Kinder in der Gesellschaft: Ertappt!

Wenn die mediale Welt über ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Worte des Papstes über Kinder “Skandal” schreit, dann weiß man: Er hat ins Schwarze getroffen!

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Erst war es der Satz des Papstes, katholische Ehepaare müssten nicht glauben, sie sollten sich wie Kaninchen verhalten; dann in der vergangenen Woche die Einlassung des Papstes, die manche dahingehend interpretieren, das Schlagen von Kindern sei okay. Für beide Sätze hatten unsere Medien ihre säkulare Deutung und Bewertung direkt parat. Und jetzt beweisen sie aufgrund der Aussage des Papstes, dass bewusst kinderlos lebende Ehepaare egoistisch seien, dass sie nichts verstanden haben.

Der Aufschrei ist allerdings schon erfolgt, und Redakteure und Kommentatoren kommen jetzt wohl kaum noch aus dieser Zwickmühle heraus – wer eben auf Google-News nach Papst Franziskus sucht, findet als Topmeldungen folgendes:

Franziskus_Kinderlosigkeit

Dabei ist das, was der Papst gesagt hat (einen kleinen Beitrag dazu habe ich heute Morgen veröffentlicht) von unglaublicher Lebensbejahung – genau das, was dem westlichen Kulturkreis abseits des Glaubens oft fehlt:

Denken wir an viele Gesellschaften, wie wir sie hier in Europa kennen: es sind trübselige Gesellschaften, weil sie keine Kinder wollen, keine Kinder haben; die Geburtenrate liegt unter einem Prozent. Warum bloß? Jeder von uns möge darüber nachdenken und sich eine Antwort geben. Wenn eine Familie mit vielen Kindern als Last betrachtet wird, funktioniert etwas nicht! Das Zeugen von Kindern muss mit Verantwortung geschehen, wie auch die Enzyklika „Humanae vitae“ des seligen Papstes Paul VI. betont; aber es kann nicht automatisch als unverantwortlich gelten, wenn eine Familie viele Kinder hat. Keine Kinder zu haben ist eine egoistische Entscheidung. Das Leben verjüngt sich und gewinnt an Energie, wenn es sich vermehrt: es wird reicher, nicht ärmer! Die Kinder lernen, Verantwortung für ihre Familien zu übernehmen; sie reifen in der Teilhaben an ihren Opfern und wachsen in der Wertschätzung ihrer Gaben. Das freudige Erlebnis der Brüderlichkeit belebt die Achtung vor den Eltern, denen unsere Dankbarkeit gebührt.

Der angebliche Skandal war eigentlich wieder absehbar. Dabei soll doch keiner seiner Kritiker so tun, als würde irgendjemand durch die Worte des Papstes “gezwungen”, Kinder zu bekommen. Und niemand soll meinen, er könne die Einstellung des Papstes alleine aus den Worten “Keine Kinder zu haben ist eine egoistische Entscheidung” ableiten, ohne auch seine bisherigen Katechesen und Einlassungen zu dem Thema zur Kenntnis zu nehmen.

Fakt bleibt und hier liegt der Papst definitiv richtig: Eine Gesellschaft ohne Kinder wird “trübselig” – das ist in nicht wenigen Städten und bei nicht wenigen Familien zu beobachten. Und richtig ist auch, dass bei aller Freiheit die Entscheidung für oder gegen ein Kind eben keine ist, die keinen Einfluss auf den Rest der Gesellschaft hat. Dem kann man sich entziehen, man kann ihn verneinen und statt in Kinder in Häuser, Urlaube oder Rassehunde investieren. Aus der Trübseligkeit kommt man aber nicht heraus, und macht sich mitverantwortlich für die Trübseligkeit der Gesellschaft. Und das ist in der Tat egoistisch! Wer jetzt aufschreit, weil er sich in seiner Entscheidung vom Papst kritisiert fühlt, dem kann man nur antworten: Ertappt!

Achja, noch ein kleiner Nachtrag: Ein unter dem Pseudonym irukandji schreibender Kommentator bei Spiegel online stellt fest:

Ich liebe Ihn und ich bin Atheist

weil er endlich mal Kante zeigt. So wie ich es aus Biebelstories von Christus selber gelesen habe. Mag es kontrovers sein. es ist echt und ehrlich.

Geht also doch, die echte und faire Auseinandersetzung – Danke für diesen kurzen Kommentar!

Zuerst erschienen auf papsttreuerblog.de

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