Landgrabbing in Ostdeutschland- Chinesische Investorengruppe erwirbt Anteile am größten ostdeutschen Agrarkonzern

Das Landgrabbing in Ostdeutschland geht weiter: Ein chinesischer Investor, der Konzern Fosun, hat mehr als 9 Prozent der Anteile von KTG Agrar erworben. Die Medien beschweigen diesen Skandal.

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Eine Pressemitteilung des mit 35.000 ha größten Bewirtschafters in Ostdeutschland, der Aktiengesellschaft KTG Agrar informiert, daß ein chinesischer Investor, der Konzern Fosun, mehr als 9% der Anteile von KTG Agrar erworben hat. Damit geht das Landgrabbing (Ausverkauf der Landwirtschaft an externe Investoren) in eine neue Runde.

Warum gibt es das Landgrabbing in Ostdeutschland, aber nicht in Westdeutschland?

Drei Bedingungen sind für das Landgrabbing weltweit essentiell:

  1. Hoher Eigentumsanteil des Staates am Landbesitz oder ungeklärte Eigentumsverhältnisse an Land.
  2. Korrumpierte Agrarverwaltungen
  3. Korrumpierte Agrarpolitik

Diese Vorausetzungen sind in einer Reihe von Ländern der dritten Welt gegeben, aber auch einigen Staaten Osteuropas  und in Ostdeutschland. In Ostdeutschland sind sie Folge einer desaströsen Agrarpolitik und Eigentumspolitik im ländlichen Raum nach der Wende.

Insofern gibt es agrarstrukturelle Ähnlichkeiten zwischen Mozambique und Ostdeutschland.   

Dieses neue Ausmaß des Landgrabbing findet in den ostdeutschen Medien schlicht nicht statt. Allein das ist ein Skandal, besonders des öffentlich-rechtlichen Funk und Fernsehens, das einen umfassenden Informationsauftrag hat. Das Ignorieren dieses Themas ist eine Form der Desinformation, für die es keine Rechtfertigung gibt.

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Gravatar: Klartexter

Der Osten braucht eine neue Bodenreform. Irgendwann wird das derzeitige politische System kippen, denn am Ende ist es gesellschaftspolitisch schon. Dann wird neu verteilt und die Ernten, ohne auch nur ein Korn gesät zu haben, werden den Acker verlassen müssen.

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