Kirchengeschichte - neuester Stand

Arnold Angenendt räumt auf – mit Fehleinschätzungen, einseitigen Interpretationen und schwarzen Legenden. Toleranz und Gewalt ist das wichtigste Werk zur Kirchengeschichte, das in den letzten Jahren in deutscher Sprache erschienen ist.


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1. Arnold Angenendts Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert erschien bereits2007 und geht auf eine zweisemestrige Vorlesung zur Kirchengeschichte zurück, die der Hochschullehrer an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hielt. Warum gerade jetzt diese Rezension? Zum einen, weil ein gutes Buch nicht oft genug besprochen werden kann, zum anderen, weil der Rezensent momentan an einer Fassung des Werkes für Jugendliche arbeitet und sich daher intensiv mit der Arbeit Angenendts auseinandersetzt.

2. Warum meine ich, das Buch sei gut? Zunächst und vor allem: Weil es ausgewogen ist. Angenendt betreibt weder bloße Apologetik der katholischen Kirche noch lässt er inmitten der zahlreichen Quellenbefunde Geschichte zur seelenlosen Reihung von Fakten verkommen. In aller Sorgfalt wird stattdessen der Wissensstand der historischen Forschung vermittelt und zugleich der Raum hintergründiger Motive ausgeleuchtet. Diese Hermeneutik führt zu einem Verständnis der jeweiligen Situation in ihrer Geschichtlichkeit. Der untrügliche Vorteil des gelernten Historikers sticht hervor: die quellenkritische Einordnung von Predigten, Flugschriften und Verlautbarungen, mit der es möglich wird, zu einer kontextsensitiven Deutung der Vergangenheit zu gelangen und zugleich, für Gegenwart und Zukunft die richtigen Schlüsse zu ziehen, jenseits von Verklärung und Verdammung.


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Maxim Graf

zu wand maja
Sie scheinen ge/betroffen zu sein.
1. Den Philosoph kann mir niemand mehr nehmen, da keine Plagiate verwendet.
2. Ein Kommentar ist kein Buch, sondern ein Extrakt.
3. Eine Bewertung schliesst sowohl Positives wie Negatives ein. Nur Fanatiker urteilen einseitig.
4. Ich bleibe dabei: Ein fein gesponnenes Netz zur Leugnung der Verantwortung.
Dazu zu keiner Zeit war die Hinrichtung von Menschen gemäß dem Zeitgeist oder ist historisch zu betrachten.
PS: Die ostdeutschen Parteifunktionäre argumentieren analog der Kirche: Wir waren es nicht, es war die Staatssicherheit.

Gravatar: Freigeist

Kommt in dem Buch die Ausrottung der Katharer durch den damaligen Papst auch vor? Die Katharer waren brave Christen. Hat sie der Papst gerade deshalb ausrotten lassen?

Gravatar: Beate

Ich würde ja auch gerne einen Kommentar abgeben. Doch hier werden Beiträge, wenn nicht vorher zensiert, so gut wie nicht gelesen.

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