Lechz gegen Rechts

Nach-Gelacht: Die Armseligkeit des Gerald Hensel

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Viel lehrreicher als das Märchen von Hensel und Gretel ist frei nach Theodor Storm das vom Kleinen Henselmann. Der konnte fliegen, aber er wollte zu viel Aufmerksamkeit, legte sich noch mit den Naturgewalten an und flog schließlich auf die Schnauze. Gerald Hensel, die moderne Version des verzogenen Knaben, erlitt auch ein solches Schicksal in Form einer beruflichen Bauchlandung als Folge einer systematisch organisierten Boykotthetze („Kein Geld für Rechts“) gegen politisch andersdenkende Medienplattformen. Davon wurde hier und hier schon ausführlich berichtet, doch zum Ausklang dieser Trilogie soll es einmal angemessen polemisch um den Menschen Hensel gehen. In seinen Aussagen zeigt sich nämlich, was für arme Würstchen Hassprediger wie er doch im Grunde sind.

Paranoia, Verlogenheit, Abgehobenheit, Dummheit und vor allem Arroganz lässt sich aus seinen Schriften mühelos ableiten. Das geht schon los, wenn er die Andersdenkenden als „typische Pegidioten“ oder „Kettenhunde“ tituliert und zur Rechtfertigung behauptet, dies dürfe er, weil die anderen ja so hasserfüllt seien. Oder für ihn zu Ende gedacht: Er darf hasserfüllt sein, weil er zu den Guten gehört und diese Gutheit praktischerweise gleich zu seinen Gunsten selbst definiert. So gerät er aber zu einer der traurigsten Lachnummern der Jetztzeit.

Dabei gibt er sich naiv und harmlos: „In meiner kleinen blöden Welt herrscht Meinungsfreiheit.“ Für den ersten Teil des Satzes können wir dieser Einschätzung bedenkenlos folgen, doch für den zweiten müssen wir eine lachhafte Dialektik konstatieren, nach der es nur für die mit der richtigen Meinung Meinungsfreiheit gibt. Für die anderen lässt er schon mal seine Beziehungen bzw. die Beziehungen seines ehemaligen Arbeitgebers Scholz & Friends spielen, um sie finanziell zu ruinieren. Aber vielleicht gehört in seiner Weltsicht Denunziation auch gar nicht zur Beschneidung von Meinungsfreiheit, schließlich räumt der Meinungsbefreier hierbei ein, er wolle durchaus „den Zukunftsvergiftern weh tun“.

Seine Firma wollte dann offensichtlich den Weg nicht mitgehen, obwohl sie seiner Ansicht nach „rückhaltlos hinter mir steht“. „Rückhaltlos“, aha. Sie steht also hinter ihm, ohne Rückhalt zu geben, oder was möchte der Sprachschöpfer damit ausdrücken? Da verstehen wir schon eher Sätze wie: „Wir müssen die Echo-Chambers überwinden und übergriffig in seine (des Gegners, KK) Ökosysteme werden.“ An mehr Aggressivität behindere ihn und seinesgleichen „unserer (sic!) naturgegebener (sic!) Humanismus“. Ja, dieser auf Ökoplantagen mühsam gehenselte Humanismus stört überall dabei, noch härter durchzugreifen, genau wie dieser spezielle Idealismus, der bei ihm schlechte Texte in virtuell gute verwandelt: „… weil ich manchmal ein naiver Idealist bin. Ich bin ein Mensch, der eine Idee hatte. Ich habe einen definitiv nicht rechtsicheren Text geschrieben.“

Sprachlich entvirtualisiert heißt das wohl, dass seine Texte voll feindseliger Beliebigkeit ihm ein bisschen auf die Füße gefallen sind. Schließlich wohne er jetzt „in einem Hotel an einer Stelle, die nicht in Berlin ist.“ Da kommt also zur Paranoia wohl noch Verfolgungswahn hinzu: Weil im Web ein Shitstorm ob seines Verhaltens losbrach, wähnt das Sensibelchen sich nun von der „manipulierten Digitalmeute“ verfolgt oder glaubt, sich erfolgreich zum Märtyrer stilisieren zu können. „Fake News-Mikro-Medien und Bot-Systeme“ seien an der Verfolgung schuld und „systematisch manipulierende Player, die Menschen im Netz steuern und lenken“. Mein Lösungsvorschlag: Wenn er so verfolgt wird in diesem Deutschland, könnte er doch in einem besseren Land seiner Wahl Asyl beantragen, ich würde ihm dann gerne auch noch einen Teddybären mit auf den Weg geben.

In seinem Wahn ist kein Platz für die Idee, dass sich in der harschen Reaktion des Netzes nur die Realität niederschlagen könnte, nach dem Motto, ‚Wie man in den Wald hineinruft, schallt es heraus‘. Soviel Realität wäre ihm als Teil eines virtualitätsdominierten Milieus wohl auch ohne seine mentalen Probleme nicht in den Sinn gekommen. Für ihn geht es stattdessen „um manipulative Knoten im Netz, die normale Menschen in mobbende Hate-Mobs verwandeln“.

Vielleicht sind es gar keine manipulierenden Knoten, sondern gar morphogenetische Felder? Oder sind es etwa überhaupt keine Knoten im Netz, sondern nur Knoten in der Gehirnwindung von Gerald Hensel? Schön für ihn jedenfalls, dass er die Wurzeln allen Bösens erkannt zu haben glaubt: „Kleine, unscheinbare Websites“ sind das und keinesfalls ein mächtiges in sich geschlossenes System, das die Medien erfolgreich gleichgeschaltet hat und einen Großteil seiner Eliten hinter sich weiß, das Sozialstrukturen zerstört, dem Globalkapital dient und vor Hensels verschleierten Augen die Demokratie demontiert.

Woher auch immer dieser Irrsinn kommt, auf alle Fälle geriert sich der Täter jetzt dreist als Opfer. Die schiere Masse der ihn erreichenden Drohungen mache es ihm fast unmöglich, gegen diese strafrechtlich vorzugehen. „Dabei kann ich mir ja gar nicht sicher sein, ob die wirklich von Menschen stammen oder von Computerprogrammen.“ Und mit diesem Satz gerät sein Verfolgungswahn auf die Metaebene, denn jetzt verfolgen ihn schon Computerprogramme. Wahrscheinlich sogar der Rasenmähermann persönlich. Zu viel Kino oder zu viel Koks?

Umso mehr muss der Gejagte sich in seinem Milieu geborgen fühlen. Die „rückhaltlose Unterstützung“ beispielsweise seines Arbeitgebers sei so groß, dass er sich selber von seinem Job befreien musste. „Nicht weil ich denke, ich hätte etwas falsch gemacht. Ich habe alles richtig gemacht. Aber der Erfolg war insgesamt so groß, dass ich mich für zukünftige Ideen selbst freier machen muss - und meinen Arbeitgeber auch.“ Angesichts dieser unheiligen Allianz von gescheiterter Logik und vollendeter Arroganz schlug Alexander Wallasch von Tichys Einblick Hensel vor, anstelle seines Hashtags #keingeldfürrechts nun #keinmitleidfürselbstschuld zu twittern.

Doch Hensel steht der Sinn nach Größerem. „Die eine Hälfte Deutschlands denkt, ich bin Gott, die andere denkt, ich bin der Teufel. Wahrscheinlich stimmt beides nicht.“ Nun, für Jesus oder einen neuen Messias wird sich der Mann doch wenigstens halten, das geht jedenfalls aus seinen gleichermaßen rechtsunsicheren wie rechtsfeindlichen Texten klar hervor. Wallasch aber zweifelt noch: „Nein, lieber Herr Hensel, die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Gott sind, ist tatsächlich gering. Auch der Teufel dürfte über Ihre Anmaßung beleidigt sein.“

Unbestritten recht hat Hensel, wenn er sein Pamphlet gegen das, was er für Rechts hält, mit den Worten abschließt „Also: Lange Rede, kurzer Sinn“. Wohl wahr, aber es fehlt mir die Ergänzung „maximaler Schaden“. Schaden für die verleumdeten Portale, aber auch Schaden für die Streitkultur im Lande und für die Fremdwahrnehmung des Gerald Hensel. Doch sei zu seiner Verteidigung angemerkt: Möglicherweise ist dieser Mann nicht naturgegeben so erbärmlich, sondern Opfer der Ideologie seines Milieus, über das auf diesem Blog in absehbarer Zeit noch viel geschrieben werden wird. Er fokussiert also nur den gesellschaftlichen Wahnsinn, glaubend allerdings, er sei sein geistiger Führer.

Man muss ihm auch zugutehalten, dass er nicht einer der direkten Profiteure des Systems ist. Er ist kein Politiker, der sich auf das Trittbrett nach oben drängelt, kein Journalist, der seine mangelhafte Qualifikation gegenüber seinem mangelhaft qualifizierten Vorgesetzten mit Gutsprech kompensiert. Er ist lediglich ein Überzeugungstäter, dem höchstens seine Banalität, seine ideologische Befangenheit und seine aggressive Energie vorzuwerfen ist. Dieses „lediglich“ ist natürlich in der Hauptsache ein Euphemismus angesichts des Schadens, den er anrichtet. Er ist ein Scharfmacher, ein Eskalierer, ein Hetzer 2.0. Solche Leute braucht das System, um etwas moderater als er vorzugehen und sich dadurch als die Mitte verkaufen zu können. Trotz seines bemitleidenswerten Schicksals hält sich mein Mitleid in Grenzen.

Mehr von Konrad Kustos gibt es hier: https://chaosmitsystem.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Kolbe

@ Michael Holz 04.02.2017 um 13.13 Uhr

Caspar von Schrenck-Notzing hat die Reeducation in seinem gleichnamigen Buch schon als „Charakterwäsche“ bezeichnet.

Buchbeschreibung:

Die Umerziehung des deutschen Volkes
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Westalliierten eine in der Weltgeschichte beispiellose Umerziehung des deutschen Volkes. Mit einem Zulassungssystem hatten sie ein wirksames Mittel in der Hand, eine gigantische Gehirnwäsche zu steuern: »Wir bekämpfen den Charakter der Deutschen. Im angeborenen Bösen der deutschen Denkungsart – der Art des gesamten deutschen Volkstums – ist das Problem der Welt zu finden.«
Die Umerziehung der Deutschen nach 1945 war eines der prägendsten Ereignisse der Nachkriegszeit. Schrenck-Notzing zeigt minutiös auf, wie die Idee der »Reeducation« Deutschlands in den USA politisch zustande kam und wer an ihr maßgeblich beteiligt war. Die Auswirkungen auf die künftige Elite der Bundesrepublik und letztlich auf die spätere Politik dieses Landes werden klar beleuchtet. So tief drang die »Reeducation« in das Bewußtsein der Deutschen ein, daß sie diese später auch ohne amerikanische Anleitung aus eigenem Antrieb fortführten, um alle Volksschichten mit ihren Prinzipien zu durchdringen. Daran hatten die von den Alliierten lizenzierten Zeitungen ebenso ihren Anteil wie Parteien oder Universitäten.
»Dieser Bestseller ist schockierend für den frommen Bundesbürger, ein tiefgründiges Buch, das gelesen, geistig verdaut und überlegt werden sollte […]« Rheinischer Merkur
»Ein Standardwerk, über dessen Unentbehrlichkeit kein Zweifel erlaubt ist.« Welt am Sonntag

Anscheinend aber war man sich über den Erfolg dessen wohl doch nicht so ganz sicher, wie folgendes Zitat zeigt:

„Mit Greuelpropaganda haben wir den Krieg gewonnen ... Und nun fangen wir erst richtig damit an! Wir werden diese Greuelpropaganda fortsetzen, wir werden sie steigern, bis niemand mehr ein gutes Wort von den Deutschen annehmen wird, bis alles zerstört sein wird, was sie etwa in anderen Ländern noch an Sympathien gehabt haben, und sie selber so durcheinander geraten sein werden, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun. Wenn das erreicht ist, wenn sie beginnen, ihr eigenes Nest zu beschmutzen, und das nicht etwa zähneknirschend, sondern in eilfertiger Bereitschaft, den Siegern gefällig zu sein, dann erst ist der Sieg vollständig. Endgültig ist er nie. Die Umerziehung (Reeducation) bedarf sorgfältiger, unentwegter Pflege wie englischer Rasen. Nur ein Augenblick der Nachlässigkeit, und das Unkraut bricht durch, jenes unausrottbare Unkraut der geschichtlichen Wahrheit."

Sefton Delmer, ehemaliger britischer Chefpropagandist nach der Kapitulation 1945 zu dem deutschen Völkerrechtler Prof. Grimm (Die Propaganda der Alliierten wird durch den Überleitungsvertrag Art. 7.1 als OFFENSICHTLICHE TATSACHEN vom „deutschen“ Strafrecht geschützt.)

Gravatar: Britta Becker

Seine Aktion bei Scholz & Friends qualifiziert ihn für die Amadeu-Antonio-Stiftung oder ähnliche Institutionen. Selbstverliebte und zur Denunziation Bereite fallen in der Regel immer auf die Füße, jedenfalls so lange das System, dem sie dienen, existiert.

Gravatar: karlheinz gampe

Solche Leute brauchts nicht. Diese kranken Typen sollte Jeder meiden.

Gravatar: Michael Holz

Nein, solche Leute, wie das Henselmänchen braucht das System nicht mehr, wenn die nachstehende Nachricht wahr ist:

Gehirnwäsche

Nach dem Motto, „In einem gesunden Körper, ist auch ein gesunder Geist“, hat das Wahrheitsministerium, in Verbindung mit dem Gesundheitsministerium eine Gesetzesinitiative beschlossen. Diese hat den unverfänglichen Arbeitsnamen „Weichspüler“.

Die von den amerikanischen „Freunden“ nach dem Krieg eingeleitete „Re-education“ hat sich zu einem unschlagbaren Erfolg entwickelt. Nun hat sich jedoch in einer empirischen Studie herausgestellt, dass die Umerziehung 72 Jahre nach Kriegsende manchmal ins Leere läuft, da fasst Alle, die schon länger hier leben, mit Erfolg umerzogen und die Neuen, die eben mal da sind, brauchen nicht umerzogen werden, da diese nicht erbbelastet sind. Bei einer eingehenden Überprüfung des Erfolges stellte sich heraus, dass es bei allen Umerziehungsversuchen oftmals zu einer fehlerhaften Mutationen, in Form von Dunkeldeutschen gekommen ist. Hier setzt die Gesetzesinitiative an.

Wissenschaftler des Systems haben festgestellt, dass eine erheblich Zahl von Einwohnern im Lande mit dem Bauch denken. Dabei stellten sie überraschend fest, dass es überwiegend Frauen sind. Besonders naive junge und ältere gut saturierte und alleinstehende Frauen neigen dazu. Bei den neuen, hinzu gekommenen Männern, die nun mal da sind, wird manchmal noch in einer Region tiefer gedacht, was den emanzipativen Begriff von „Schwanzsteuerung“ erfüllt.
Hinsichtlich dieser Erkenntnisse, kam man in der Initiative überein, bei der herkömmlichen Re-education, im Volksmund manchmal auch Gehirnwäsche genannt, nunmehr Weichspüler einzusetzen, für die, die noch immer selbst denken und noch nicht denken lassen. Dieser Weichspüler macht das gefühlte Leben fluffig und rosig. Hinsichtlich derer, die mit dem Bauch denken, ist man zu einer besonderen Lösung gekommen. Grundübel aller Bauchschmerzen ist die Wahrheit, die oft blutig, schmutzig und gemein ist. Diese unbearbeitete Wahrheit liegt im Magen, wie ein Stein, und macht die Bauchdenker so richtig ernsthaft krank. Das will nun die Gesetzesinitiative ändern.
Durch eingehender Bearbeitung der Wahrheit, in der diese glatt gebügelt, bereinigt, ausgebessert und ergänzt wird, wird allen Betroffenen eine besondere, postfaktische, politische Diät verschrieben. Diese wird, wie die Impfpflicht, als Diätpflicht vom Staat angeordnet. Das Vorgängermodell unter der Bezeichnung GEZ wird zwar weiter beibehalten, jedoch mit POLDI ergänzt. Durch eine Langzeitverordnung verspricht sich die Gesetzesinitiative ein wirksames Mittel gegen die Herausbildung von chronischen Dunkeldeutschen.
Im Rechtsausschuss des Buntentages, sowie in den Fraktionen der Schwarzen, Roten, Dunkelroten und Grünen wurde bereits Zustimmung signalisiert. Die noch nicht im Buntentag sitzenden Gelben haben auch bereits ein offenes Herangehen versprochen. Die Braunen, Grauen und Blauen wurden nicht gefragt, da sie nach Auffassung der Gesetzesinitiative keine Demokraten sind.
Mit der Herstellung der POLDI wurde das Wahrheitsministerium beauftragt, welches auf Mitarbeiter zurückgreifen kann, die in der, leider untergegangenen sozialistischen, Republik als informelle Mitarbeiter des verblichenen Wahrheitsministerium Erfahrungen sammeln konnten

Gravatar: R. Avis

Karl Kraus hat einmal mit treffendem Witz gesagt: "Die Psycho-Analyse ist die Krankheit, für deren Heilung sie sich hält."
In Anlehnung daran könnte man formulieren: "Die Political Correctness bekämpft genau die Werte, deren Bewahrung sie nur vorgibt."

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