Wenig ist indes auf dem Parkett der globalen Klimapolitik geschehen, die Große Transformation des WBGU und das, was nach ihrem Vorbild auf internationalen Klimaverhandlungen entworfen werden sollte, verheddert sich zunehmend in ihren eigenen Ambitionen und stolpert über eine Realität, die mit dem Wunschdenken und dem Alarmismus ihrer Schöpfer wenig gemein hat.
Statt sich mit diesem Dilemma und der Kritik aus Politik, Öffentlichkeit und Fachkreisen noch einmal ernsthaft auseinander zu setzen, treten die WBGU-Experten und ihre Auftraggeber in der Bundesregierung die Flucht nach vorn an und setzen sich mit der Comic-Version Die Große Transformation – Kriegen wir die Kurve? ihres mehr als vierhundert seitigen Gutachtens ein eigenes Denkmal: Man ist jetzt, so lesen wir auf der eigens zur Veröffentlichung kreierten Webseite, im Comic, um die Erde zu retten! Weil die Erwachsenenwelt an dieser Mischung aus Alarmismus, Utopie und Dystopie keinen Gefallen gefunden hat und sie nicht wirklich ernst nimmt, wird die Vision mitsamt ihren sich selbst Comic-Helden nennenden Protagonisten jetzt illustriert auf unsere Kinder losgelassen. Ganze Klassensätze dürften inzwischen schon auf dem Weg in Deutschlands Klassenzimmer sein, um dort die Bildung solider naturwissenschaftlicher Grundkenntnisse für die Jugend durch die buchstäblich schwarz-weiß gezeichnete Perspektive des WGBU zu ersetzen. Wie schon so häufig in der Geschichte macht man sich gezielt an die Jugend heran, auch in der Klimadebatte sind diese Ambitionen nicht neu. Hier fällt verkürztes Denken und das Kokettieren mit rigorosem Handeln einer informierten Elite auf besonders fruchtbaren Boden, denn den erfahrungslosen jungen Lesern wird auf sehr emotionale Weise die alternativlose Lösung eines monokausal verursachten Problems präsentiert.
Der Mensch ist allein aufgrund seiner Existenz Zerstörer der Natur, die offenbar ohne ihn besser funktionieren würde. Sein Energieverbrauch lässt die Naturgewalten unerbittlich zurückschlagen, das Artensterben wird mit dicken Kreuzen in einem Käferkasten symbolisiert. Doch es gibt ja die Comic-Helden des WBGU, die den Kindern erklären, wie die Lage einzuschätzen und was zu tun ist. Mehr Worte sind nicht nötig, die Aufgaben und Lösungen liegen auf dem Tisch, es sind Taten gefragt. Jetzt müssen sich nur noch die Erwachsenen dem Druck ihrer von einer Comic-Vision aufgeklärten Kinder beugen. Man kann uns Erwachsenen nur wünschen, dass auch unsere Kinder noch die Kurve kriegen und doch lieber bei ihren alten Comic-Helden bleiben. Besser gezeichnet sind die allemal.
Beitrag zuerst erschienen auf liberalesinstitut.wordpress.com.
Kommentare zum Artikel
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Langfristig stirbt der Homo sapiens sowieso aus. Wie alle anderen Spezies des Planeten auch irgendwann ausgestorben sind und aussterben werden. Daher ist es mir egal, ob unsere Nachfahren noch die Kurve kriegen. Ich werde meine bescheidene Lebensweise sicher nicht einschränken, nur weil Klimahysteriker und Naturschützer, sich in deutscher Grossmannsucht einbilden die Welt retten zu müssen. Und selbst wenn das der nächsten Generation helfen sollte, wenn ich mich persönlich einschränke (Co2 einspare, weniger Energie verbrauche), stelle ich mir die Frage. Hat das die jetzige oder die nächste Generation überhaupt verdient?
Wir haben gerade eine neue Kurzstudie herausgebracht, die sich vor allem an Schüler, Eltern und Lehrer richtet und kurz und knapp den eigentlich entscheidenden physikalischen Zusammenhang erläutert: Daß "Treibhausgase" nämlich die Erde KÜHLEN. Sie erwärmen sie also nicht.
Ich habe dieses Papier hier verlinkt (auf meinen Namen klicken).
Klimawandel ist nicht vom Menschen gemacht sondern die Klimahysterie.
Ein Politiker aus Italien ist unseren weit voraus.
http://www.politaia.org/wichtiges/interview-mit-beppe-grillo-deutsche-untertitel/
Energie sollte sinnvoll gespart werden, Produkte die es überall gibt werden duch die ganze Welt geflogen.
Ja!, ein schlimmer Comic; ich habe mit einige Teile angesehen.
Zum Glück ist er so uncool, dass seine manipulierende Wirkung gering bleiben dürfte.
Um diese Mischung aus sogenannter Energiewende und Großer Transformation (das Adjektiv wird mittlerweile groß geschrieben) ist D nicht zu beneiden.
Diese WBGU-Bemühungen sind auch so expertokratisch und weltplanerisch ausgefallen...
D ist doch nur ein kleiner Teil der Erde (in dem ganz besonders an die 2K bis 6K mehr bis 2100 geglaubt werden, woanders ist man BEI WEITEM nicht so gläubig (ohne das klimatologische Bemühen als Ganzes in Frage zu stellen)).
MFG + weiterhin viel Erfolg!
Dieter Baumann