Lampedusa und keine Folgen

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Dauernd strömen so genannte Flüchtlinge übers Meer nach Europa. Es dürfte schwer sein, die wirklich politisch Verfolgten von denen zu unterscheiden, die aus tiefem Frieden heraus einfach ein besseres Leben suchen, ohne verfolgt zu sein. Wie dem auch sei, es dürfte noch schwerer sein, alle, die da kommen wollen, tatsächlich dauerhaft aufzunehmen. Es ist ja kein populistisches Geschwätz, darauf hinzuweisen, dass die meisten dieser Leute dem hiesigen Arbeitsmarkt kaum zur Verfügung stehen würden.

Die EU hat vor kurzem ziemlich deutlich erklärt, ihre Einwanderungspolitik nicht ändern zu wollen. Bei vielen Menschen ist die Entrüstung groß über diese „kalte“ und „unmenschliche“ Haltung, besonders bei den Grünen und der Linken. Es gäbe einen einfachen Weg, die Hilfsbereitschaft speziell der deutschen Bevölkerung abseits unerfüllbarer Forderungen wie einer Öffnung der Grenzen auszutesten.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1% würde alle belasten, alle könnten damit einen Beitrag leisten, den boat people zu helfen. Das Geld wäre zweckgebunden und würde vom Entwicklungshilfeministerium gezielt in den Herkunftsländern der so genannten Flüchtlinge einzusetzen sein. Ich wäre gespannt, ob bei denen, die jetzt so billig entrüstet sind, die Hilfsbereitschaft anhielte, wenn es an den eigenen Geldbeutel ginge.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Adorján Kovács

Sehr geehrter Herr Oberdörfer,
Sie haben mit Ihren Bedenken, was die Verteilung des Geldes vor Ort angeht, natürlich recht. Andererseits: Könnte man es nicht auch besser machen? Mein Beitrag sollte ja die wohlfeile Empörung treffen, die sich angesichts der Ereignisse von Lampedusa beitmacht, aber eigentlich nur darauf zielt, die hiesigen Sozialsysteme zu überdehnen. Wenn es an die eigene Tasche ginge, wäre das Gezeter deutlich leiser. Und auf diese persönliche Schiene wollte ich die Sache hieven - denn dass eine Überflussgesellschaft helfen sollte, ist doch eigentlich klar. Oder?

Gravatar: Adorján Kovács

Sehr geehrter Herr Meier,
im Grunde sehe ich das genauso. Mein Beitrag sollte die wohlfeile Empörung treffen, die sich medial breitmacht und vor allem darauf zielt, die hiesigen Sozialsysteme kaputtzumelken, die ja schon kaum mehr ausreichen, die eigenen Bedürftigen zu erhalten.
Dank auch für den richtigen Hinweis auf den arabischen Imperialismus, der nicht nur die größte Sklavenhaltergesellschaft begründet hat, sondern, durch die absurde Behauptung, Gott habe zu den Menschen arabisch gesprochen, auch diverse Sprachen und Kulturen so gut wie ausgerottet hat (u. a. Koptisch, Aramäisch) - ohne dass sich in Arabien bis heute irgend jemand deswegen geißeln würde.
Allerdings weist der jetzige Papst nicht zu Unrecht auf die christliche Pflicht hin, zu helfen. Dies sollte aber dort passieren, wo Not ist - die Not sollte nicht zu uns exportiert werden.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Das ist ein schlechter Vorschlag, die Mehrwertsteur zu erhöhen, um das so uns abgenommene Geld ausgerechnet durch das Entwicklungshilfeministerium an die Staaten zu leiten, wo die Flüchtlinge herkommen. Diese Geld wird zum allergrößten Teil in den Taschen der korrupten Regierungsmitglieder dieser Länder landen, und kaum den Flüchtlingen helfen, lieber im eigenen Land zu bleiben. Das Geld ist nicht nur verschwendet, es ist zum Schaden der betroffenen Länder und ihrer Bewohner eingesetzt, da es nur die korrupten Regierungen stärken wird.

Gravatar: Meier, Hans

Heute musste ich eine Mainstream-Predigt meines sonst geschätzten Pfarrers ertragen: "Wir Europäer sind doch schuld daran, denn wir haben seit Jahrhunderten diesen Kontinent ausgebeutet..."
Moment mal, habe ich ihm hinterher gesagt. Die europäischen Kolonien waren lange nur ein paar Grenzstreifen und erst vor 120 Jahren ist man ins Inland vorgestoßen - während die Araber bereits seit über 1000 Jahren Millionen von Afrikanern versklavt haben.
In Afrika lebt und denkt man anders, wer schon mal dort war, weiß das. Effizienz und Verbesserung ist dort kein Kriterium, sondern, wie man ohne Anstrengung reich werden kann. Daher ist die dortige Misere, die die örtlichen Machthaber nicht sehr belastet, nicht auf unserem Mist gewachsen, sondern eine hausgemachte Sache.
Wir können nicht an allem und jedem schuld sein, am Weltuntergang durch Klimawandel, am Elend Afrikas und überhaupt an allem Bösen in der Welt. Es ist genug. Längst.

Jedes Volk hat das Recht auf sein eigenes Land. Dieses ist unseres.

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