Lesen Sie doch mal wieder das Grundgesetz!

Kein Tag vergeht, ohne dass irgendwo in Deutschland Politiker und Parteien versuchen, den staatlichen Zugriff auf die Kinder auszuweiten. Eltern sollten bei diesem Thema überaus wachsam sein.

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In Artikel 6 des Grundgesetzes steht ein Satz, den man sich gar nicht oft genug in Erinnerung rufen kann: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht." Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber in unserer Gesellschaft kommt dieser Aussage zunehmend Bedeutung zu. Selten, vielleicht nie zuvor, hat es staatlicherseits derart massive Versuche gegeben, die Rechte der Eltern zu beschneiden, wie wir es in diesen Monaten erleben.

Die Diskussion um das außerordentlich erfolgreiche Betreuungsgeld - mehr als 220 000 Familien erhalten die mageren 150 Euro inzwischen jeden Monat - hat deutlich gemacht, wie gering Politiker heutzutage die Erziehungsleistung von Eltern achten. Niederträchtige "Heimchen am Herd"-Sprüche für Mütter, die ihre Kinder liebevoll und oft unter materiellen Entbehrungen großziehen. Wir reden immer mal über Sexismus in diesem Land - so etwas ist Sexismus pur!

Von interessierter politischer Seite wird infrage gestellt, ob Eltern überhaupt in der Lage sind, Kinder sinnvoll zu erziehen. Nach dem Motto: Wer Kleinkinder selbst großzieht, enthält ihnen wertvolle Bildung vor. Was für ein lächerlicher Unfug. Als ob Einjährige Chemie und Latein lernen müssten statt Gehen und Sprechen. Was Kleinkinder brauchen, ist Liebe und Zeit. Und auch die vielen engagierten Erzieherinnen können nicht mit Mutter oder Vater mithalten, wenn sie sieben bis acht Babys gleichzeitig beaufsichtigen, wickeln, füttern und beschäftigen sollen. Und schlecht bezahlt werden sie auch noch.

Beitrag erschien zuerst auf: rp-online.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Georg Buchmeister

Sehr geehrter Herr Kelle,
Sagt das Grundgesetz nicht auch, dass man den eigenen Lebensunterhalt möglichst selbst bestreiten solle, anstatt ihn sich einfach vom Staat auf Kredit finanzieren zu lassen und die Schulden künftigen Generationen zu vererben?
Kein Land der Welt außer Deutschland kennt die Figur der lebenslang vom Staat subventionierten Hausfrau - das Luxusgeschöpf der Paschas bezahlt bei uns die Allgemeinheit mit Steuern und Abgaben.
Warum gibt es dann keine "Wahlfreiheit zwischen arbeiten oder zuhause bleiben" für ALLE Bürger?

Gravatar: S.Kandal

Zu den älteren, oben verlinkten Beiträgen bei Spiegel online möchte ich noch anmerken, dass diese, so, wie sie dort entstellt oder zuletzt in der Art einer tabula rasa auch gelöscht wurden, in den vergangenen sieben Jahren wohl buchstäblich Perlen vor die Säue geworfen waren. Oui, je regrette tout.

Inzwischen scheinen Spiegel und Spiegel online nur noch die Agenda <a href="http://www.spiegel.de/forum/politik/enges-verhaeltnis-zu-putin-kontensperrung-fuer-schroeder-thread-133022-24.html#postbit_16276750" rel="nofollow">"Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen!"</a> zu verfolgen. Es ist grauenhaft.

Gravatar: S.Kandal

Herr Kelle, Ihr bestimmt gut gemeinter Vorschlag kommt etwa zwei Dekaden zu spät. Das Grundgesetz lesen offenbar selbst die <a href="http://www.spiegel.de/forum/politik/eu-reformvertrag-wie-viel-macht-darf-bruessel-haben-thread-7709-88.html#postbit_3974777" rel="nofollow">höchsten Beamtinnen/Beamten</a> im <a href="http://www.spiegel.de/forum/politik/vatikan-besuch-merkel-bekommt-privataudienz-beim-papst-thread-90734-5.html#postbit_12765670" rel="nofollow">Staate</a> nicht mehr, und die Argumente, die Wissenschaftler anführen, wenn sie darüber klagen, dass <a href="https://www.youtube.com/watch?v=BtInXIHfxeM#t=1h2m17s" rel="nofollow">das Grundgesetz weitestgehend obsolet</a> ist, wiegen immer schwerer. Die Entwicklung scheint unter diesem BundeskanzlerIn alternativlos zu sein.

Gravatar: Andreas Schneider

Das Grundgesetz (bzw. das, was dessen Urheber einst im Sinn hatten) wird bereits seit Jahren mehr und mehr ausgehöhlt, nicht nur im beschriebenen Zusammenhang. Man denke allein an die Neuausrichtung der Streitkräfte.

Und wo man sich (wohl aus gutem Grunde) nicht an eine Änderung wagt, verändert man halt die Umstände. Bei der Erziehung der Kinder sieht man sich einem massiven Medienbombardement ausgesetzt, Abgaben bzw. Zuschüsse steuern das elterliche erhalten, bzgl. der Bundeswehreinsätze definiert man einfach den Begriff der "Verteidigung" neu.

Das Grundgesetz? Im Grunde bewährt - aber zum Selbstbedienungsladen ideologisch motivierter Eitelkeiten umfunktioniert. Dass die höchstrichterliche Rechtsprechung dem auch noch folgt, ist der eigentliche Skandal.

Gravatar: Greenhoop

Sehr geehrter Herr Kelle,

regelmässig kritisiere ich die diversen Kommentare Ihrer RP-Kollegen musste jedoch bei diesem Artikel den ich überraschenderweise auch hier wiederfand feststellen, dass ich die Hoffnung die "deutsche" Presse betreffend, noch nicht ganz aufgeben muss. Es ist in der Tat so, dass die Politik Stück für Stück versucht, Kinder ihren Eltern zu entziehen. Das Betreuungsgeld wurde bewußt schlecht geredet, alleine bildungsfernen Schichten zugeordnet mit der klaren Absicht, die Kinder schon frühzeitig manipulieren zu können. Diese Beobachtung deckt sich übrigens mit der Agenda 21, einem perfiden Plan der UNO. Jeder sollte von Glenn Beck das gleichnamige Buch gelesen haben um zu sehen, wohin die Reise gehen wird, vielleicht wachen dann die Menschen endlich auf.

Mit freundlichen Grüssen

GH

Gravatar: Manuela

Es ist doch erstaunlich und grenzt ja geradewegs an ein Wunder, dass Deutschland den derzeitigen Stand an Bildung, Kultur, Zivilisation, Technik etc. erreicht hat obwohl unsere Vorfahren-Generationen ihre Kinder zuhause und selbst erzogen haben!!!

Und sieben oder acht Kinder pro Erzieherin ist ja noch "traumhaft". Bei meiner Tochter (sie arbeitet in einer Kita) sind es 12,5 pro Erzieherin. In dieser Kita-Gruppe von 25 Kindern, sind 7 Neuzugänge, die das 1. halbe Jahr ihrer Einlieferung hauptsächlich mit Heulen zugebracht haben, sobald Mami zur Tür raus war. An ein ordentliches Durchführen eines ach so sinnvollen "Bildungsprogrammes" war oft nicht zu denken, da die Erzieherinnen damit beschäftigt waren die weinenden Kinder möglichst zu beruhigen, gefüllte Windeln zu wechseln, Kinder zur Toilette zu begleiten und sauber zu machen, Kinder sauber zu machen und neu anzuziehen, wenn doch mal etwas in die Hose ging, Nasen zu putzen, Streiterein um Spielzeug zu schlichten, Mahlzeiten vorzubereiten, danach den Speisesaal halbwegs wieder zu säubern. Die Erzieherinnen reiben sich auf und haben trotzdem ständig das Gefühl ihre Arbeit nur unter dem Motto "Sauber- sicher-satt" zu tun.

Danke, Herr Kelle, für ihren Lesetipp. Werden Sie nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen!
Es ist schon starker Tobak, dass den Eltern unterstellt wird, sie könnten ihre Kinder nicht sinnvoll erziehen!

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