Klimawandel verursacht Corona-Infektionen

Kürzlich haben sich sechs Professoren und zwei Ärzte in einer gemeinsamen Presseerklärung kritisch mit der deutschen Corona-Problematik auseinandergesetzt. Ihre Darlegung mit der Kernthese „… therapeutische und präventive Maßnahmen dürfen niemals schädlich sein als die (Virus)-Erkrankung selbst.“ (1) wurde am 22. März 2020 in einigen kritischen Leserbriefen auf Zeit online („Das große Komplott“) kommentiert.

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Leider fehlt aber ein wichtiger biologischer Aspekt: das Mikro-Winterklima des domestizierten Menschen. Die im Forschungszentren Wuhan (China) in Käfigen gehaltenen Freiland-Fledermäuse übertrugen im Dezember 2019 neuartige Corona-Viren auf Menschen, ein Phänomen, das in der Biologie als „Zoonose“ bekannt ist. Der ursprüngliche Name dieser infektiösen Partikel (2019-nCoV) wurde im März 2020 aufgegeben; die neuartigen Viren hat man offiziell in „SARS-CoV-2“ umbenannt. Dieser Sachverhalt, wie auch die Tatsache, dass es eine Gender-spezifische Todesrate gibt (Männer sterben vermehrt, Frauen sind resistenter) habe ich in zwei Fachartikeln im Journal Science dargestellt (2, 3).

Ignoranz der Chef-Virologen

Leider werden aber – trotz dieser „Gemeinsamen Presseerklärung“ (1) – bis heute zentrale evolutionsbiologische Aspekte dieser rasch mutierenden RNA-Viren mit komplexer Außenhülle in öffentlichen Berichten ignoriert. Zum wichtigsten Fachjournal der Virologen weltweit zählt die Buchserie Annual Review of Virology. Aufgrund meiner seit 2007 andauernden Tätigkeit als Gastwissenschaftler in Stanford/Kalifornien (USA) ist mir sehr gut bekannt, warum diese „Annual Reviews“ (jährlich erscheinende Serie von Übersichtsartikeln) während der 1930er Jahre in Palo Alto-CA gegründet und dort verlegerisch bis heute lokalisiert, von so zentraler Bedeutung sind. Die Editoren der inzwischen 46 verschiedenen Sparten dieser Jahrbuch-Reihe – meist an US-Elite-Unis wie Stanford und Harvard tätig – schreiben regelmäßig die Top-Fachwissenschaftler an und laden diese zu Beiträgen ein, die dann nach strengsten Prinzipien „hart“ begutachtet werden. In dem ab Mai 2020 erschienenen „Annu. Rev. Virol. 2020“ sind Artikel zur Biologie der Corona-Pandemie abgedruckt, die ich in meinem gerade erschienenen, allgemeinverständlichen (vorab zensierten) Buch „Klimawandel im Notstandsland. Biologische Realitäten widerlegen Politische Utopien“ (4) in klaren Merksätzen dargestellt habe. Erstaunlicher Weise haben unsere, die Bundesregierung beratenden „Chef-Virologen“, diese wichtigen biologischen Fakten bisher nicht gewürdigt.

Asiatische Winter-Viren: Geringes Sterberisiko

Zunächst wurde unter Verweis auf die statistischen Analysen des Stanford-Professors John P. A. Ioannides darlegt, dass die Wahrscheinlichkeit mit der ein unter 65-jähriger nicht vorbelasteter deutscher Bürger an der Lungenkrankheit Covid-19 stirbt, extrem niedrig ist (4). Darüber hinaus folgt aus den „Annu. Rev. Virol. 2020“-Daten, dass die Virologie als eine integrative Naturwissenschaft betrachtet werden sollte, die nur im Lichte der Evolution des Menschen einen Sinn ergibt. So handelt es sich bei den neuartigen Corona-Viren (2, 3) um „Winter-Infektionspartikel“, die von Dezember bis März/April, insbesondere ältere Menschen mit vorgeschädigtem Lungenepithel befallen und schädigen können. Durch trockene, unbewegte Zimmerluft (bzw. Wind und Kälte draußen) werden die Atmungsorgane (bzw. Lungengewebe) derart angegriffen, dass dann aufgenommene Viruspartikel leicht in die Zellen eindringen und den bekannten Infektionszyklus durchlaufen können. Im schlimmsten Falle kommt es, bei vorbelasteten Patienten, zu einer schweren SARS-CoV-2-Erkrankung (Pneumonie): Zersetzung von Lungengewebe, verbunden mit Atemnot und einem erhöhten Sterberisiko. Im warmen Frühjahr/Sommer sinkt mit der Stärkung des menschlichen Immunsystems die Infektionsrate erheblich ab (Sonnenschein, Aufenthalt in der Natur) und erreicht dann meist den Wert von null. Derartige saisonale Infektionszyklen sind auch für andere „Atemwegsviren“ beschrieben worden. Eine zweite Infektionswelle im Sommer ist daher unwahrscheinlich.

Im obengenannten „Klimawandel-Notstands-Buch“ (4) habe ich auch die evolutionsbiologischen Hintergründe der seit Herbst 2015 anhaltenden Massenzuwanderung, verbunden mit dem Geburtenschwund der Deutschen (kinderlose Akademikerinnen!) thematisiert und bin in zwei umfassenden Kapiteln auf das „Klima-Thema“ eingegangen. Die Frage, ob das anthropogene Extra-CO2 tatsächlich die seit 1850 gemessene geringe globale Erderwärmung verursacht, wurde auf Grundlage aktuellster Datensätze analysiert und mit „nein“ beantwortet.

Menschliches Winter-Trockenluftklima

Der Wandel im humanen „Mikro-Klima“, d. h. stundenlanger Aufenthalt während der Wintermonate in künstlich geheizten, staubtrockenen Schwachlicht-Räumen (z. B. Büro, Wohnung, Pflegeheimen usw.) trägt somit entscheidend dazu bei, dass sich die über offene Grenzen via infizierte Menschen importierten, humanpathogenen Wuhan-Viren auch in Deutschland ausbreiten konnten. Diese neuartigen RNA-Viren können bei den Opfern fürchterliche Atemwegs-Erkrankungen verursachen, manchmal mit Todesfolge. Kurz gesagt: Dieser menschliche „Klimawandel“, d. h. der Ortswechsel vom natürlich-gesunden Freiland in trockene Innenräume, hat entscheidend zur bundesdeutschen Corona-Epidemie beigetragen (4). Diese hier in Kurzform mitgeteilten Fakten sollen die „kritischen Professoren-Aussagen“ (1) ergänzen bzw. vervollständigen.

Literatur

1. Corona-Papier-beratende Wissenschaftler widersprechen Seehofer. https://www.journalistenwatch.com/2020/05/12/corona-papier-wissenschaftler/

2. Kutschera, U. (2020) Gender-specific Coronavirus-infections in the light of evolution. Science 367/1260, E-Letter March 16, 1–3. https://www.drugtargetreview.com/article/59804/gender-specific-coronavirus-infections-in-the-light-of-evolution/

3. Kutschera, U. (2020) The Coronavirus as a Personalized Enemy of Mankind. Science abb4218: E-Letter March 31, 1–3. https://www.drugtargetreview.com/article/59819/the-coronavirus-as-a-personalised-enemy-of-mankind/

4. Kutschera, U. (2020) Klimawandel im Notstandsland. Biologische Realitäten widerlegen Politische Utopien. Amazon Media, Luxembourg.

Infos und Buchbestellung:

http://evolutionsbiologen.de/media/files/Werbeflyer-Klima-Not.pdf

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Oliver Hilgendorff 28.05.2020 - 12:05

...kann. Kann auch nicht.

Haben Sie auch inhaltlich was beizutragen?
MfG, HPK

Gravatar: Oliver Hilgendorff

@HPK, zumindest ist festgestellt, daß der Klimawandel ganz gewaltigen Hirnschwund erzeugen kann. Das zeigt sich im übereifrigen Nachplappern irgendwelcher abenteuerlichen Theorien aber auch in den Äußerungen einiger Politiker wie " Das Netz speichert den Strom " oder der Witz mit den Kobolden.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Zusatz:

Der im Titel verwendetet Terminus "Klimawandel" kann im hiesigen Kontext wohl nur als entweder eindeutig falsch eingestift werden, oder als bewusste Übertreibung mit ironischem Unterton.
Hoffen wir mal letzteres.

Im Artikel ist ganz klar das sog. aktuelle und lokale "Mikro-Klima" gemeint, das ist natürlich was völlig anderes wie das athmosphärische Klima der Gashülle um die Erde.

Das es sich um ein fundamentales Reizthema unserer Zeit handelt, wäre ich vorsichtig hier mit Ironie oder bewusster Überspitzung zu arbeiten. Viele Menschen können das fachlich nicht klar erkennen und nehmen für bare Münze, das der globale Klimawandel sogar Corona-Infektionen verursacht.

Was natürlich grober Unfug und Quatsch ist.
MfG, HPK

Gravatar: Hans-Peter Klein

Sie beschreiben einerseits das Prozedere, wie in bestimmten Fachjournalen Beiträge

"...nach strengsten Prinzipien „hart“ begutachtet werden.",

das sog. Peer Review bei dem sicher gestellt werden soll, das nur Leute mit nachgewiesener Fachexpertrise die Qualität einer eingereichten Arbeit begutachten.

Bei der fundamentalen Frage
" ... , ob das anthropogene Extra-CO2 tatsächlich die seit 1850 gemessene geringe globale Erderwärmung verursacht, wurde auf Grundlage aktuellster Datensätze analysiert und mit „nein“ beantwortet. "

ernennen Sie sich damit selbst zu einem Klimaexperten, der sich der anerkanntem Klimatologie diametral entgegen stellt.

Das ist mutig.
Und findet mit Sicherheit seine Anhänger.

Aber in welchem Milieu?
Welches Milieu möchten Sie ansprechen und überzeugen?

Es wäre doch mal interessant, wie z.B. das PIK die Analyse Ihrer "aktuellsten Datensätze" bewertet.

Oder z.B. Prof. Ganteför von der Uni Konstanz, dessen Positionen zur Klimafrage auch mich überzeugen und dem ich mich gerne anschließe.

Der öffentliche Meinungs-Boulevard jedenfalls kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, der richtet sich nach der öffentlichen Stimmungslage, so ziemlich das Gegenteil von echter Wissenschaft.
Wen konnten Sie denn bisher mit Ihrer Analyse in anerkannten Fachkreisen überzeugen?

MfG, HPK

Gravatar: Seven_of_Eleven

Sehr bedenklich stimmt mich die Tatsache, dass selbst die vielen laut gewordenen Stimmen von anerkannten Wissenschaftlern, Rechtsanwälten und Richtern noch nicht bewegt haben, dass die teilweise sinnlosen und teilweise gar schädlichen Maßnahmen, die einzig von Regierungsseite aus verordnet wurden, noch nicht längst im vollen Umfang aufgehoben wurden.
Das Machtverhältnis der 3 "Staatsgewalten" hat sich dermaßen in Richtung "Regierung" verlagert und hat bereits die Züge einer Diktatur angenommen, sodass die Zeit des Volkes gekommen ist, Recht wieder Recht werden zu lassen und die Regierungsmacht in ihre Schranken zu weisen.
Eine neue Macht erhebt sich bereits aus den Tiefen des Volkes und ihre Erschütterung ist bereits jetzt zu spüren, obwohl sie noch nicht einmal das Laufen gelernt hat.
Doch: Diese Zeit wird kommen, in der sie nicht nur laufen, sondern rennen und treten kann..

Gravatar: Lutz

Die Aggressivität, mit der Forschung und Fachwissen, bekämpft werden, und die lückehafte Vernunft hinter den Maßnahmen, regt die Bürger zum Nachdenken an. Man hat fast den Eindruck, als hätte die Politik etwas zu verlieren, wenn sie mit einseitiger Darstellung und ihrem Beharrungsvermögen nachläßt?
Deshalb wollen so viele wissen, was das genau ist, was da verloren werden kann.

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