Die Zahlen der OECD zur Kinderarmut in Deutschland wurden zum Politikum. Vor der Bundestagswahl 2009 hatte die OECD den Prozentsatz der Kinder, die nach der OECD-Definition als arm galten, mit über 16 Prozent angegeben. Dies wäre weit mehr gewesen als der OECD-Durchschnitt von etwa 12 Prozent. Wohlgemerkt ist das nicht die absolute Armut, sondern ergibt sich aus den Werten relativ zum jeweiligen Durchschnittseinkommen. Entsprechend groß war die Erregung. Jetzt hat sich herausgestellt, dass diese Zahl auf Fehlern in der Erhebungsbasis beruhte. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat diese Zahlen korrigiert. Den korrigierten Zahlen zur Folge lag Deutschland zu keinem Zeitpunkt über dem Durchschnitt und der aktuelle Wert beträgt knapp über 8 Prozent.
Dies bestätigt einmal mehr, dass die Politik und die öffentliche Meinung sich allzu oft zum Sklaven der Statistik machen und die Realität hinter der Statistik oft kaum noch eine Rolle spielt.
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