungsbräuche heimisch sind: Bulettinnen, seit vielen Jahren im seriellen 'Mutterschutz', werden selbstredend in Abwesenheit zur Oberdingsbums befördert. Alldieweil ob derartiger Motivationspraxis kein real Diensttuender sonderliche Lust verspüren wird, seine Haut zu Markte zu tragen.
Ich kenne übrigens die Gepflogenheiten der bunten Dealerschaft Stades ganz gut und kann nur jedem raten, der unglücklicherweise nächtens dort mit der Bahn ankommt: Drück einen Zwanziger ab, schmeiß das Zeug gleich anschließend in den Burggraben und sieh zu, daß du Land gewinnst.

Merke ad 1: Normalo'polizisten' sind allenfalls ältliche oder nach Gender-Rezepten chromosomal ausgesuchte Schießbudenfiguren, die sich bestenfalls als Wegelagerer an der Laserpistole eignen.
ad 2: Wer sich auf solche Kasper verläßt, ist verlassen.
ad 3: Es ist ein Irrtum anzunehmen, weit draußen, versteckt auf dem Lande, sei man in Sicherheit- siehe das Beispiel der 72-jährigen.
ad 4: Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.
Den Warnschuß kann man auch "danach" in die Decke abgeben. Die sog. "Polizei" ist NICHT dein Freund, sondern dein politisch instrumentalisierter Todfeind.
ad 5: Hör endlich auf, Büttel des Systems, sei es als devote 'städtische Angestellte' getarnt, sei es als 'Mitarbeiterin' des Gerichts, sei es als zumeist verbeamtete grünrote Gutmenschen als "honorige Mitbürger" zu betrachten.

(Anm. d. Red.: gekürzt)

Gravatar: Karin Weber

Diese vielen Polizeireformen, der Kuschelkurs der Justiz, die aufgeschobenen Abschiebungen ... sind doch alles Indizien dafür, dass die gestiegene Kriminalität (als kausale Folge einer asozialen Politik) eigentlich ein gewünschter politischer Effekt ist. Das "Erzeugen von Unterschieden" war schon immer ein effizientes Instrument zum eigenen Machterhalt, denn in solch einem Fall ist der Pöbel abgelenkt und bekommt bestimmte Vorgänge auf politischer Ebene gar nicht mit. Bestes Beispiel ist gerade, wie das Flüchtlingschaos die Eurokrise verdeckt. Weder in Griechenland ist was gelöst, noch in der Ukraine ... viele Dinge sind momentan aus dem Focus und nur die AFD respektive z.B. Frau v. Storch haben diese Vorgänge weiterhin kritisch im Blick.

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